Jerez: Strafen wirbeln MotoGP-Ergebnis durcheinander

Perfekte Starts: Laut Aegerter kann das heute jeder

Von Stephan Moosbrugger
Domi Aegerter (77): «Bis 100 km/h sind alle gleich»

Domi Aegerter (77): «Bis 100 km/h sind alle gleich»

Dominique Aegerter (Yamaha) findet sich in seiner ersten Saison in der Superbike-WM hervorragend zurecht und fährt regelmäßig gute Resultate ein. Nur Raketenstarts hat er keine mehr – die Erklärung dafür.

Nach 12 Rennen in der Superbike-WM 2023 liegt Dominique Aegerter mit 73 Punkten auf dem starken sechsten Platz der Gesamtwertung. Damit ist er nicht nur bester Rookie, er lässt auch seinen Teamkollegen Remy Gardner deutlich hinter sich, der mit 46 Punkten nur auf Platz 12 zu finden ist.

Die Lernkurve des 32-jährigen Schweizers ist steil. Bereits in Assen zeigte er mit Top-6-Platzierungen auf. Der positive Trend setzte sich in Barcelona fort – auch dort sammelte Aegerter mit Platz 5 und 8 in den beiden Hauptrennen und einem sechsten Rang im Superpole-Race viele Punkte.

In der Moto2- und Supersport-WM zählten die Starts zu den Stärken von Aegerter. In der Superbike-Kategorie gibt es diesbezüglich noch Luft nach oben. So hatte er in Barcelona in Rennen 1 mit Startplatz 2 die besten Chancen auf sein erstes Superbike-Podium. Es kam aber anders: In der Startphase büßte Aegerter einige Positionen ein und war nach der zweiten Kurve nur noch auf Platz 6 zu finden. Ein identisches Bild ergab sich im Superpole-Race, als er sich nach schwachem Start ebenfalls auf dem sechsten Platz einreihte. In Rennen 2 sollte es nicht besser laufen: Gestartet aus der zweiten Reihe, lag Aegerter nach der ersten Runde nur noch auf Platz 11.

Hat der zweimalige Supersport-Weltmeister eine seiner großen Stärken verloren? Aegerter lässt das nicht gelten und verweist auf die moderne Technik der Superbikes: «Seit vor etwa fünf Jahren die Launch-Control eingeführt wurde, hat praktisch jeder den gleich guten Start bis 100 km/h. Aber wenn man dann in den zweiten und dritten Gang hochschaltet, wird man von anderen Bikes überholt.»

Konnte man früher bei den Starts als Fahrer noch einen Unterschied machen, ist dies nach Ansicht von Aegerter heute in der Superbike-WM kaum noch möglich: «Mit der Launch-Control ist es auch für die Fahrer, welche im Umgang mit der Kupplung oder der Motordrehzahl nicht so gut sind, einfach, einen guten Start hinzulegen. Bei den 125ern oder in der Moto2 hatten wir keine Launch-Control. Da war es deutlich schwieriger. Jetzt musst du nur Vollgas geben, die Kupplung loslassen und die Elektronik regelt alles.»

Sind die Starts vielleicht eine Schwäche der Yamaha? Dass dem nicht so ist, beweisen Aegerters Markenkollegen: Sowohl Toprak Razgatlioglu als auch Andrea Locatelli machen bei ihren Starts regelmäßig Plätze gut, so auch in Barcelona.

Klar ist: Mit besseren Starts wäre für Dominique Aegerter noch mehr möglich und das erste Podium in Reichweite, denn seine Rennpace ist jetzt schon beeindruckend.

Superbike-WM 2023: Stand nach 12 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 236
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 167
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 133
4. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 100
5. Axel Bassani (I) Ducati 91
6. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 73
7. Michael Rinaldi (I) Ducati 72
8. Xavier Vierge (E) Honda 68
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 62
10. Iker Lecuona (E) Honda 56
11. Danilo Petrucci (I) Ducati 55
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 46
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 39
14. Philipp Öttl (D) Ducati 37
15. Scott Redding (GB) BMW 34
16. Michael vd Mark (NL) BMW 19
17. Loris Baz (F) BMW 9
18. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 6
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 6
20. Bradley Ray (GB) Yamaha 5
21. Tom Sykes (GB) Kawasaki 1
22. Ivo Lopes (PT) BMW 1

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