Valentino Rossi sucht das Glück

Aegerter über Cremona: «Als Lückenfüller wär’s okay»

Von Stephan Moosbrugger
Domi Aegerter in Cremona

Domi Aegerter in Cremona

Yamaha-Pilot Dominique Aegerter beendete den Superbike-Test in Cremona auf dem 8. Platz. Der Schweizer hat Bedenken wegen der Sicherheit auf der engen Strecke, lobte aber zugleich die Vermarktung.

In der laufenden Superbike-Saison erreichte Dominique Aegerter (GRT Yamaha) in neun Rennen bereits sieben Top-Ten-Platzierungen, nur für ein Podium hat es bisher nicht gereicht. So ist der Schweizer nach drei Meetings mit 46 Punkten auf dem 10. Gesamtrang zu finden.

Beim Cremona-Test fuhr Aegerter mit 1:29,506 min die achtschnellste Zeit, 0,646 sec hinter seinem Yamaha-Teamkollegen und Schnellsten Remy Gardner. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com haderte Aegerter mit der Entscheidung von Yamaha, nur am Freitag zu testen. «Ich habe ja genug Teststage übrig und ich wollte natürlich auch am Donnerstag fahren. Aber es war eine Entscheidung des Teams und von Yamaha», gab er sich enttäuscht.

Für den 33-Jährigen war es keine Premiere auf der neuen WM-Strecke in der italienischen Lombardei – Anfang Mai war Aegerter bereits mit einer Serien-R1 dort, die ihm Hostettler Yamaha Motor Schweiz zur Verfügung gestellt hat. So fiel es ihm beim offiziellen Superbike-Test leicht, sich auf die technische Piste einzustellen. «Das geht schnell, nach zehn Runden kennst du dich aus», winkte der Rohrbacher ab.

Der kleine Kurs ist im Fahrerlager nicht unumstritten, vor allem wegen der geringen Sturzräume. Was muss aus Sicht Aegerters bis zum Rennwochenende vom 20. bis 22. September getan werden, um die Strecke sicherer zu machen? «Wir hatten bis jetzt noch nicht so viele Stürze und alles ist glimpflich verlaufen», fasste der zweimalige Supersport-Weltmeister zusammen. «Aber sobald mehr am Limit gefahren wird, zehn Fahrer mehr auf der Strecke sind und Überholmanöver dazu kommen… die Mauern sind nah und ich weiß nicht, wie tief das Kiesbett ist. Aber man kann eine Strecke immer sicherer bauen und es gibt immer was, wo etwas passieren kann – da kann es noch so sicher sein.»

Ist Cremona WM-würdig? «Es gibt sicher schönere WM-Strecken, wo man fahren könnte – es ist ein wenig eng und wellig mit unterschiedlichem Asphalt. Positiv ist, dass es nur viereinhalb Stunden von zu Hause weg ist», lachte Aegerter und ergänzte: «Es ist eine Strecke, die eher für Hobbyracer gebaut wurde. Wenn es ein Lückenfüller wäre für die lange Pause, wäre es etwas anderes. Aber ich fahre da, wo gefahren wird.»

Auffallend gut war die Stimmung auf den Tribünen. So verfolgten Hunderte begeisterte Fans den Test, was nicht alltäglich ist. «Das wurde sicher vom Veranstalter beworben. Die anderen Tests können die Fans an der Strecke nicht mitverfolgen, da sie privat sind», so Aegerter und lobte: «In Cremona haben sie das gut gemacht – man konnte sich für 20 Euro ein Ticket kaufen und die, die sie angeboten haben, waren ausverkauft.»

Am Rennwochenende werden pro Tag nur 20.000 Zuschauer zugelassen – mehr geht nicht in Cremona, denn neben der Strecke sind auch das Fahrerlager und die Tribünen sehr klein ausgelegt. Bis zum Rennwochenende werden noch einige Tribünen fertiggestellt – ein Spektakel wird es allemal.

Kombinierte Zeiten SBK-Test Cremona, 23./24. Mai
Pos Fahrer Kategorie Motorrad Zeit Diff
1. Remy Gardner (AUS) SBK-WM Yamaha 1:28,860 min
2. Andrea Locatelli (I) SBK-WM Yamaha 1:28,919 + 0,059 sec
3. Michael Rinaldi (I) SBK-WM Ducati 1:29,047 + 0,187
4. Sam Lowes (GB) SBK-WM Ducati 1:29,137 + 0,277
5. Scott Redding (GB) SBK-WM BMW 1:29,215 + 0,355
6. Nicolo Bulega (I) SBK-WM Ducati 1:29,223 + 0,363
7. Garrett Gerloff (USA) SBK-WM BMW 1:29,325 + 0,465
8. Dominique Aegerter (CH) SBK-WM Yamaha 1:29,506 + 0,646
9. Alvaro Bautista (E) SBK-WM Ducati 1:29,518 + 0,658
10. Tito Rabat (E) SBK-WM Kawasaki 1:29,543 + 0,683
11. Iker Lecuona (E) SBK-WM Honda 1:29,787 + 0,927
12. Jonathan Rea (GB) SBK-WM Yamaha 1:30,027 + 1,167
13. Xavier Vierge (E) SBK-WM Honda 1:30,135 + 1,275
14. Tarran Mackenzie (GB) SBK-WM Honda 1:30,646 + 1,786
15. Tommy Bridewell (GB) BSB Honda 1:31,165 + 2,305
16. Andrea Iannone (I) SBK-WM Ducati 1:31,187 + 2,327
17. Adam Norrodin (MAL) SBK-WM Honda 1:31,591 + 2,731
18. Adrian Huertas (E) SSP-WM Ducati 1:32,173 + 3,313
19. Andrew Irwin (GB) BSB Honda 1:32,575 + 3,715
20. Khairul Idham Pawi (MAL) SSP-WM Honda 1:34,655 + 5,795
21. Kaito Toba (J) SSP-WM Honda 1:34,687 + 5,827
22. Ivan Goi (I) SSP-WM QJ Motor 1:36,463 + 7,603

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