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Florian Alt: «HRC interessiert an Holzhauer-Honda»

Von Esther Babel
Florian Alt

Florian Alt

Hinsichtlich der Ergebnisse hätte man Florian Alt bei seinem Gaststart bei der Superbike-WM 2023 in Jerez mehr gewünscht. Dennoch hat der IDM Champion mit seiner Holzhauer-Honda bei seinem WM-Debüt Eindruck hinterlassen.

Gemeinsam mit dem Honda-Team von Jens Holzhauer hatte der IDM Superbike-Meister der diesjährigen Saison am vergangenen Wochenende beim Finale der Superbike-WM in Jerez gegeben. Die Kritik ließ beim Blick auf die Ergebnisliste nicht lange auf sich warten, denn Florian Alt erreichte in den Rennen lediglich die Positionen 19, 18 und 22.

Doch immerhin hat Alt den Sprung auf die internationale Bühne überhaupt gewagt und sich mit einem aufgehübschten IDM-Bike dem Vergleich mit der Welt-Elite gestellt. Außerdem ließ er in der Superpole und im zweiten Lauf Stammfahrer Oliver König (Kawasaki) hinter sich und verlor im ersten Rennen sowie im Superpole-Race auf Hafizh Syahrin (Petronas Honda) mit der Werks-Fireblade von 2022 nur zwei bzw. drei Sekunden.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com berichtet der 27-Jährige von seinem Ausflug in die herausfordernde Welt einer Weltmeisterschaft.

Ihr seid weit hinten gefahren in Jerez, einmal sogar letzter Platz. Das ist für einen als Meister angereisten und sieggewohnten Fahrer aus der IDM sicher  enttäuschend?

Ja, auf den ersten Blick sicher. Wir hatten heimlich auf einen Punkt gehofft, wohl wissend, dass in Jerez die Trauben sehr hoch für uns hängen. Ich habe nicht grundlos im Vorfeld den Vergleich mit Don Quijote gezogen.

Don Quijote kämpfte vergeblich gegen Windmühlen. Was waren eure ärgsten Probleme?

Das fängt mit dem Austragungsort für meinen Wildcard-Einsatz an. Eigentlich war geplant, in Most zu starten. Da konnten wir ausführlich testen, hätten auf viele Daten zurückgreifen können und waren schon mit den IDM-Zeiten konkurrenzfähig – aber wir bekamen keine Wildcard. Aber da Pirelli, die auch Alleinausrüster bei der IDM sind, uns die Wildcard zum Titelgewinn spendierte, dachten wir, warum nicht. Selbst im schlechtesten Fall können wir was lernen. 

Dann muss bedacht werden, dass wir bis auf die Gabel und zig reglementsbedingte Änderungen für die Superbike-WM ein Stockbike aus der IDM einsetzten. Und obendrauf gab es keine passende Trainingsmöglichkeit für uns. In Oschersleben vor drei Wochen gab es mehr oder weniger nur ein Roll-out. Das erste Mal konnte ich das Bike richtig fahren in Jerez im zweiten Training. Und dann in der Superpole eine 1:41.6 zu fahren, war schon eine sehr, sehr gute Zeit. Aber das geht natürlich in so einem WM-Feld unter.

Also außer Spesen nichts gewesen?

Auf keinen Fall. Wir haben wirklich eine ordentliche Lektion erhalten, in vielerlei Hinsicht. Wir haben unglaublich viel in extrem konzentrierter Form gelernt und sind – das mag merkwürdig klingen –  gar nicht so enttäuscht. Höchstens von unseren eigenen Fehlern. Zum Beispiel, dass ich im ersten Rennen wegen zu viel Ehrgeiz den Hinterreifen früh ruiniert oder im Superpole-Rennen einen Platz durch Spritmangel verloren habe. Aber dass eine Serien-Honda so schnell sein kann, hat sogar HRC interessiert. Die Ingenieure haben sich unsere Holzhauer-Honda sehr genau angeschaut. Wir wissen jetzt, wo wir ansetzen müssen.»

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