Valentino Rossi sucht das Glück

Bonovo-Chef betont: Kein Druck für Redding & Gerloff

Von Ivo Schützbach
Bonovo action liegt in der Superbike-WM 2024 deutlich hinter der BMW-Truppe von ROKiT. Teameigentümer Jürgen Röder versucht, Scott Redding und Garrett Gerloff durch Entspannung in die Erfolgsspur zu bringen.

Nach den Rennen in Assen war Bonovo-Teameigentümer Jürgen Röder frustriert wie selten und machte aus seiner Enttäuschung auch keinen Hehl. Scott Redding sorgte als Achter im ersten Lauf für das beste Teamergebnis, Garrett Gerloff wurde 16., 11. und 12. Das allein wäre nicht so schlimm, wären da nicht ein zweiter Platz und ein Sieg in den Hauptrennen von ROKiT-Ass Toprak Razgatlioglu, der zeigte, was mit der M1000RR möglich war.

«Assen war extrem unbefriedigend», sagte Röder gegenüber SPEEDWEEK.com mit etwas Abstand. «Ob wir vorneweg oder hinterher fahren, es kostet das gleiche Geld. Scott war 2020 immerhin Vizeweltmeister, da erwarte ich keinen Startplatz 15. Auch Garrett als 17., der letztes Jahr gute Leistungen gezeigt hat, ich verstehe es nicht. Ich sehe Garrett und Scott normalerweise dort, wo ein van der Mark fährt.»

Bonovo action will nach dem Reinfall in den Niederlanden den Cremona-Test am Donnerstag und Freitag auch dazu nutzen, um die Atmosphäre im Team zu verbessen. «Unsere Fahrer setzen sich selbst so massiv unter Druck, dass sie komplett gehemmt sind. Sie werden weder vom Team noch von mir noch von Michael Galinski unter Druck gesetzt, gar nicht. Weil ich sage, dass Druck für alle Beteiligten schlecht ist. Ich will den Druck komplett rausnehmen, Scott und Garrett pressen sich aber so rein, dass sie verkrampft sind und Fehler machen, die sie normalerweise nicht machen. Ich sage meinen Fahrern, dass sie nach sich und nicht nach den anderen schauen sollen. Es ist gut, dass das andere BMW-Team nicht in Cremona ist, dann müssen unsere Fahrer nicht immer zu ihnen rüber schielen und können sich auf sich konzentrieren.»

«Am Motorrad liegt es nicht, das zeigt uns das andere Team von BMW», ergänzte Röder. «Wir haben einen harten Stand, das ist klar. Aber uns setzt niemand unter Druck, wir tun das selbst. Das Team rennt und macht viel, es kommt von den Fahrern auch keine Kritik am Motorrad oder an der Leistung des Teams. Eigentlich hadern sie mit sich selbst. Ich habe entschieden, dass wir nach Cremona zum Test gehen. Dann sind acht unserer zehn Testtage weg. Misano kennen wir, dann gehen wir besser noch nach Estoril zum Testen, dort war letztes Jahr kein Rennen. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Trend umkehren und wieder in die positive Richtung marschieren können. Ich hatte das für Assen erwartet, umso enttäuschter war ich. Jetzt müssen wir auf Misano hoffen. Wir haben drei Dämpfer bekommen und gehen mit gebremsten Erwartungen nach Misano.»

Superbike-WM 2024: Stand nach 9 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 123
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 117
3. Nicolò Bulega (I) Ducati 109
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 93
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha 64
6. Andrea Iannone (I) Ducati 64
7. Michael vd Mark (NL) BMW 58
8. Remy Gardner (AUS) Yamaha 54
9. Danilo Petrucci (I) Ducati 47
10. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 46
11. Sam Lowes (GB) Ducati 31
12. Garrett Gerloff (USA) BMW 29
13. Nicholas Spinelli (I) Ducati 25
14. Xavi Vierge (E) Honda 25
15. Jonathan Rea (GB) Yamaha 23
16. Axel Bassani (I) Kawasaki 22
17. Michael Rinaldi (I) Ducati 21
18. Scott Redding (GB) BMW 18
19. Tarran Mackenzie (GB) Honda 7
20. Philipp Öttl (D) Yamaha 4
21. Iker Lecuona (E) Honda 3
22. Bradley Ray (GB) Yamaha 2
23. Tito Rabat (E) Kawasaki 2

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