Valentino Rossi sucht das Glück

Johnny Rea zur Yamaha: «Muss nicht wie Toprak fahren»

Von Ivo Schützbach
«Ich weiß, wie man schnell fährt, bin aber nicht der herausragende Entwicklungspilot», sagt Superbike-Gigant Jonathan Rea über sich. Sein Input ist bei Yamaha dennoch höchst willkommen.

Bevor am letzten Februar-Wochenende die Superbike-WM 2024 in Australien beginnt, hat Jonathan Rea Stand heute noch acht Testtage: Am 20./21. November in Jerez, am 24./25. Januar erneut in Jerez, am 29./30. Januar in Portimao sowie am Montag auf Dienstag (19./20. Februar) vor dem ersten Rennen auf Phillip Island. Die zwei Tage des Dorna-Tests in Australien zählen nicht zu den maximal zehn Testtagen, die ein Stammfahrer pro Saison hat. Am 14./15. März ist ein zweiter solcher Test in Barcelona. Spielt das Wetter mit, hatte Rea vor dem Saisonbeginn 9,5 Testtage und vor dem Europa-Auftakt am Wochenende 22.–24. März in Barcelona 11,5.

«Ich habe sehr viel Material zu probieren, von Chassis-Teilen bis hin zur Elektronik», erzählte der Nordire SPEEDWEEK.com. «Einige 2024er-Teile bekomme ich noch, mit denen das Satelliten-Team bereits fuhr. Ich muss viele verschiedene Dinge versuchen, bis ich mir eine Grundabstimmung erarbeiten kann. Ich brauche diesbezüglich Geduld und muss das Schritt für Schritt erledigen. Ich denke, wenn wir nach Australien kommen, haben wir einen guten Startpunkt.»

Ist die Erfahrung des sechsfachen Weltmeisters nötig, um aus der Yamaha ein noch besseres Paket zu machen? «Yamaha und seine beiden Teams arbeiten auf einem hohen Level», hielt Rea fest. «Ich bin beeindruckt von ihren technischen Möglichkeiten, wie sie voraus denken und was sie entwickeln wollen. Aber natürlich: wenn ich etwas beisteuern kann… Sie haben meine Kommentare über das Motorrad gut verstanden. Vergleiche zu meinem vorherigen Bike zu ziehen, ist schwierig, aber ich sehe bei Yamaha mehr positive Dinge. Sie passt gut zu meinem Stil.»

Johnny ergänzte: «Worin mein vorheriges Bike gut ist, ist der Grip mit neuen Reifen. Wie die Motorbremse funktioniert, ist ebenfalls gut. Diese Strategien müssen wir an der Yamaha geringfügig verbessern, aber das braucht viel Arbeit. Und ich gebe zu: Ich bin nicht der herausragende Entwicklungspilot. Ich weiß, wie man schnell fährt. Aber genaue Aussagen zu tätigen, um eine klare Richtung für die Entwicklung zu haben, ist schwierig für mich. Zuhause werde ich den Test Revue passieren lassen und anschließend alles mit Yamaha und meiner Crew durchsprechen. Ich bin mir sicher, dann werden wir ein klares Bild haben.»

«Fahren auf diesem Motorrad fühlt sich sehr natürlich für mich an. Am Dienstag fuhr ich in meiner erst siebten Runde 1:40,3 min, das war beeindruckend. Ich fuhr sehr entspannt. Am Mittwoch pushte ich mehr, das Motorrad lässt sich aber trotzdem sanft fahren. Du musst die Yamaha nicht wie Toprak fahren, um schnell zu sein.»

Nach den zwei Testtagen in Jerez waren nur Yamaha-Kollege Remy Gardner und Rookie Nicolo Bulega aus dem Ducati-Werksteam schneller als Rea – alle mit Qualifyer-Hinterreifen.

Zeiten SBK-Test Jerez, Dienstag (1. November):
Pos Fahrer (Nation) Motorrad, Kategorie Zeit Diff
1 Remy Gardner (AUS) Yamaha, SBK 1:38,448 min
2 Nicoló Bulega (I) Ducati, SBK 1:38,726 + 0,278 sec
3 Jonathan Rea (GB) Yamaha, SBK 1:39,179 + 0,731
4 Alex Lowes (GB) Kawasaki, SBK 1:39,211 + 0,763
5 Andrea Iannone (I) Ducati, SBK 1:39,335 + 0,887
6 Lorenzo Savadori (I) Aprilia, MotoGP 1:39,669 + 1,221
7 Michael Rinaldi (I) Ducati, SBK 1:39,807 + 1,359
8 Stefan Bradl (D) Honda, MotoGP 1:39,832 + 1,384
9 Álvaro Bautista (E) Ducati, SBK 1:39,962 + 1,514
10 Bradley Ray (GB) Yamaha, SBK 1:40,007 + 1,559
11 Michele Pirro (I) Ducati, SBK 1:40,024 + 1,576
12 Dominique Aegerter (CH) Yamaha, SBK 1:40,103 + 1,655
13 Scott Redding (GB) BMW, SBK 1:40,291 + 1,843
14 Garrett Gerloff (USA) BMW, SBK 1:40,334 + 1,886
15 Axel Bassani (I) Kawasaki, SBK 1:41,346 + 2,898
16 Tarran Mackenzie (GB) Honda, SBK 1:42,110 + 3,662
17 Adrian Huertas (E) Ducati, SSP 1:42,470 + 4,022
18 Valentine Debise (F) Yamaha, SSP 1:43,084 + 4,636
Zeiten SBK-Test Jerez, Dienstag (31. Oktober):
Pos Fahrer (Nation) Motorrad, Kategorie Zeit Diff
1 Remy Gardner (AUS) Yamaha, SBK 1:39,837 min min
2 Michael Rinaldi (I) Ducati, SBK 1:40,034 + 0,197 sec
3 Dominique Aegerter (CH) Yamaha, SBK 1:40,106 + 0,269
4 Jonathan Rea (GB) Yamaha, SBK 1:40,302 + 0,465
5 Stefan Bradl (D) Honda, MotoGP 1:40,305 + 0,468
6 Álvaro Bautista (E) Ducati, SBK 1:40,564 + 0,727
7 Lorenzo Savadori (I) Aprilia, MotoGP 1:40,990 + 1,153
8 Michele Pirro (I) Ducati, SBK 1:41,018 + 1,181
9 Garrett Gerloff (USA) BMW, SBK 1:41,193 + 1,356
10 Alex Lowes (GB) Kawasaki, SBK 1:41,229 + 1,392
11 Nicoló Bulega (I) Ducati, SBK 1:41,244 + 1,407
12 Scott Redding (GB) BMW, SBK 1:41,333 + 1,496
13 Axel Bassani (I) Kawasaki, SBK 1:41,801 + 1,964
14 Andrea Iannone (I) Ducati, SBK 1:41,922 + 2,085
15 Bradley Ray (GB) Yamaha, SBK 1:42,295 + 2,458
16 Adrian Huertas (E) Ducati, SSP 1:44,157 + 4,320
17 Tarran Mackenzie (GB) Honda, SBK 1:44,266 + 4,429

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