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Go Eleven Ducati: Öttl muss für Iannone Platz machen

Von Ivo Schützbach
Andrea Iannone wird 2024 Superbike-WM fahren

Andrea Iannone wird 2024 Superbike-WM fahren

Nach vier Jahren Dopingsperre wird Andrea Iannone 2024 in den professionellen Rennsport zurückkehren, mit dem Superbike-WM-Team Go Eleven Ducati verhandelt er derzeit die finalen Details.

Als sich Andrea Iannone im Frühjahr 2023 bei verschiedenen Ducati-Teams in der Superbike-WM ins Gespräch brachte, wurde er nur als zweiter Fahrer in Betracht gezogen. Damit verbunden war die Schwierigkeit, dass von den drei derzeitigen Ducati-Kundenteams Motocorsa, Barni und Go Eleven keines das Budget für eine zweite Panigale V4R hat. Das nächstjährige Ducati-Team Marc VDS steht finanziell besser da, wird aber Sam Lowes als einzigen Fahrer einsetzen.

In den vergangenen Wochen haben sich die Prioritäten im Team Go Eleven Ducati verschoben. Die erste Idee war, Iannone auf ein zweites Motorrad neben Philipp Öttl zu setzen. Denn erstens mag das Team den Bayer sehr und zweitens hat er sich als verlässlicher Partner erwiesen. Mit 13 Top-10-Platzierungen hat er seinen Speed unter Beweis gestellt, besonders in Erinnerung geblieben sind sein fünfter und sechster Platz beim Saisonauftakt dieses Jahr in Australien.

Doch Go Eleven kann der Versuchung nicht widerstehen, mit Andrea Iannone einen Fahrer zu verpflichten, dessen Name in Italien regelmäßig durch die Medien geistert. Durch manche Eskapade oder auch den Auftritt bei «Dancing Stars» wurde er weit über Motorsportkreise hinaus bekannt und ist immer wieder zu Gast in Fernsehshows. Außerdem ist Iannone mit der in Italien sehr bekannten Popsängerin Elodie liiert.

Nicht nur wegen seiner vierjährigen Dopingsperre, die am 16. Dezember 2023 endet, ist Iannone ein umstrittener Charakter, der den vielsagenden Spitznamen «The Maniac» trägt. Er wird für Gesprächsstoff sorgen, was dem Go-Eleven-Team und der Superbike-WM zusätzliche Aufmerksamkeit bringt.

Fraglich ist, was der 34-Jährige nach vier Jahren Pause sportlich noch leisten kann. Sein Talent ist unbestritten, er fuhr nicht grundlos für die MotoGP-Werksteams von Ducati, Suzuki sowie Aprilia und eroberte einen Sieg sowie elf Podestplätze.

«Wir wissen, dass besonders die erste Saisonhälfte sehr schwierig wird», sagte Go-Eleven-Teammanager Denis Sacchetti beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in Magny-Cours, denn Punkte zu holen ist bei der aktuellen Leistungsdichte kein Zuckerschlecken.

Go Eleven hat die Finanzierung für eine Panigale V4R gesichert, diese wird Iannone bekommen. Es ist nicht absehbar, dass das Team nahezu eine Million zusätzliches Budget auftreibt, um eine zweite Ducati für Öttl in die Startaufstellung zu bringen – der Dritte der Supersport-WM 2020 muss sich nach einem neuen Job umsehen.

Iannone muss zu Go Eleven kein Geld mitbringen, bekommt aber kein Gehalt und muss Sponsoren finden, die für seine Reise- und Lebenshaltungskosten aufkommen.

Besiegelt werden soll der Deal bis zum Event in Aragon Ende September, spätestens bis Portimao Anfang Oktober.


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