James Toseland: Warum die Top-3 so überlegen sind
Selten sehen wir an der Spitze mehr als drei Motorräder
In der Superbike-WM 2022 sahen wir bei den Meetings in Aragón und Assen immer dasselbe Bild: Vorne fuhren Álvaro Bautista (Ducati), Jonathan Rea (Kawasaki) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) fahren an der Spitze ihr eigenes Rennen, mit einem Mal größer oder kleinerem Respektabstand folgt der Rest.
Das edle Material der Werksteams oder das besonders schlaue Personal sind nicht der Grund für die Dominanz, denn selbst die Teamkollegen halten mit dem jeweiligen Aushängeschild nicht mit. Auch James Toseland, der bei Eurosport UK als Experte tätig ist, fiel das auf.
«Ich bin überrascht über den Abstand zwischen den Top-3 und den zweiten Werksmaschinen: Alex Lowes, Michael Ruben Rinaldi und Andrea Locatelli», grübelt der Engländer bei WorldSBK. «Ich unterhielt mich mit Andrew Pitt, Locatellis Cheftechniker, und fragte ihn nach dem Abstand zur Spitze, weil sie im letzten Jahr aufgeholt hatten. Obwohl das Superpole-Race in Assen auf neun Runden verkürzt wurde, war die Pace in diesem Rennen immer noch 11 Sekunden schneller als vor einem Jahr. Die zweite Gruppe war dagegen immer noch so schnell wie 2021.»
Einen Grund sieht der zweifache Superbike-Weltmeister in der Rückkehr von Bautista zu Ducati.
«Zwei Jahre auf der Honda haben ihm nicht geschadet», meint JT. «Wir haben gesehen, wie unerfahren er 2019 war, als er mehrfach stürzte, obwohl er zuvor so viele Rennen gewonnen hatte. Als er zu Honda wechselte, die in den letzten beiden Jahren nicht das konkurrenzfähigste Motorrad war, musste er das maximale Potenzial herauskratzen. Die Fähigkeiten, die er sich in diesen zwei Jahren angeeignet hat, hat er auf siegfähiges Motorrad mitgenommen und versteht das ganze Paket.»