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Alex Lowes (Kawasaki): «Werde nicht gratis fahren»

Von Ivo Schützbach
Alex Lowes möchte bei Kawasaki bleiben

Alex Lowes möchte bei Kawasaki bleiben

Im Kawasaki-Werksteam wird zum Ende der Superbike-WM-Saison 2023 der Platz neben Jonathan Rea frei. Alex Lowes verrät, weshalb er sich um seinen Job keine großen Sorgen macht und für 2024 zuversichtlich ist.

Vor knapp zwei Wochen sagten Biel und Guim Roda, zwei der drei Eigentümer von Provec Racing, der Mannschaft hinter dem Kawasaki-Werksteam, gegenüber SPEEDWEEK.com, dass «Gespräche mit dem aktuellen Fahrer Priorität haben».

Während Rekordchampion Jonathan Rea mit Kawasaki einen Vertrag bis Ende 2024 hat, läuft der von Teamkollege Alex Lowes nach dieser Saison aus. Der Engländer wurde 2019 auf Yamaha WM-Dritter und wechselte anschließend zu den Grünen. Seit 2020 holte er die WM-Ränge 6, 8 und 6, vor den Rennen in Misano an diesem Wochenende liegt er auf dem neunten Gesamtrang. Überschaubare 14 Podestplätze, darunter ein Sieg auf Phillip Island 2020, machen Lowes zur klaren Nummer 2 bei Kawasaki.

Der Platz neben Rea gehört zu den begehrtesten im Fahrerlager. Dass es mit Lowes eine fünfte Saison weitergeht, ist nicht selbstverständlich. Denn die Roda-Brüder sagten auch, dass sie mit «jedem verfügbaren Fahrer aus den Top-10» reden. Das würden sie nicht tun, wären sie mit den Leistungen von Lowes zufrieden.

Alex Lowes sprach am Freitagabend in kleiner Medienrunde ausführlich darüber, wie es um seine Zukunft steht.

«Ich bin seit langem Werksfahrer in der Superbike-WM, hatte also viele gute Gelegenheiten und genieße das Fahren sehr. Ich werde mit meinem Teamkollegen Johnny verglichen, einem der Besten aller Zeiten. Dieses Jahr war ich manchmal schneller als er, manchmal ist er schneller. Wenn man sich Locatelli und Toprak anschaut, oder Rinaldi und Bautista, dann bin ich nahe dran. Sie liegen nie vor dem Nummer-1-Fahrer im Team. So gesehen fahre ich gut, das bedeutet aber nicht, dass ich meinen Vertrag behalten werde. Es gibt viele junge Leute, die für wenig Geld fahren oder Sponsoren ins Team mitbringen. Ich werde nicht gratis fahren. Vorher bleibe ich zuhause bei meiner netten Familie und genieße mein Leben.»

Piloten wie Scott Redding oder Axel Bassani machen Lowes bei Kawasaki Konkurrenz, sie haben auch ein Auge auf einen Platz im Honda-Werksteam geworfen.

Johnny Rea hat sich stets für Lowes ausgesprochen und das gute Verhältnis mit ihm betont. Alex ist ein braver Teamkollege, der dem Star nie in die Parade fährt. Da wären die Ambitionen von Redding oder Bassani sicher andere. Die Frage ist, wie lange Kawasaki noch mit Rea plant. Der Nordire ist jetzt 36: Mittelfristig muss ein Nachfolger für ihn gefunden werden – und keine neue Nummer 2.

«Ich denke, dass ich gut genug fahre, um in der Superbike-WM zu bleiben», erzählte Lowes. «Ich bin nicht allzu gestresst, ich weiß, wie hart ich arbeite. Ich weiß, wie gut ich fahre. Und ich weiß auch, dass ich viele Jahre in der Superbike-Weltmeisterschaft verbracht habe. Hoffentlich bleibe ich bei Kawasaki und mache mit Johnny weiter Druck, damit das Motorrad wieder regelmäßig aufs Podium kommt und Rennen gewinnt. Das ist, was ich mir wünsche. Ich glaube, dass das passieren könnte, im Moment bin ich mir aber nicht sicher. Die Zeichen in den Gesprächen mit dem Team sind positiv.»

Am Donnerstagabend berichtete SPEEDWEEK.com von den Plänen des GP-Teams Marc VDS, 2024 in der Superbike-WM anzutreten – voraussichtlich auf Ducati.

Alex Lowes bestätigte die Umstiegspläne seines Bruders Sam, der 2013 auf Yamaha Supersport-Champion war und in den folgenden zehn Jahren zehn Rennen in der Moto2-WM gewann und 26 Mal auf dem Podium stand.

«Mein Bruder möchte in die Superbike-WM kommen, also muss ich mit ihm um einen Job kämpfen», grinste Alex. «Es wäre schön, wenn ich nächstes Jahr gegen ihn antreten könnte. Das wäre gut für uns.»


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