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Midori Moriwaki will ein Vermächtnis hinterlassen

Von Kay Hettich
Als Teamchefin von Petronas MIE Racing ist Midori Moriwaki im Paddock der Superbike-WM präsent

Als Teamchefin von Petronas MIE Racing ist Midori Moriwaki im Paddock der Superbike-WM präsent

Als Teamchefin von MIE Honda hat sich Midori Moriwaki in der Superbike-WM mit ihrer Hartnäckigkeit viel Respekt erarbeitet. Der persönliche Erfolg ist der Japanerin weniger wichtig, als die Zukunft besser zu machen.

Seit 2019 ist Midori Moriwaki im Paddock der Superbike-WM präsent. Im ersten Jahr als Werksteam von Honda, ab 2020 als Kundenteam. Anfänglich kooperierte die Japanerin mit Althea Racing, mit dessen Rückzug im August 2020 stemmt die 45-Jährige das Engagement allein. In der Funktion als Teamchefin ist Moriwaki eine Ausnahme in dem von Männern dominierten Sport.

Das MIE-Team (das steht für Midori International Engineering) ist am Sachsenring stationiert und bringt 2023 neben zwei Superbikes (Hafizh Syahrin und Eric Granado) neu auch zwei Supersport-Motorräder (Tarran Mackenzie und Adam Norrodin) in die Startaufstellung. Mit Petronas ist erstmals ein potenter Sponsor in das Projekt involviert.

Erfolge sind bisher rar, dennoch macht Moriwaki unbeirrt weiter. Anlässlich des Weltfrauentages am Mittwoch sprach sie mit der offiziellen Website der Superbike-WM über ihre Ambitionen und Hintergründe.

«Ich bin die dritte Generation einer Motorsportfamilie. Die erste ist Yoshimura und die zweite ist Moriwaki, also meine Eltern. Mein Großvater ist Pops Yoshimura. Mein Hintergrund ist das Ingenieurwesen. Ich habe in Australien und Amerika gearbeitet und danach 21 Jahre lang bei Moriwaki Engineering, dem Unternehmen meiner Eltern, gearbeitet. Ich leitete das MotoGP-Team für Moriwaki, das Moto2-Projekt sowie den Junior Cup. Außerdem habe ich zusammen mit unseren Ingenieuren neue Technologien entwickelt. Ich habe viele Akademieprojekte und Bildungsprojekte weltweit, überwiegend in Asien.»

Für Moriwaki ist es eine Herzensangelegenheit, Frauen im Motorsport zu unterstützen.

«Ich denke, die Präsenz von Frauen im Motorsport wird weiter zunehmen. Es gibt einige Frauen, die bereits eine gute Karriere gemacht haben. Junge Leute können sich an ihnen orientieren, die es bereits geschafft haben. So wie ich es letztes Jahr mit der Wildcard für das Moto3-Frauenteam gemacht habe. Maria Herrera fuhr, und die Teamchefin war eine Italienerin, Aurora Angelucci. Ich habe sie dabei unterstützt, wie man denkt, was man vorbereiten muss und habe sie gecoacht. Ich wollte meine praktischen Erfahrungen an Frauen weitergeben, die diese Unterstützung in Anspruch nehmen wollen.»

Die japanische Mentalität hilft Moriwaki, sich ihre die Motivation und Leidenschaft zu bewahren.

«Es passieren viele schlechte Dinge. Um dieses schwierige Leben zu meistern, oder sein Leben zum Positiven zu verändern, muss man eine Vision finden und dann sich selbst. Nicht jemand anderes, der es macht. Vertraue dir selbst, und wenn es dir schwerfällt, setze dich nicht zu sehr unter Druck. Bleib ruhig, halte einen Moment inne und mach dann weiter. Das Leben ist wie die Zeit. Eine Sekunde, eine Stunde, ein Tag, ein Jahr, zwei Jahre … die Zeit bleibt nie stehen, also bleibt auch das Leben nie stehen. Man darf nie seine Vision und sein Ziel aus den Augen verlieren. Wenn du dir selbst vertraust, wird deine Zeit kommen.»

«Ich tue das, woran ich glaube und versuche, ein Fundament für die nächste Generation zu legen, nicht für mich selbst. Ich bin seit 28 Jahren im Motorsport tätig, meine Familie hat eine 70-jährige Geschichte. Wir haben gute und schlechte Zeiten im Motorsport erlebt. Die nächste Generation ist immer der Schlüssel, nicht heute. Ich sehe sie in der Zukunft. Ich schaue immer darauf, was ich für den Motorsport tun und welches Vermächtnis ich hinterlassen kann.»

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