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Joan Lascorz: «Mein Leben ist schwierig, ich kämpfe»

Von Ivo Schützbach
Am 1. Januar beginnt bei der Rallye Dakar das größte Abenteuer für Joan Lascorz. Der 36-jährige Spanier sitzt seit 2012 im Rollstuhl, seine Leidenschaft ist aber weiterhin der Rennsport.

Seit Joan Lascorz am 2. April 2012 auf der Rennstrecke in Imola bei einem Sturz mit seiner Kawasaki ZX-10R in die nahestehende Begrenzungsmauer krachte und sich die Halswirbel C6 und C7 brach, ist er Brust abwärts gelähmt und kann nur noch eingeschränkt die Arme und Hände bewegen. Seine Lebensfreude hat der heute 36-Jährige nie verloren, seit 2014 ist er im automobilen Rallye-Sport unterwegs.

Mit einem umgebauten Mercedes ML320 fuhr Lascorz 2014 die Rallye Aragón, 2016 gewann er die Spanische Buggy-Meisterschaft, 2017 die Rallye Merzouga und 2020 die Französische Handikart H4 Meisterschaft. Im Januar 2022 wagt er das größte Abenteuer: Lascorz wird erstmals an der berühmten Rallye Dakar teilnehmen, nächstes Jahr erneut in Saudi-Arabien. Er wird einen Buggy pilotieren und mit ihm in der Klasse Side-by-Side antreten. «Die Buggys sind nicht so teuer, so ein Auto bekommst du schon um 30.000 Euro», erzählte Joan, der Dritte der Supersport-WM 2010. «Die großen Autos kosten 300.000 Euro – und ich kann mit ihnen kämpfen.»

«Ich fühle mich sehr gut», erzählte Lascorz beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Mein Leben ist schwierig, ich kämpfe aber jeden Tag. Und ich genieße, was ich im Leben habe: Eine gute Freundin, meine Familie und den Rennsport. Ich liebe Racing und habe sogar eine kleine Rennstrecke nahe meinem Haus. Die Dakar will ich nicht nur zu Ende fahren, ich will es in die Top-5 schaffen. Das Leben ist eine Herausforderung, ich muss für dieses Ziel kämpfen. Das Auto haben wir so umbauen lassen, dass ich es als Querschnittsgelähmter mit den Händen bedienen kann. Ich habe einen Gasgriff und eine Bremse wie an einem Motorrad.»

Am Neujahrstag 2022 startet die Rallye Dakar in Saudi-Arabien in ihre 44. Ausgabe, sie führt über 8000 Kilometer quer durch die Wüste.


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