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BMW-Rennchef: «Nicht massiv von der MotoGP entfernt»

Von Gordon Ritchie
Die neuen technischen Vorschriften in der MotoGP ab 2027 werden auch auf die Superbike-WM Auswirkungen haben. BMW Motorsport Direktor Marc Bongers wirft einen kritischen Blick darauf.

Ab 2027 bekommt die MotoGP-WM neue technischen Bestimmungen. Die größten Änderungen sind die Reduktion des Hubraums von 1000 auf 850 ccm, die Beschneidung der Aerodynamik sowie das Verbot von Fahrhilfen wie dem höhenverstellbaren Fahrwerk. Experten prognostizieren Rundenzeiten, die 1,5 bis 2 sec langsamer sein werden als heute.

Das wird auch Folgen für die Superbike-WM haben, da der Abstand zwischen der Königsklasse und der seriennahen Weltmeisterschaft in etwa gleichbleiben soll, wie er derzeit ist. Innerhalb der Herstellervereinigung MSMA wird das bereits thematisiert.

«Derzeit laufen zwei Diskussionen», erklärte BMW-Rennchef Marc Bongers beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in Misano. «Wir haben die Balance of Performance und reden auch über die steigenden Geschwindigkeiten. Auf vielen Strecken sind wir bezüglich Rundenzeiten nicht massiv weit von der MotoGP entfernt. Wir wollen dafür sorgen, dass die Balance unter den Herstellern passt, müssen gleichzeitig aber darüber nachdenken, wie zukünftig der Speed verringert werden kann. Oder zumindest dafür sorgen, dass er nicht weiter steigt.»

«Jedes Jahr werden Rekorde aufgestellt, gleichzeitig fahren wir teilweise auf Strecken, die nicht über die gleichen Sicherheitsstandards wie einige der GP-Pisten verfügen», gibt der Niederländer zu bedenken. «Das müssen wir in unsere Überlegungen einbeziehen. Das ist insgesamt ein schwieriges und komplexes Thema. Wenn wir zum Beispiel bestimmten Herstellern die Motorleistung reduzieren, dann nehmen wir ihnen ihren Vorteil, für den sie jahrelang geschuftet haben. Wir müssen versuchen, den Gesamtlevel etwas zu senken, ohne an Wettbewerbsqualität einzubüßen.»

Ab 2025 wird die Leistungsfähigkeit der Motoren in der Superbike-WM über die erlaubte Kraftstoffdurchflussmenge bestimmt und nicht mehr allein über die Maximaldrehzahl. Das ändert für Bongers nichts am zuvor beschriebenen Problem. «Wenn ein Hersteller 10 PS mehr Spitzenleistung hat und ihm wird die erlaubte Durchflussmenge reduziert, dann wird einer bestraft und der andere nicht», unterstrich der 53-Jährige. «Wird es wirklich sicherer, wenn wir am Ende 5 km/h weniger Topspeed haben? Klar, es ist sicherer, als wenn wir jedes Jahr 5 km/h schneller werden. Hinzu kommt aber: Jede technische Innovation zieht Kosten nach sich.»

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