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Philipp Öttl (Ducati): Starker Superbike-Einstand

Von Ivo Schützbach
Superbike-Rookie Philipp Öttl

Superbike-Rookie Philipp Öttl

Mit Platz 10 im zweitägigen Superbike-WM-Test in Aragon hat Philipp Öttl aus dem Team Go Eleven einige Beobachter verblüfft. Der Bayer ließ starke Fahrer wie Redding, Lowes, Laverty oder Bassani hinter sich.

Nach sechs 45-minütigen Sessions fand sich Superbike-Rookie Philipp Öttl beim einzigen offiziellen Vorsaison-Test von Promoter Dorna in Aragon in der kombinierten Zeitenliste auf dem zehnten Platz. Gut 1,3 sec büßte der in Salzburg wohnhafte Bayer auf die Bestzeit von Rekordchampion Jonathan Rea (Kawasaki) ein, der nur 0,3 sec über seinem eigenen Pole-Rekord blieb.

Zehnter unter 25 – und vor Etablierten wie Scott Redding, Eugene Laverty, Alex Lowes und Lucas Mahias. Sogar den letztjährigen Ducati-Überflieger Axel Bassani (17.) ließ Öttl deutlich hinter sich. Und Luca Bernardi, wie Öttl ein aus der Supersport-WM kommender Neuling auf einer Ducati V4R, nahm er 1,6 sec ab!

«In der letzten Session da pushen immer alle, da war ich Neunter, das ist gut», freute sich Philipp beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Auflieger des Go-Eleven-Teams. «Wir haben uns nicht schlecht verkauft. Dass ich gesamt einen Platz schlechter bin, ist nicht schlimm. Ich hatte in den zwei Tagen drei Qualifyer-Hinterreifen, beim letzten Mal konnte ich ihn auch nutzen. Da bin ich so gefahren, wie das dieser Reifen braucht, auch wenn ich einen kleinen Patzer in die Runde einbaute. Dass ich das verstehe, gehört auch zum Lernprozess.»

«Wir waren am Dienstag in jeder Session unter den ersten zwölf, das ist nicht schlecht», hielt der 25-Jährige fest. «Uns ist ein Schritt gelungen, hoffentlich gelingt uns für das Rennwochenende noch einer. Dass wir hier vorab testen konnten, hilft mir als Rookie und uns als Privatteam. Ein Werksteam hat mehr Durchschlagkraft. Bei uns muss aufgrund der Komplexität jeder Schritt sitzen, sonst rutschen wir schnell in eine Richtung ab, die falsch ist. Wir müssen uns alles gut überlegen, dadurch dauert alles ein bisschen länger.»

Öttl weiter: «Ich konnte mir das nie vorstellen, wenn die Teams immer übers Datensammeln reden. Aber es ist wirklich so: Ich sammle Informationen und das Team auch. Dann müssen die Daten analysiert werden, deshalb hatte ich auch eine lange Nachbesprechung. Hinzu kommt, dass ich mich verbessere, weil ich meinen Stil laufend an das Motorrad anpasse. Das ist schwierig für denjenigen, der das Motorrad abstimmen muss, weil ich nicht jede Runde gleich fahre. Aber ich muss ja arbeiten. Also müssen sie mir das Bike so einstellen, wie sie meinen, dass ich in Zukunft fahren werde.»

Am kommenden Wochenende beginnt in Aragon die Superbike-WM 2022, Philipp Öttl ist der einzige deutsche Teilnehmer.


Aragon-Test, 4./5. April, Superbike-WM: Kombinierte Zeiten
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. J. Rea Kawasaki 1:48,714 min
2. T. Razgatliouglu Yamaha 1:49,068
3. A. Bautista Ducati 1:49,094
4. G. Gerloff Yamaha 1:49,235
5. L. Baz BMW 1:49,383
6. A. Locatelli Yamaha 1:49,831
7. M. Rinaldi Ducati 1:49,863
8. I. Lecuona Honda 1:49,971
9. X. Vierge Honda 1:50,010
10. P. Öttl Ducati 1:50,086
11. S. Redding BMW 1:50,104
12. A. Lowes Kawasaki 1:50,112
13. E. Laverty BMW 1:50,446
14. I. Mykhalchyk BMW 1:50,498
15. K. Nozane Yamaha 1:50,520
16. R. Tamburini Yamaha 1:50,656
17. A. Bassani Ducati 1:50,856
18. L. Mahias Kawasaki 1:51,038
19. L. Bernardi Mv Agusta 1:51,738
20. G. Ruiu BMW 1:52,003
21. C. Ponsson Yamaha 1:52,143
22. H. Syahrin Honda 1:52,312
23. O. König Kawasaki 1:52,729
24. L. Mercado Honda 1:53,046
25. L. Cressson Kawasaki 1:53,534

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