Valentino Rossi sucht das Glück

Duell Toprak gegen Bautista: 35 Führungswechsel!

Von Kay Hettich
Toprak Razgatlioglu und Alvaro Bautista

Toprak Razgatlioglu und Alvaro Bautista

Der zweite Lauf in Portimão war eines der besten des Jahres, wenn nicht sogar in der Geschichte der Superbike-WM. Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Álvaro Bautista (Ducati) überholten sich 35 Mal.

Mit einem schnelleren Motorrad hätte Toprak Razgatlioglu wohl die Sonntagsrennen in Portimão gewonnen, denn sowohl im Superpole-Race als auch im zweiten Lauf wurde der Yamaha-Star erst kurz vor dem Zielstrich von Álvaro Bautista auf der Ducati V4R überholt. Im Sprintrennen fehlten 0,142 sec zum Sieg, im zweiten Hauptrennen 0,126 sec. Der Türke war machtlos.

Nicht aber an anderen Stellen der anspruchsvollen Rennstrecke in Portugal. Razgatlioglu kämpfte wie ein Löwe und überholte Bautista bei jeder sich bietenden Gelegenheit, überwiegend mit kunstvoll vorgeführten Bremsmanövern. Der Spanier machte es sich aber auch nicht einfach und konterte regelmäßig, auch in Kurven. Zusammengefasst war es ein atemraubender und spektakulärste Zweikampf zweier Ausnahmekönnern, die die Stärken ihrer Motorräder perfekt ausnutzten.

«Die späte Septembersonne hat viele Zuschauer nach Portimão gelockt, die eines der besten Rennen der jüngeren Motorsportgeschichte miterlebt haben», befand auch Yamahas Rennchef Andrea Dosoli. «Es war beeindruckend zu sehen, wie über 50.000 Zuschauer den Kampf zwischen Álvaro und Toprak miterlebten. Toprak hat das ganze Wochenende über alles gegeben, vor allem am Sonntag, und er sollte das nicht bereuen. Ich glaube, das war das beste Rennen, das wir je von Toprak gesehen haben. Er hat in keinem der drei Rennen einen Fehler gemacht, er hat in jeder Runde das volle Potenzial seiner R1 genutzt und war eindeutig der beste Fahrer auf der Strecke.»

Für Freunde der Statistik: Auf der Ziellinie lag achtmal Razgatlioglu vorn, Bautista zwölfmal. Insgesamt überholten sie sich im zweiten Lauf in 20 Runden unfassbare 35 Mal!

«Er verpasste den Sieg nur wegen der Schwierigkeiten im vierten Sektor, vor allem wegen der Kurvengeschwindigkeit und der Beschleunigung aus der Kurve heraus», weiß Dosoli. «In jeder einzelnen Runde gelang es ihm, die im letzten Sektor verlorene Zeit mit einer erstaunlichen Leistung in den anderen drei Sektoren wieder aufzuholen, jedes Überholmanöver war eine Meisterleistung! Rennen 2 war für alle so intensiv und im Parc fermè konnte niemand seine Emotionen verbergen. Man sah die Tränen auf den Gesichtern fast aller in Blau gekleideten Menschen, einschließlich der Fahrer. Wir werden dieses Rennen nie vergessen. Es war mit Sicherheit das beste, das ich je in meinem Leben gesehen habe.»

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