MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Aegerter brillierte als Sechster – und stapelt tief

Von Ivo Schützbach
Domi Aegerter in Jerez

Domi Aegerter in Jerez

Was für ein Einstand von Dominique Aegerter in der Superbike-WM! Die zwei Testtage auf dem Circuito de Jerez beendete der Schweizer als Sechster und ist damit bester Fahrer aus einem Kundenteam.

Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Jonathan Rea (Kawasaki) sowie das Ducati-Duo Alvaro Bautista und Michael Rinaldi belegten im zweitägigen Jerez-Test die Positionen 1 bis 4 und fuhren mit dem Qualifyer-Hinterreifen SCQ von Pirelli innerhalb 0,377 sec.

Was die Rennpace betrifft, da waren sich sämtliche Asse einig, agierte Weltmeister Bautista in seiner eigenen Welt. «Der hat eigentlich schon gewonnen», urteilte WM-Rückkehrer und Ex-Weltmeister Tom Sykes.

Mit 0,924 sec Rückstand preschte Superbike-Rookie Dominique Aegerter auf Platz 6 und ließ damit bis auf die Top-4 der Weltmeisterschaft 2022, plus den WM-Sechsten Alex Lowes, alle Etablierten hinter sich!

«Es war schön, dass ich zwei Qualifyer probieren konnte», grinste Aegerter nach seinem starken Auftritt. «Er bietet unglaublichen Grip, wodurch sich das Motorrad deutlich anders anfühlt. Den Rest des Tages lag ich in den Top-10 und arbeitete mit der Abstimmung. Ich probierte auch verschiedene neue Teile, wir spielten mit der Elektronik und ich arbeitete an meinem Fahrstil. Es war etwas kühler und windiger als am Mittwoch, aber gut genug, um einige Daten zu sammeln und Runden abzuspulen.»

Vier Yamaha-Fahrer durften mit der neuen Schwinge fahren, wobei nur die Werkspiloten Razgatlioglu und Locatelli wirklich mit ihr testeten. Für Aegerter und GRT-Kollege Remy Gardner war es mehr ein erstes Kennenlernen.

«Ich durfte sieben Runden mit ihr fahren», verriet Aegerter. «Für mich ist im Moment alles neu, ich kann deshalb nicht immer sagen, ob es an mir oder an den Anpassungen am Motorrad liegt. Noch sind meine Rundenzeiten nicht sehr konstant, es ist mehr ein Auf und Ab. Ich versuche Erfahrung zu sammeln, das ist im Moment das Wichtigste. Über zehn Runden stehe ich nicht so schlecht da, anschließend wird es schwieriger. Aber das war Tag 2 meines Superbike-WM-Einsatzes. Ich brauche mehr Zeit, um an die anderen Weltmeister heranzukommen, die diese Motorräder bereits 20.000 Kilometer gefahren sind.»

«Vor diesem Test war ich sehr aufgeregt und habe nicht gut geschlafen», gab der 32-Jährige zu. «Ich wollte wissen, wo ich stehe, und war sehr nervös. Der sechste Platz ist nett, aber auf dieser Strecke fahren wir keine Rennen und ich fuhr meine Zeit mit dem Qualifyer. Wenn an einem Rennwochenende alle zur gleichen Zeit mit den gleichen Reifen fahren, wird es anders aussehen. Aber ich zeigte, dass ich mit diesem Motorrad schnell fahren kann. Wenn ich am Samstag in Australien im ersten Rennen auf dieser Position bin, dann bin ich sehr glücklich. Aber ein Test ist ein Test.»

Superbike: Zeiten Jerez-Test, 25./26. Januar 2023
Pos Fahrer (Nat./Motorrad) Mittwoch Donnerstag
1. Toprak Razgatlioglu (TR/Yamaha) 1:38,597 min 1:38,269 min
2. Jonathan Rea (GB/Kawasaki) 1:39,302 1:38,352
3. Álvaro Bautista (E/Ducati) 1:38,851 1:38,449
4. Michael Rinaldi (I/Ducati) 1:39,240 1:38,646
5. Alex Lowes (GB/Kawasaki) 1:39,684 1:39,175
6. Dominique Aegerter (CH/Yamaha) 1:39,934 1:39,193
7. Andrea Locatelli (I/Yamaha) 1:40,227 1:39,280
8. Danilo Petrucci (I/Ducati) 1:39,790 1:39,311
9. Iker Lecuona (E/Honda) 1:39,883 1:39,337
10. Remy Gardner (AUS/Yamaha) 1:40,551 1:39,464
11. Loris Baz (F/BMW) 1:41,040 1:39,517
12. Scott Redding (GB/BMW) 1:39,998 1:39,710
13. Xavi Vierge (E/Honda) 1:39,879 1:39,860
14. Philipp Öttl (D/Ducati) 1:40,234 1:40,023
15. Garrett Gerloff (USA/BMW) 1:40,065 1:40,101
16. Michael vd Mark (NL/BMW) 1:40,769 1:40,221
17. Tom Sykes (GB/Kawasaki) 1:40,882 1:40,750
18. Lorenzo Baldassarri (I/Yamaha) 1:41,726 1:40,975
19. Florian Marino (F/Kawasaki) 1:43,214 1:41,553
20. Oliver König (CZ/Kawasaki) 1:41,630 1:41,595
   
Supersport: Zeiten Jerez-Test, 25./26. Januar 2023
Pos Fahrer (Nat./Motorrad) Mittwoch Donnerstag
1. Nicolo Bulega (I/Ducati) 1:42,454 min 1:41,685 min
2. Can Öncü (TR/Kawasaki) 1:42,466 1:41,858
3. Federico Caricasulo (I/Ducati) 1:42,538 1:42,012
4. Adrian Huertas (E/Kawasaki) 1:43,455 1:42,923
5. Andrea Mantovani (I/Yamaha) 1:43,066 1:43,149
6. John McPhee (GB/Kawasaki) 1:46,254 1:43,665
7. Yuta Okaya (J/Kawasak) 1:46,225

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