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Superbike-WM in Portimão: Liebenswürdig, faszinierend

Von Kay Hettich
Die spektakuläre Rennstrecke in Portimão ist eine Perle im Kalender der Superbike-WM. Das Racing und das Flair der portugiesischen Piste ist einzigartig.

Schönes Wetter, traumhafte Strände, eine malerische Landschaft und schroffe Felsklippen – es fällt schwer, die portugiesische Algarve nicht in sein Herz zu schließen. Und in Verbindung mit dem 4,6 km langen «Autodrómo Internacional do Algarve» erst recht.

Die Küstenstadt Portimão (ca. 50.000 Einwohner) liegt 300 km südlich von Lissabon und etwa 70 km westlich von Faro. Im hügeligen Hinterland wurde eine der faszinierendsten Rennstrecken Europas errichtet und mit dem Saisonfinale der Superbike-WM 2008 eingeweiht – die MotoGP hat Portimão erst 2020 für sich entdeckt.

Meter lange Gerade sowie neun Rechts- und sechs Linkskurven sind die Zutaten einer faszinierenden Rennstrecke. Bergauf- und Bergabpassagen, einige Richtungs- und Gefällewechsel, Kuppen, teils unübersichtliche Passagen, viele lang gezogene, schnelle Kurven und ein verwinkeltes Infield machen die Strecke zu einer Herausforderung für Fahrer und Teams.

Die Piloten müssen aggressiv agieren. Fahrkönnen, Mut und körperliche Fitness spielen eine entscheidende Rolle. Beim Herausbeschleunigen aus den Kurven ist ein gutes Lenkverhalten gefragt. Eine Schlüsselstelle ist die letzte Kurve: Hier gilt es, genügend Geschwindigkeit auf die fast einen Kilometer lange Start-Ziel-Gerade mitzunehmen.

Für Reifenmonopolist Pirelli stellen die Streckenbedingungen Portimão kein sonderliches Problem dar, auch wenn sich die Gripverhältnisse seit 2008 verschlechtert haben. Da aber hohe Temperaturen möglich sind, die zu Blasenwurf führen können, kommen entsprechende Gummimischungen zum Einsatz. Insbesondere der Vorderreifen, der bis zu 80 Meter in Schräglage verzögern muss, wird in Portimão gestresst. 2014 erlebten wir in Portimão jedoch Regenrennen.

Jonathan Rea (Kawasaki) ist der in Portimão mit Abstand erfolgreichste Teilnehmer. Der Nordire gewann insgesamt 13 Rennen, vor Toprak Razgatlioglu (Yamaha) mit drei. Tom Sykes (Kawasaki), Eugene Laverty (Aprilia), Marco Melandri (BMW/Yamaha), Max Biaggi (Aprilia) und Troy Bayliss (Ducati) haben jeweils zwei Siege erreicht. Von den aktiven Piloten konnten sich nur Álvaro Bautista (1x, Ducati), Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Michael van der Mark (1x, BMW) mit einem Triumph in die Siegerliste eintragen. 

Mit 14 Siegen führt Kawasaki die Herstellerwertung an. Ducati holte auf der portugiesischen Rennstrecke sechs, Yamaha fünf, Aprilia vier, BMW zwei und Honda einen.


Jahr
Sieger
Lauf 1
Sieger
Superpole-Race
Sieger
Lauf 2
 2022  Razgatlioglu (Yamaha) Razgatlioglu (Yamaha)  Bautista (Ducati)
 2021  Razgatlioglu (Yamaha)  vd Mark (BMW)  Rea (Kawasaki)
 2020  Rea (Kawasaki)  -  Rea (Kawasaki)
 2019  Rea (Kawasaki)  -  Bautista (Ducati)
 2018  Rea (Kawasaki)  -  Rea (Kawasaki)
 2017  Rea (Kawasaki)  -  Rea (Kawasaki)
 2015  Rea (Kawasaki)  -  Rea (Kawasaki)
 2014  Sykes (Kawasaki)  -  Rea (Honda)
 2013  Melandri (BMW)  -  Laverty (Aprilia)
 2012  Sykes (Kawasaki)  -  Laverty (Aprilia)
 2011  Checa (Ducati)  -  Melandri (Yamaha)
 2010  Biaggi (Aprilia)  -  Biaggi (Aprilia)
 2009  Spies (Yamaha)  -  Fabrizio (Ducati)
 2008  Bayliss (Ducati)  -  Bayliss (Ducati)

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