MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

SBK-Asse sind überzeugt: MotoGP-Fahrer werden jammern

Von Ivo Schützbach
Der neue Asphalt auf Phillip Island bietet nicht nur Vorteile

Der neue Asphalt auf Phillip Island bietet nicht nur Vorteile

Im Dezember wurde der Phillip Island Grand Prix Circuit frisch asphaltiert. Doch der neue Belag bietet nicht nur hervorragenden Grip: Schon jetzt zeichnen sich Probleme für den MotoGP-Event im Oktober ab.

Der neue Asphalt auf dem malerisch gelegenen Phillip Island Circuit in Südaustralien bereitete den Fahrern und Teams beim Auftakt der Superbike-WM Ende Februar einiges Kopfzerbrechen. Durch den massiv gesteigerten Griplevel waren die Abstimmungsdaten aus der Vergangenheit kaum noch zu gebrauchen.

«Letztes Jahr hatten wir jede Menge Slides und konnten das Motorrad nach Belieben mit dem Hinterrad lenken», erklärte Danilo Petrucci. «Jetzt hakt sich das Hinterrad in den Asphalt und erzeugt zu viel Druck am Vorderrad. Ich weiß, dass ich auf Phillip Island war, aber es fühlte sich nicht an wie Phillip Island, denn du musstest völlig anders mit dem Bike umgehen als früher. In diesen schönen, langgezogenen Kurven konntest du bisher das Gas öffnen, um einen Slide auszulösen und das Bike in die richtige Richtung zu bringen. Wenn du jetzt das Gas aufmachst, hast du zu viel Druck am Vorderrad, und das Bike bewegt sich in die falsche Richtung. In der schnellen Zielkurve zum Beispiel wollte das Bike partout geradeaus anstatt nach links.»

«Der neue Asphalt bietet so viel Grip, dass das Turning des Motorrads in den Kurven schwierig ist», ergänzte Weltmeister Alvaro Bautista gegenüber SPEEDWEEK.com. «Gleichzeitig ist es so, dass das Motorrad sehr aggressiv reagiert, wenn der Grip abreißt. Deswegen haben wir unverhältnismäßig viele Highsider gesehen. Ich bin mit dem neuen Asphalt nicht sehr glücklich, weil er zwar viel Grip bietet, dieser in den Kurven aber plötzlich abreißt und sich das nicht kontrollieren lässt. Ich vermute, das liegt daran, dass die Reifen in bestimmten Situationen überhitzen.»

Weil die Hinterreifen weder in der Superbike- noch in der Supersport-WM die normale Renndistanz durchhielten, wurde diese verkürzt und außerdem ein Boxenstopp vorgeschrieben, bei dem jeder Fahrer ein Hinterrad mit einem neuen Reifen montieren lassen musste.

Sollte Michelin für den MotoGP-Event im Oktober auf Phillip Island keine hervorragenden Hinterreifen liefern, sind ähnliche Probleme vorprogrammiert.

«Phillip Island ist immer schwierig», sagt Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier. «Als die Strecke 2013 frisch asphaltiert wurde, konnten sie in der MotoGP-WM auch nur zehn Runden fahren und es gab einen Boxenstopp.»

Hinzu kommt eine weitere Sorge für die Fahrer. «Der neue Belag wurde einfach über die alten Bodenwellen gewalzt», bemängelt Petrucci. «Und weil eine weitere Belagserneuerung für viele Jahre kaum zur Debatte stehen dürfte, werden wir wohl viele Jahre mit diesen Bodenwellen leben müssen.»

«Für mich sieht es so aus, als hätte die Strecke jetzt mehr Wellen als vorher», stieß Bautista ins gleiche Horn. «Ich bin mir nur nicht sicher, ob man die vorhandenen Wellen durch den neuen, aggressiveren Asphalt mit mehr Grip besser spürt, oder ob es jetzt mehr sind. Wir haben das in der Safety-Commission besprochen, die Strecke war schlechter als in den Vorjahren.»

Sollten gewisse Streckenabschnitte erneut asphaltiert werden? «Ja, das müssen sie tun», hielt Bautista fest. «Wenn sie nichts an der Strecke machen, werden sich die MotoGP-Fahrer sehr beschweren, wenn sie dorthin kommen. Dann ist es kälter und windiger, als es bei uns der Fall war, hinzu kommen die Michelin-Reifen.»


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