MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Philipp Öttl (Yamaha): Top-Ten noch nicht realistisch

Von Friedemann Kirn
Philipp Öttl vor Scott Redding

Philipp Öttl vor Scott Redding

Mit Platz 14 im zweiten Hauptrennen feierte Philipp Öttl ein kleines Happy-End beim Superbike-WM-Auftakt in Australien. Top-Ten-Resultate mit der Yamaha sind allerdings noch außer Reichweite.

Platz 16 im ersten Rennen am Samstag, Rang 18 im Superpole-Sprint und die beiden WM-Punkte als versöhnlicher Abschluss eines insgesamt schwierigen Wochenendes: Philipp Öttls Resultate auf Phillip Island spiegeln ziemlich genau das Niveau wider, das der 27-jährige Bayer und sein französisches GMT94-Team bisher erreicht haben.

«Mein 9. Platz im freien Training war viel besser, als ich erwartet hatte. Das hat mich schon überrascht», blickte Öttl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf das erste Highlight bei seinem Yamaha-Debüt zurück. «Alle drei freien Trainings waren positiv für uns, weil wir bei dem Test am Dienstag kaum zum Fahren gekommen sind und immer noch keine richtige Basis haben mit diesem Motorrad. Der erste Test in Jerez lief gut, der zweite in Portimao war schwierig, dann sind wir in Australien gelandet und waren mit komplett anderen Gripverhältnissen konfrontiert. Wir haben dann zwar gute Schritte gemacht, uns dabei aber komplett auf den Einser-Reifen eingeschossen», verwies er auf die harte SC1-Mischung von Pirelli, die für die Rennen als einzig taugliche Option zur Verfügung stand. «Die anderen Fahrer haben aus dem Nuller viel mehr rausgeholt», kam er anschließend auf den SC0 genannten, ausschließlich für die Superpole angebotenen Qualifikationsreifen zu sprechen. «Ich hatte mit diesem Reifen kein Gefühl. Mit ihm verhält sich das Motorrad komplett anders, damit muss man erst mal klarkommen. Mir hat dieser Reifen keinerlei Vertrauen vermittelt. Beim Rausfahren aus Kurve 6 hat er sich ganz komisch angefühlt, beim Einbiegen in Kurve 8 abermals. Ich dachte, meinen Reifen zerreißt es gleich, deshalb bin ich langsam ins Ziel gefahren.»

Von einem vergleichsweise mageren 18. Startplatz war im ersten Rennen nicht mehr als Rang 16 zu holen. «Mit einem besseren Startplatz wäre ich in die Punkte gefahren, und zwar aus eigener Kraft», erklärte Öttl rückblickend.

Im Superpole-Sprint am Samstagmorgen gelang ihm der ersehnte gute Start – Öttl kam so gut weg, dass er seinem Markengefährten Bradley Ray ins Heck fuhr, worauf er ans Ende des Feldes zurückfiel. «Danach war nicht mehr viel zu holen», resümierte er.

Im zweiten Hauptrennen startete Öttl abermals gut und lag schon an 14. Stelle, als die roten Flaggen geschwenkt wurden. Ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen, zeigte Öttl auch beim Neustart eine konstante Leistung, war lange 16., huschte im Endspurt an Bradley Ray vorbei und erbte mit dem Sturz von Andrea Locatelli eine weitere Position.

«Erst zum Schluss bin ich warm geworden mit dem Ganzen», zog er Bilanz. «Doch es liegt noch ein Haufen Arbeit vor uns, bis alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Mit der Ducati war ich an einem Punkt, wo ich das Motorrad verstand, wo ich das Team verstand und wo ich in den Rennen wusste, wie ich agieren musste. Jetzt habe ich ein ganz anderes Motorrad und ein ganz anderes Umfeld. Deshalb habe ich nicht mit Top-Ten-Resultaten gerechnet – wir müssen noch viel arbeiten, bis sie in Reichweite kommen.»

Ergebnis Superbike-WM Phillip Island, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alex Lowes (GB) Kawasaki
2. Alvaro Bautista (E) Ducati + 0,048 sec
3. Danilo Petrucci (I) Ducati + 1,178
4. Andrea Iannone (I) Ducati + 1,275
5. Nicolo Bulega (I) Ducati + 2,346
6. Michael Rinaldi (I) Ducati + 2,913
7. Sam Lowes (GB) Ducati + 3,480
8. Garrett Gerloff (USA) BMW + 4,119
9. Michael vd Mark (NL) BMW + 5,159
10. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 5,165
11. Axel Bassani (I) Kawasaki + 5,183
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 7,652
13. Xavi Vierge (E) Honda + 9,082
14. Philipp Öttl (D) Yamaha + 10,729
15. Bradley Ray (GB) Yamaha + 11,806
16. Tito Rabat (E) Kawasaki + 17,416
17. Scott Redding (GB) BMW + 21,815
18. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 25,481
19. Adam Norrodin (MAL) Honda + 32,107
- Andrea Locatelli (I) Yamaha
Ergebnis Superbike-WM Phillip Island, Superpole-Race:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alex Lowes (GB) Kawasaki
2. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 1,157 sec
3. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 1,738
4. Alvaro Bautista (E) Ducati + 1,812
5. Nicolo Bulega (I) Ducati + 2,838
6. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 2,853
7. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 3,051
8. Sam Lowes (GB) Ducati + 3,341
9. Michael Rinaldi (I) Ducati + 5,140
10. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 5,535
11. Axel Bassani (I) Kawasaki + 6,064
12. Xavi Vierge (E) Honda + 6,958
13. Garrett Gerloff (USA) BMW + 7,017
14. Andrea Iannone (I) Ducati + 7,814
15. Danilo Petrucci (I) Ducati + 8,580
16. Michael vd Mark (NL) BMW + 9,158
17. Scott Redding (GB) BMW + 11,070
18. Philipp Öttl (D) Yamaha + 13,228
19. Tito Rabat (E) Kawasaki + 16,843
20. Adam Norrodin (MAL) Honda + 28,706
21. Bradley Ray (GB) Yamaha + 49,720
- Tarran Mackenzie (GB) Honda
Ergebnis Superbike-WM Phillip Island, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 2,280 sec
3. Andrea Iannone (I) Ducati + 2,630
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 4,728
5. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 5,706
6. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 8,333
7. Michael vd Mark (NL) BMW + 8,647
8. Danilo Petrucci (I) Ducati + 9,965
9. Garrett Gerloff (USA) BMW + 11,699
10. Xavi Vierge (E) Honda + 12,423
11. Scott Redding (GB) BMW + 14,413
12. Axel Bassani (I) Kawasaki + 16,668
13. Sam Lowes (GB) Ducati + 18,388
14. Michael Rinaldi (I) Ducati + 23,560
15. Alvaro Bautista (E) Ducati + 32,471
16. Philipp Öttl (D) Yamaha + 35,580
17. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 37,949
18. Tito Rabat (E) Kawasaki + 39,427
19. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 54,890
20. Adam Norrodin (MAL) Honda + 57,202
21. Bradley Ray (GB) Yamaha + 58,642
- Remy Gardner (AUS) Yamaha
Superbike-WM 2024: Stand 3 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alex Lowes (GB) Kawasaki 50
2. Nicolo Bulega (I) Ducati 41
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 29
4. Andrea Iannone (I) Ducati 29
5. Alvaro Bautista (E) Ducati 27
6. Danilo Petrucci (I) Ducati 24
7. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 19
8. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 18
9. Michael vd Mark (NL) BMW 16
10. Garrett Gerloff (USA) BMW 15
11. Sam Lowes (GB) Ducati 14
12. Michael Rinaldi (I) Ducati 13
13. Xavi Vierge (E) Honda 9
14. Axel Bassani (I) Kawasaki 9
15. Remy Gardner (AUS) Yamaha 8
16. Scott Redding (GB) BMW 5
17. Philipp Öttl (D) Yamaha 2
18. Bradley Ray (GB) Yamaha 1

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