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Toprak Razgatlioglu nach MotoGP-Test: «Sehr positiv!»

Von Kay Hettich
Toprak Razgatlioglu und MotoGP-Testfahrer Cal Crutchlow

Toprak Razgatlioglu und MotoGP-Testfahrer Cal Crutchlow

Als Belohnung für den Gewinn der Superbike-WM 2021 erhielt Toprak Razgatlioglu am heutigen Dienstag die Gelegenheit, im MotorLand Aragón einen Tag lang die MotoGP-Yamaha zu testen. Der Türke war sehr angetan!

Der MotoGP-Test von Toprak Razgatlioglu war mit Spannung erwartet worden, denn er ist mehr als nur ein Geschenk für den ersten WM-Titel von Yamaha in der Superbike-WM seit Ben Spies 2009.

Yamaha wollte sehen, wie schnell sich der 19-fache Superbike-Sieger an das Prototypen-Motorrad anpasst. Der Türke wiederum wollte herausfinden, ob ihm das Fahren eines solchen Motorrads Spaß bereitet. Und Fans beider Weltmeisterschaften warten auf ein Zeichen, in welche Serie es den Künstler aus Sakarya mittelfristig hinziehen wird. Dazu muss man wissen: Kein anderer Superbike-Pilot wird im MotoGP-Fahrerlager so aufmerksam verfolgt wie der aktuelle Weltmeister.

«Das war mein erstes Mal auf der Yamaha M1. Das MotoGP-Bike fühlte sich völlig anders an als meine R1. Mehr Leistung, eine andere Elektronik, das Seamless-Getriebe … das alles war völlig neu für mich», sagte Razgatlioglu. «Mit jeder Runde lernte ich mehr, denn es nicht so einfach, sich an das MotoGP-Bike zu gewöhnen. Das Motorrad fühlt sich gut an, besonders auf den Geraden, wo es sehr schnell ist, und die Carbonbremsen sind interessant.»

Neu waren für Razgatlioglu auch die Reifen von Michelin.

Razgatlioglu war beim Test nicht allein auf sich gestellt, Testfahrer Cal Crutchlow stand ihm während seiner 40 Runden mit Rat und Tat zur Seite.

«Zum Glück, denn er konnte mir sehr helfen», dankte Razgatlioglu dem Engländer. «Die Bedingungen waren wirklich heiß, also haben wir uns nach dem ersten Run von zwölf Runden auf fünf oder sechs Runden beschränkt, um ein erstes Gefühl für das Motorrad zu bekommen. Wenn ich mir die MotoGP in Aragon im Fernsehen anschaue, konnte ich sehen, dass es etwas wellig ist, und das konnte ich auch spüren. Aber es ist nicht so schlimm, man muss einfach am Gas bleiben, während man durch die Bodenwellen fährt. Nimmt man das Gas weg, wird das Bike instabiler.»

Das Wetter war am Dienstag in Aragón gemischt. Den ganzen Tag war es heiß, am Nachmittag regnete es aber auch kurzzeitig ergiebig.

«Alles in allem war es ein sehr positiver Test, auch wenn ich wegen des Regens weniger fahren konnte, als ich wollte», zog Razgatlioglu als Fazit. «Es hat wirklich Spaß gemacht, die MotoGP-Yamaha zu fahren. Vielen Dank für die Möglichkeit.»

Rundenzeiten wurden von Yamaha keine kommuniziert, dem Vernehmen nach war Toprak bis auf wenige Zehntelsekunden an Crutchlow dran.

MotoGP-Fans, die sich nun seinen Wechsel von Razgatlioglu in die Königsklasse wünschen, müssen sich gedulden. Denn Razgatlioglu wird auch 2023 für Yamaha in der Superbike-WM antreten, denn er und sein Manager Kenan Sofuoglu waren sich von Anfang an einig: In einem Kundenteam wird der Champion in der MotoGP-WM nicht antreten. Und das Werksteam ist im nächsten Jahr mit Fabio Quartararo und Franco Morbidelli besetzt.

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