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Philipp Öttl betont: «Yamaha ist nicht zweite Wahl»

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl wechselt zu Yamaha

Philipp Öttl wechselt zu Yamaha

Der Deutsche Philipp Öttl wird die Superbike-WM 2024 für das Team GMT94 Yamaha bestreiten. Was er für Material erhält und wann er die R1 erstmals fahren wird, verriet der 27-Jährige SPEEDWEEK.com.

Philipp Öttl hat nie verheimlicht, dass er nach zwei Jahren mit Ducati gerne mit der Marke aus Borgo Panigale weitergemacht hätte. Denn er fühlte sich im Team Go Eleven sehr wohl und kam auch mit der V4R immer besser zurecht, wie elf Top-10-Platzierungen in den letzten zwölf Saisonrennen eindrucksvoll beweisen.

Doch bei Go Eleven musste er für Andrea Iannone Platz machen und bei Motocorsa erhielt Michael Rinaldi den Vorzug. Am vergangenen Sonntag unterschrieb der Bayer im Team GMT94 Yamaha einen Jahresvertrag.

«GMT ist für mich nicht die zweite Wahl», betonte Öttl im exklusiven Interview von SPEEDWEEK.com. «Wir haben mit Ducati-Teams verhandelt, aber die haben sich für einen Italiener entschieden. Mit Ducati weiterzumachen, ging nicht und das Angebot von GMT ist gut. Das Motorrad ist konkurrenzfähig, deshalb habe ich mich für sie entschieden. Ich hätte auch andere Möglichkeiten außerhalb der Superbike-WM gehabt.»

Yamaha war dieses Jahr der zweiterfolgreichste Hersteller, ist also eine Alternative zu Ducati. Mit Toprak Razgatlioglu (2.), Andrea Locatelli (4.), Domi Aegerter (8.) und Remy Gardner (9.) brachte die japanische Marke vier Fahrer in die Top-10 der Gesamtwertung. Außerdem wurde Yamaha Zweiter der Konstrukteurs-WM und belegte in der Teamwertung die Ränge 2 (Pata) und 4 (GRT). Die Wertungen wurden von Alvaro Bautista, dem Aruba-Team und Ducati gewonnen.

«Ich werde versuchen, meine Erfahrungen von der Ducati auf die Yamaha zu transferieren», erzählte Öttl. «Klar stellt das Motorrad andere Anforderungen, und die werde ich auch kennenlernen. Aber so, wie ich zum Schluss gefahren bin, das war nicht so schlecht. Beides sind Superbikes und ein Superbike fährt man auf eine gewisse Weise. Aber natürlich ist es wichtig, dass man sich auf den Charakter des Motorrads einstellt. Die Ducati ist im Moment das beste Motorrad, ich glaube aber nicht, dass die Yamaha viel hintenansteht. Toprak, Locatelli, Gardner und Aegerter haben gezeigt, wie konkurrenzfähig das Bike ist.»

GMT94 soll nahezu identisches Material wie die beiden Topteams von Yamaha erhalten, Öttls Crew-Chief wird Manuel Cappelletti, der über sehr viel Erfahrung mit diversen Marken verfügt und 2019 mit Randy Krummenacher die Supersport-WM gewann.

«Ich glaube, dass ich ein konkurrenzfähiges Motorrad bekomme», bemerkte Philipp. «Teamchef Christophe Guyot hat gute Kontakte zu Yamaha, er hat sich bei Yamaha auch extrem für mich eingesetzt, was mir sehr gefallen hat. Wir hatten nicht das erste Mal Kontakt und schon für die Saison 2021 für die Supersport-WM verhandelt. Meine letzten vier Events haben viel verändert und sowohl ihm als auch Yamaha gefallen.»

Seinen ersten Test mit der Rennversion der Yamaha wird Öttl am 24./25. Januar in Jerez haben, am 29./30. Januar folgen zwei weitere Tage in Portimao. Anschließend wird das Material nach Australien geflogen, wo alle SBK-Piloten am 19./20. Februar auf dem Grand Prix Circuit Phillip Island fahren, bevor am folgenden Wochenende die Saison 2024 beginnt.

Philipp muss bis zu seiner Yamaha-Premiere drei Monate ohne Rennmaschine überbrücken. «In der ersten Woche habe ich nicht viel gemacht und mich etwas um meine Trainingsmotorräder in der Werkstatt gekümmert, das wird diese Woche noch so weitergehen», schmunzelte der 27-Jährige. «Nächste Woche werde ich wieder ins Training einsteigen und mich körperlich vorbereiten. Mitte Dezember gehe ich dann nach Spanien und werde die ersten Ausfahrten mit der Yamaha machen, mit dem Trainingsbike.»


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