Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Fahrer reagieren auf Debakel – und machen Vorschlag

Von Ivo Schützbach
Wenn der SBK-Tross auf Rennstrecken wie in Mandalika oder San Juan kommt, wo wenig gefahren wird, herrschen am Freitag immer miserable Bedingungen. Wie die Situation für die Zukunft verbessert werden soll.

Bei Events in Mandalika auf der indonesischen Insel Lombok und in San Juan in Argentinien kommt man sich vor wie im Film «Und täglich grüßt das Murmeltier», in dem Bill Murray in einer Zeitschleife feststeckt und sich die Ereignisse ständig wiederholen.

Als der SBK-Tross im November 2022 in Mandalika war, erklärten die Fahrer dem örtlichen Veranstalter ausführlich, wie er die Strecke besser vorbereiten kann. Trotz vieler Beteuerungen hat sich nichts geändert – die Freitag-Trainings Anfang März waren erneut für die Katz.

Die befahrbare Ideallinie war während des Rennwochenendes nicht einmal einen Meter breit. «Kommt man neben sie, rutscht sofort das Vorder- oder Hinterrad weg», unterstrich Weltmeister Alvaro Bautista. Zahlreiche Stürze und einige Verletzte sind Zeugnis davon.

In der Sitzung der Safety-Commission am 3. März brachten die Fahrer ihre Klagen, Bedenken und Anregungen erneut vor. Nicht nur für Mandalika im März 2024, sondern auch für den Event in San Juan im nächsten Oktober, wo die gleichen Schwierigkeiten erwartet werden.

«Ich habe bereits letztes Jahr vorgeschlagen, dass wir in Mandalika und Argentinien am Freitag ein drittes freies Training brauchen», erklärte Rekordchampion Jonathan Rea gegenüber SPEEDWEEK.com. «Längere Sessions oder ein zusätzliches Training am Donnerstag gingen auch. Oder mehr Rennen von nationalen Meisterschaften im Rahmenprogramm, um mehr Gummiabrieb auf die Strecke zu bekommen. Der Freitag in Mandalika war erneut für alle eine Zeitverschwendung. Die Strecke veränderte sich von Session zu Session so stark, dass wir auch eine Münze hätten werfen können, ob wir die Motorradabstimmung ändern oder auf das nächste Training warten.»

Rea ist nicht blauäugig, er weiß genau, was hinter den Kulissen läuft. Und ihm ist auch bewusst, dass die Verantwortlichen von Promoter Dorna von den lokalen Partnern nicht immer die Wahrheit erzählt bekommen, wenn sie sich nach dem Zustand einer Rennstrecke erkundigen.

«Wenn du eine Million Meilen entfernt bist, dann werden dir am Telefon viele großartige Sachen versprochen», verdeutlichte der Nordire. «Sie erzählen dir, dass die Strecke sauber ist und viele Motorräder darauf gefahren sind. Und dann kommen wir an und es ist das Gegenteil der Fall. Nichts sorgt für so viel Gummiabrieb wie eine Supersport-Maschine mit 140 oder ein Superbike mit 200 PS, das kannst du nicht mit Autos oder Rollern oder 300-ccm-Maschinen erreichen. Die Strecke muss sauber gefahren und Gummi gelegt werden. Das ist auch allen bei der Dorna bewusst, es gibt aber auch unglückliche Umstände. Es wäre schade, würden wir nicht nach Mandalika kommen, weil die Strecke dreckig ist. Aber es gibt Wege, damit wir bessere Voraussetzungen schaffen. Ich liebe diese Strecke, dort gibt es einige der besten Kurven.»

«Sie haben uns gesagt, dass sie in Argentinien versuchen wollen, am Freitag drei freie Trainings zu fahren», verriet Bautista. «Dafür sollen wir einen zusätzlichen Satz Reifen bekommen. Wenn sie Autos fahren lassen, würde das vielleicht ein bisschen helfen, aber sie fahren andere Linien. Letztlich müssen sie auf diesen Strecken mehr Rennen fahren – Rennen mit großen Maschinen.»

Superbike-WM 2023: Stand nach 6 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 112
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 75
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 70
4. Axel Bassani (I) Ducati 51
5. Michael Rinaldi (I) Ducati 47
6. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 44
7. Xavier Vierge (E) Honda 43
8. Danilo Petrucci (I) Ducati 36
9. Iker Lecuona (E) Honda 33
10. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 24
11. Philipp Öttl (D) Ducati 23
12. Alex Lowes (GB) Kawasaki 22
13. Remy Gardner (AUS) Yamaha 19
14. Scott Redding (GB) BMW 17
15. Michael vd Mark (NL) BMW 16
16. Garrett Gerloff (USA) BMW 15
17. Loris Baz (F) BMW 6
18. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 3
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 2

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