MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Alvaro Bautista: «Alles in der Welt ändert sich»

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista

Alvaro Bautista

MotoGP bedient sich gerne guter Ideen aus der Superbike-WM, seit diesem Jahr sehen wir das Sprintrennen am Samstag. Superbike-WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) begrüßt diese Änderung.

Erst hat die MotoGP-Klasse das zweiteilige Qualifying übernommen, das es in der Superbike-WM vor ein paar Jahren gab, seit dieser Saison gibt es auch in der Königsklasse ein Sprintrennen. Dieses ist jeweils samstags um 15 Uhr, die Startaufstellung ist für das Sprintrace und das Hauptrennen am Sonntag um 14 Uhr gleich und richtet sich nach dem Qualifying-Ergebnis.

Alvaro Bautista kam nach 16 Jahren im GP-Sport 2019 in die Superbike-WM, das war die erste Saison, in welcher zusätzlich zu den beiden Hauptrennen erstmals das Sprintrennen am Sonntag um 11 Uhr gefahren wurde, seither gehört es fix dazu.

Zwei Hauptrennen gibt es bei den Superbikes seit der Gründung 1988. Früher wurden beide Rennen am Sonntag gefahren, seit 2016 ist eines am Samstag und eines am Sonntag.

Der Spanier kennt also beide Systeme: Das klassische im GP-Sport mit einem Rennen am Wochenende und das moderne bei den Superbikes mit drei Läufen.

«Ich halte die Idee mit dem Sprintrennen in der MotoGP für gut», erzählte Bautista SPEEDWEEK.com. «Viele Fahrer beschweren sich, für die Zuschauer ist das aber viel besser. Wenn ich mir heute die Aufzeichnung des Qualifyings 1 und 2 anschaue, dann endet es immer damit, dass ich zu den letzten zwei Minuten vorspule, wenn die entscheidenden Dinge passieren. Deshalb halte ich ein Rennen am Samstag für interessant.»

Die Motorrad-Weltmeisterschaft mit Prototypen gibt es seit 1949. Manch einer mag sich fragen, ob es nach über 70 Jahren mit einem Rennen pro Klasse am Sonntag nicht sinnvoll wäre, an dieser Tradition festzuhalten. Wobei es auch Ausnahmen gab: In Assen waren die Rennen früher immer am Samstag, zum Beispiel in Schweden wurde das 250er-Rennen auch am Samstag gefahren.

«Alles in der Welt ändert sich, du musst dich anpassen», meinte der 38-jährige Bautista. «Man muss Neues versuchen, um die Leute zu erreichen. Zum Beispiel das System der Superbike-WM ist sehr interessant für die Fans mit der Superpole und dem ersten Hauptrennen am Samstag sowie dem Superpole-Race und dem zweiten Hauptrennen am Sonntag. Es gibt Fahrer, denen gelingt es in den langen Rennen schonender mit den Reifen umzugehen, im Sprintrennen kannst du hingegen maximal pushen, da geht es um pure Geschwindigkeit.»

«Auf den ersten Blick gibt es in der MotoGP keine großen Unterschiede zwischen den Fahrern», grübelte der Spanier. «Die Zeiten liegen sehr eng beisammen und in den Rennen fahren sie hintereinander her. Es gibt kaum Überholvorgänge, weil alle das Limit erreicht haben. Es ist unmöglich, deutlich schneller als ein Gegner zu fahren, alles spielt sich innerhalb 2/10 sec ab. Die Motorräder sind heute so ähnlich, dass alle Fahrer auf dem gleichen Level sind. Für mich ist das seltsam. Bei den Superbikes sind die Unterschiede größer, deshalb gibt es in den Rennen mehr Kämpfe. Die Ducati, Yamaha und Kawasaki sind sehr verschiedene Motorräder, mit denen man unterschiedliche Linien fahren kann. Jedes Bike hat Vorteile in gewissen Bereichen, das führt zu spannenden Kämpfen. Das ist eine gute Sache für die Zuschauer.»

Für einmal kehrt Bautista dieses Jahr in die MotoGP-WM zurück: Am 11./12. November wird der Ducati-Star am drittletzten Event in Sepang/Malaysia mit Wildcard dabei sein.


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