Valentino Rossi sucht das Glück

Wogen geglättet? Michael Rinaldi Dritter in Cremona

Von Kay Hettich
Michael Rinaldi war auch im Nassen gut unterwegs

Michael Rinaldi war auch im Nassen gut unterwegs

Die Stimmung im Team Motocorsa Ducati ist nach mageren Ergebnissen bei den ersten drei Meetings der Superbike-WM 2024 am Boden. Der zweitägige Cremona-Test bot Michael Rinaldi die Chance, seinen Teamchef zu besänftigen.

Nach dem Superbike-Meeting in Assen hing der Haussegen im Ducati Motocorsa ordentlich schief. Teamchef Lorenzo Mauri kritisierte den frühzeitigen Reifenwechsel von Michael Rinaldi im ersten Lauf und die magere Ausbeute von nur drei Punkten aus drei Rennen. Schon davor war die Stimmung nicht hervorragend, denn auch auf Phillip Island und Barcelona erreichte der Italiener nicht die Ergebnisse seines Vorgängers Axel Bassani – mit 21 Punkten belegt Rinaldi in der Gesamtwertung lediglich Rang 17!

Der Cremona-Test am Donnerstag und Freitag vergangener Woche hat die Wogen möglicherweise ein wenig geglättet. Am ersten Tag sorgte der 28-Jährige aus Rimini für die zweitbeste Zeit, an Tag 2 Dritter und auch in der kombinierten Zeitenliste sprang Platz 3 heraus. Der Rückstand auf die Testbestzeit von Remy Gardner (Yamaha) mit 0,187 sec gering.

Rinaldi hatte allerdings, anders als der Australier, die Strecke zuvor an einem Track-Day erkundet und war beim Test an beiden Tagen auf der Strecke; Gardner nur am Donnerstag. «Ich mag die Strecke sehr. Ich konnte sie schon die Woche vor dem Test ausprobieren und sparte mir einige Runden mit meinem Superbike, um sie mir einzuprägen. So hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl. Das Layout ist mal etwas ganz anderes, es ist ungewöhnlich», erzählte Rinaldi. «Unser Set-up hat mich überrascht, weil es für diese Strecke auf Anhieb passte. Es war nur merkwürdig, weil ich meine beste Rundenzeit am ersten Tag mit dem SC0 und nicht mit dem SCX gefahren bin.»

Im Hinblick auf die Meetings in Donington Park und Magny-Cours nutzte Rinaldi auch den verregneten Donnerstagnachmittag. «Normalerweise fühle ich mich im Nassen nicht so gut», gab der Ducati-Pilot zu. «Das Motorrad gibt mir nicht immer ein gutes Gefühl, aber ich ging raus und bekam sofort ein gutes Feedback. Ich war ziemlich überrascht, wie viel Grip der Reifen bot. Einige Runden im Nassen halfen uns, ein gutes Gefühl für Donington oder Magny-Cours zu bekommen.»

Beim Misano-Test in dieser Woche will Motocorsa einen anderen Piloten testen lassen.

Kombinierte Zeiten SBK-Test Cremona, 23./24. Mai
Pos Fahrer Kategorie Motorrad Zeit Diff
1. Remy Gardner (AUS) SBK-WM Yamaha 1:28,860 min
2. Andrea Locatelli (I) SBK-WM Yamaha 1:28,919 + 0,059 sec
3. Michael Rinaldi (I) SBK-WM Ducati 1:29,047 + 0,187
4. Sam Lowes (GB) SBK-WM Ducati 1:29,137 + 0,277
5. Scott Redding (GB) SBK-WM BMW 1:29,215 + 0,355
6. Nicolo Bulega (I) SBK-WM Ducati 1:29,223 + 0,363
7. Garrett Gerloff (USA) SBK-WM BMW 1:29,325 + 0,465
8. Dominique Aegerter (CH) SBK-WM Yamaha 1:29,506 + 0,646
9. Alvaro Bautista (E) SBK-WM Ducati 1:29,518 + 0,658
10. Tito Rabat (E) SBK-WM Kawasaki 1:29,543 + 0,683
11. Iker Lecuona (E) SBK-WM Honda 1:29,787 + 0,927
12. Jonathan Rea (GB) SBK-WM Yamaha 1:30,027 + 1,167
13. Xavier Vierge (E) SBK-WM Honda 1:30,135 + 1,275
14. Tarran Mackenzie (GB) SBK-WM Honda 1:30,646 + 1,786
15. Tommy Bridewell (GB) BSB Honda 1:31,165 + 2,305
16. Andrea Iannone (I) SBK-WM Ducati 1:31,187 + 2,327
17. Adam Norrodin (MAL) SBK-WM Honda 1:31,591 + 2,731
18. Adrian Huertas (E) SSP-WM Ducati 1:32,173 + 3,313
19. Andrew Irwin (GB) BSB Honda 1:32,575 + 3,715
20. Khairul Idham Pawi (MAL) SSP-WM Honda 1:34,655 + 5,795
21. Kaito Toba (J) SSP-WM Honda 1:34,687 + 5,827
22. Ivan Goi (I) SSP-WM QJ Motor 1:36,463 + 7,603

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