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Philipp Öttl unter Riesendruck: «Ich habe nichts»

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl wartet auf das richtige Angebot

Philipp Öttl wartet auf das richtige Angebot

Die drei Top-10-Ergebnisse in Frankreich sowie der sechste Platz im ersten Superbike-WM-Lauf in Aragon kommen für Philipp Öttl zur richtigen Zeit. «Ich habe keine Ahnung, wo ich nächstes Jahr fahre», sagt der 27-Jährige.

Seit Mitte Juli zeichnete sich ab, dass Philipp Öttl seinen Platz im Team Go Eleven Ducati nach zwei Jahren an den ehemaligen MotoGP-Piloten Andrea Iannone verlieren wird, der nach vierjähriger Dopingsperre in den Rennsport zurückkehrt.

Seither hört sich Öttl nach allen Seiten um und sagt, er sei «für alles offen, mit der Priorität Superbike-WM».

«Momentan fühle ich einerseits viel Druck, weil ich für nächstes Jahr keinen Job habe», erzählte der Ducati-Pilot SPEEDWEEK.com in Spanien. «Andererseits fühle ich mich aber auch befreit, weil ich denke, dass ich schon etwas Gutes finden werde. Vielleicht auch nicht, aber so denke ich. Das ist eine sehr interessante Periode: Es ist sehr spät in der Saison – und ich habe nichts, null. Es gibt viele Gespräche, aber ich habe nichts. Und ich weiß nicht, wo es mich hinführen wird. Meine Zukunft ist sehr unsicher. Aber während der Sommerpause habe ich die richtige Einstellung gefunden und kann meine Arbeit mit den Jungs jetzt sehr genießen. Spaß ist immer eine gute Basis für Erfolg. Ich versuche gute Resultate zu holen, um mich damit für andere Teams interessant zu machen.»

Öttls Zukunft ist indirekt mit der von Noch-Ducati-Werksfahrer Michael Rinaldi verbunden. Der Italiener spekuliert auf einen Platz im Honda-Werksteam, redet aber auch mit dem Ducati-Team Motocorsa sowie Manuel Puccetti, dessen Team 2024 ebenfalls auf Ducati antreten wird. Öttl würde ebenfalls gerne beim Hersteller aus Borgo Panigale bleiben, gegenüber Rinaldi ist er bei diesen Teams aber im Hintertreffen. Rinaldi wird sich frühestens am nächsten Wochenende in Portimao entscheiden, vorher wird sich für Öttl auch nichts bewegen.

«Mein Hauptziel ist, in der Superbike-WM zu bleiben», betonte Philipp. «Ich möchte ein konkurrenzfähiges Motorrad, aber so geht es jedem Fahrer. Ich schaue mich auch in anderen Meisterschaften um. Ich mag das Fahren mit dem Superbike, weil es viel Leistung hat. Dieses und letztes Jahr fuhr ich 24-Stunden-Rennen, das ist auch interessant. Aber mein Hauptziel ist, in diesem Fahrerlager zu bleiben. Und ich würde gerne weiterhin eine Ducati fahren, weil ich dieses Motorrad jetzt sehr gut kenne.»

Kann sich Öttl den Schritt zurück in die Supersport-WM vorstellen? In dieser eroberte er in den Jahren 2020 und 2021 für das Team Puccetti Kawasaki elf Podestplätze und die WM-Ränge 3 und 5.

«Gute Frage, darüber habe ich bislang nicht viel nachgedacht», sagte der Bayer. «Ich mag die Klasse, in der ich jetzt bin. Ich mag das große Motorrad und die Elektronik. Zuerst schaue ich, ob ich ein wettbewerbsfähiges Superbike finde. Es gibt aber auch Angebote aus der Supersport-Klasse. Vielleicht liegt mein Fokus momentan zu sehr auf den Superbikes, ich weiß es nicht. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich für alles offen bin.»

Und ergänzte schmunzelnd: «Außer für Moto3 und die 300er-Klasse, diese Motorräder sind mir wirklich zu klein.»

Ergebnis Superbike-WM Aragon, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Michael Rinaldi (I) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 1,253 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 2,837
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 5,902
5. Danilo Petrucci (I) Ducati + 7,553
6. Philipp Öttl (D) Ducati + 14,427
7. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 17,014
8. Garrett Gerloff (USA) BMW + 17,259
9. Axel Bassani (I) Ducati + 18,469
10. Iker Lecuona (E) Honda + 19,424
11. Scott Redding (GB) BMW + 21,653
12. Xavier Vierge (E) Honda + 21,960
13. Michael vd Mark (NL) BMW + 23,690
14. Loris Baz (F) BMW + 23,971
15. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 24,523
16. Florian Marino (F) Kawasaki + 28,279
17. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 37,369
18. Bradley Ray (GB) Yamaha + 38,489
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 46,123
20. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 46,478
21. Gabriele Ruiu (I) BMW + > 1 min
22. Oliver König (CZ) Kawasaki + > 1 min
- Alvaro Bautista (E) Ducati
- Eric Granado (BR) Honda
- Tito Rabat (E) Kawasaki
Superbike-WM 2023: Stand nach 28 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 467
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 430
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 306
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha 269
5. Axel Bassani (I) Ducati 226
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 192
7. Danilo Petrucci (I) Ducati 191
8. Alex Lowes (GB) Kawasaki 129
9. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 124
10. Xavier Vierge (E) Honda 121
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha 116
12. Scott Redding (GB) BMW 113
13. Iker Lecuona (E) Honda 100
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 100
15. Philipp Öttl (D) Ducati 79
16. Loris Baz (F) BMW 54
17. Michael vd Mark (NL) BMW 26
18. Bradley Ray (GB) Yamaha 19
19. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 12
20. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
21. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 10
22. Leon Haslam(GB) BMW 2
23. Ivo Lopes (PT) BMW 1
23. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1
24. Tito Rabat (E) Kawasaki 1
24. Hannes Soomer (EST) Honda 1

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