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BMW-Plan 2025: Scott Redding steht vor Scherbenhaufen

Von Ivo Schützbach
Scott Reddings Zukunft in der Superbike-WM ist unklar

Scott Reddings Zukunft in der Superbike-WM ist unklar

BMW hat mit seiner Verlautbarung am 17. Juni eine Lawine losgetreten, Garrett Gerloff und Scott Redding müssen sich für 2025 neu aufstellen. Für Redding ist die Situation in der Superbike-WM besonders ärgerlich.

Vergangenen Sonntag schrieb BMW mit Toprak Razgatlioglu Geschichte: Zum ersten Mal gewann der deutsche Hersteller an einem Wochenende alle drei Superbike-Rennen, seit Marco Melandri am 26. August 2012 führt die Propellermarke endlich wieder die Fahrerwertung an.

Einen Tag danach, am 17. Juni, platzte die Bombe: BMW und das Bonovo-Team gehen nach dieser Saison getrennte Wege, die Truppe um Eigentümer Jürgen Röder und Teamchef Michael Galinski zieht sich Stand heute aus der Superbike-WM zurück.

Für Bonovo-Pilot Garrett Gerloff ein Tiefschlag, aber eindeutig: Der Vertrag des Texaners läuft nach dieser Saison ohnehin aus.

Für Teamkollege Scott Redding ist die Situation komplizierter.

Der Engländer wurde im Herbst 2021, nach den Gesamträngen 2 und 3 in der Weltmeisterschaft mit dem Ducati-Werksteam, zu BMW geholt. Die Zusammenarbeit war langfristig angelegt, von einem Vierjahresvertrag die Rede.

2024 ist die dritte Saison von Redding mit BMW, doch bereits letztes Jahr gab es Zwist unter den Vertragsparteien.

Als im Mai 2023 Toprak Razgatlioglu von BMW verpflichtet wurde, hatten auf einmal fünf Fahrer einen Deal für 2024. Neben dem Türken und Redding waren das Gerloff, Michael van der Mark und Loris Baz, doch es gibt in dieser Saison nur vier M1000RR im Feld. Redding musste Toprak Platz machen und wurde von ROKiT zu Bonovo verschoben, der Franzose Baz fiel durch den Rost und wurde ausbezahlt.

Jetzt kündigt sich dasselbe Spektakel an. Denn BMW teilte nicht nur den Abschied von Bonovo mit, sondern auch, dass es 2025 nur das ROKiT-Werksteam von Shaun Muir geben wird und in diesem Razgatlioglu und van der Mark fahren werden.

Redding hat stets gesagt, dass er seinen Vertrag mit BMW erfüllen und auch das vierte Jahr 2025 für die deutsche Premiummarke fahren möchte. Für den 12-fachen Laufsieger ist klar: Mit 31 Jahren will er in der Superbike-WM bleiben. Er geht davon aus, dass er noch mindestens fünf gute Jahre vor sich hat, denn Weltmeister Alvaro Bautista wird nächsten November 40.

BMW wird Redding für die Superbike-WM 2025 kein Werksmotorrad anbieten, die Trennung ist die Konsequenz. Einige Fahrerverträge sehen bei einer vorzeitigen Auflösung eine Abfindung vor, in gewissen Fällen kann diese einem Jahresgehalt entsprechen – oder sogar höher sein.

Der Verlust seines Platzes ist für Redding eine sportliche Katastrophe: Denn die Werksteams von Honda (Vierge, Lecuona), Bimota by Kawasaki (Alex Lowes, Bassani) und Yamaha (Rea, Locatelli) sind für nächstes Jahr bereits besetzt. Ducati will mit Bautista und Bulega weitermachen, noch haben die beiden aber nicht unterschrieben. Bei Aruba hat Redding aber ohnehin keine Chance auf eine Verpflichtung.

Konkurrenzfähige Motorräder haben für die nächste Saison nur noch die Ducati-Privatiers Barni, Go Eleven, Motocorsa und Marc VDS, bei welchen Scott aber nicht zuoberst oder gar nicht auf der Wunschliste steht. Oder Mitgift mitbringen müsste, was er kategorisch ausschließt.


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