MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Aragon, Superpole-Race: Meisterstück von Bautista

Von Kay Hettich
Jonathan Rea, Alvaro Bautista und Toprak Razgatlioglu (v.l.)

Jonathan Rea, Alvaro Bautista und Toprak Razgatlioglu (v.l.)

Mit dem Sieg im Superpole-Race in Aragón machte Álvaro Bautista seinen Patzer vom Vortag vergessen. Der Ducati-Pilot kämpfte in der letzten Runde Jonathan Rea (Kawasaki) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) nieder.

Das Sprintrennen der Superbike-Kategorie über zehn Runden nennt sich Superpole-Race, weil das Ergebnis in die Startaufstellung für den zweiten Lauf einfließt. Die Top-9 erhalten bis zu 12 WM-Punkte und nehmen die ersten neun Startplätze ein, die weiteren Positionen entsprechend der Superpole vom Samstag. Zum Einsatz kommt in der Regel der 2022 eingeführte SCQ-Reifen oder der weiche Rennreifen SCX.

Die Temperaturen bei Rennstart um 11 Uhr mit 21 Grad Celsius Luft und 25 Grad Celsius Asphalttemperaturen und kaum Wind ideal. Die Startaufstellung entsprach dem Qualifying: Auf Pole stand Kawasaki-Star Jonathan Rea, daneben der im ersten Rennen gestürzte Álvaro Bautista (Ducati) sowie Toprak Razgatlioglu (Yamaha). Ducati-Privatier Philipp Öttl ging erneut von Platz 8 ins Rennen, Dominique Aegerter (Yamaha) von der 16. Position. Loris Baz (BMW) musste von ganz hinten starten, weil der Reifenluftdruck nicht richtig eingestellt war.

Es wurde erwartet, dass das Sprintrennen extrem spannend werden würde, da die Reifen bei Rea und Razgatlioglu am Samstag bis Runde 9 gehalten haben. Und so kam es auch: Mit schnellen Rundenzeiten führte der Kawasaki-Pilot das Rennen an. Der Rekordweltmeister gab in den Kurven alles, um auf der Gegengerade genügend Vorsprung zu haben, um vorn bleiben zu können. In Runde 7, als die Reifen nachließen, begannen die Positionskämpfe der drei derzeit besten Superbike-Piloten.

Rea wehrte sich verbissen und wehrte den Angriff von Bautista, der daraufhin von Razgatlioglu überholt wurde. Die letzten zwei Runden fuhren die Top-3 am absoluten Limit und auf Augenhöhe. Auf der letzten Runde packte der Weltmeister sein ganzes Können aus, schnappte mit einem mutigen Manöver zuerst den Yamaha-Piloten und auf der Geraden dank der Ducati-Power den bis dahin führenden Rea. Auf der Ziellinie trennten Bautista, Rea und Razgatlioglu lediglich 0,475 sec.

Lauf-1-Sieger Michael Rinaldi (Ducati) konnte sich als Fünfter nicht in Szene setzen, und auch nicht Danilo Petrucci, der am Samstag bester Privatier wurde. Der als Vorletzter gestartete Petrucci schaffte es bis auf Platz 12 und konnte sich damit nicht für den zweiten Lauf am Nachmittag verbessern.

Bester Honda-Pilot wurde Iker Lecuona auf Platz 6, die beste BMW brachte Garrett Gerloff auf Platz 9 ins Ziel.

Philipp Öttl (Ducati) wurde Achter und bleibt daher auf achten Startplatz. Dominique Aegerter (Yamaha) kam im Sprintrennen nicht voran und kreuzte als 13. die Ziellinie, wurde dann aber auf Platz 14 zurückgestuft.

So lief das Rennen:

Start: Rea vor Bautista und Razgatlioglu in die erste Kurve. Bassani fährt eine weite Linie und fällt zurück. Öttl auf Platz 9.

Runde 1: Rea, Bautista und Razgatlioglu 0,5 sec vor Locatelli, Rinaldi und Gerloff. Öttl vorbei an Baldassarri auf Platz 8, Aegerter auf 16. Baz ausgeschieden.

Runde 2: Rea gibt in den Kurven alles und führt 0,3 sec vor Bautista, der unter Druck von Razgatlioglu steht. Öttl am Hinterrad von Gerloff (7.). Petrucci auf 16.

Runde 3: Die Top-3 eine Sekunde vor Locatelli. Rinaldi (5.) hält nicht mit.

Runde 4: Öttl (8.) kommt nicht an Gerloff vorbei. Petrucci 13.

Runde 5: Der Vorsprung von Rea wird mit jeder Runde geringer. Aegerter auf 16.

Runde 6: Rea unter Druck. Öttl hat eine Lücke bei Gerloff gefunden, verliert aber gleich wieder eine Position an Xavi Vierge (Honda).

Runde 7: Bautista greift Rea an, der sich aber wehrt und vorn bleibt. Die Gunst der Stunde nutzt Razgatlioglu und überholt wiederum den Spanier. Baldassarri fällt ans Ende des Feldes zurück. Petrucci

Runde 8: Rea, Razgatlioglu und Bautista innerhalb 0,5 sec. Öttl weiter Achter.

Runde 9: Bautista fällt etwas ab, Rea und Bautista gleichauf.

Letzte Runde: Bautista schnappt sich mit einem mutigen Manöver Platz 2 und holt sich auf der Gegengeraden den Sieg. Rea Zweiter, Razgatlioglu Dritter.

Ergebnis Superbike-WM Aragon, Superpole-Race:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 0,179 sec
3. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 0,475
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 5,013
5. Michael Rinaldi (I) Ducati + 6,013
6. Iker Lecuona (E) Honda + 7,024
7. Xavier Vierge (E) Honda + 8,592
8. Philipp Öttl (D) Ducati + 9,384
9. Garrett Gerloff (USA) BMW + 9,740
10. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 10,103
11. Scott Redding (GB) BMW + 10,279
12. Danilo Petrucci (I) Ducati + 10,405
13. Michael vd Mark (NL) BMW + 15,185
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 15,300
15. Axel Bassani (I) Ducati + 15,699
16. Florian Marino (F) Kawasaki + 20,947
17. Tito Rabat (E) Kawasaki + 23,827
18. Bradley Ray (GB) Yamaha + 27,934
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 28,005
20. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 29,003
21. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 34,311
22. Oliver König (CZ) Kawasaki + 42,997
- Eric Granado (BR) Honda
- Gabriele Ruiu (I) BMW
- Loris Baz (F) BMW
Superbike-WM 2023: Stand nach 29 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 479
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 437
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 315
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha 275
5. Axel Bassani (I) Ducati 226
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 197
7. Danilo Petrucci (I) Ducati 191
8. Alex Lowes (GB) Kawasaki 129
9. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 124
9. Xavier Vierge (E) Honda 124
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha 116
12. Scott Redding (GB) BMW 113
13. Iker Lecuona (E) Honda 104
14. Garrett Gerloff (USA) BMW 101
15. Philipp Öttl (D) Ducati 81
16. Loris Baz (F) BMW 54
17. Michael vd Mark (NL) BMW 26
18. Bradley Ray (GB) Yamaha 19
19. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 12
20. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
21. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 10
22. Leon Haslam(GB) BMW 2
23. Ivo Lopes (PT) BMW 1
23. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1
24. Tito Rabat (E) Kawasaki 1
24. Hannes Soomer (EST) Honda 1

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