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Hiobsbotschaft für BMW: Bonovo-Chef will nicht mehr

Von Ivo Schützbach
Seit März zeichnete es sich ab, jetzt haben wir die traurige Gewissheit: Nach dieser Saison wird das Team Bonovo BMW aus der Superbike-WM aussteigen. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Während bei BMW am späten Sonntagnachmittag und -abend in Misano der Dreifachsieg von Toprak Razgatlioglu gefeiert wurde, erhielten die Teammitglieder von Bonovo eine Schocknachricht: Nach dieser Saison ist Schluss!

Diese Entscheidung von Teameigentümer Jürgen Röder zeichnete sich seit Monaten ab, die Gründe dafür sind vielschichtig. Der Hesse, der Teamchef Michael Galinski zu jeder Zeit finanziell unter die Arme griff und über die Jahre einen zweistelligen Millionenbetrag investiert hat, war schon länger mit der Situation unzufrieden. Die Kosten sind hoch, regelmäßige starke Ergebnisse blieben aus, die Unterstützung von BMW ist nicht wie erhofft. Bereits Mitte April berichtete SPEEDWEEK.com vom drohenden GAU.

Nach dem Gewinn der IDM Superbike mit Yamaha und Jonas Folger stieg das Team Bonovo action 2021 in die Superbike-WM ein und wechselte zu BMW. Der Bayer schaffte in 30 Rennen nur eine einstellige Platzierung, als Achter bei der Reifenlotterie zu Saisonbeginn in Aragon. Für 2022 stockte Bonovo auf zwei Fahrer auf, dabei ist es bis heute geblieben.

Als im Mai 2023 Toprak Razgatlioglu von BMW verpflichtet wurde, hatten auf einmal fünf Fahrer einen Deal für 2024. Doch es gibt in der Superbike-WM derzeit nur vier M1000RR. Loris Baz fiel für diese Saison durch den Rost und wurde ausbezahlt, Scott Redding bestand darauf, auch weiterhin im Werksteam zu fahren.

BMW wandte einen Kunstgriff an und ernannte Bonovo kurzerhand zum zweiten, gleichberechtigten Werksteam neben ROKiT, hinter dem Shaun Muir Racing steckt. So hatte BMW die Möglichkeit, Redding bei der deutschen Truppe unterzubringen.

Redding und der Texaner Garrett Gerloff bilden dieses Jahr das Bonovo-Team, sportlich läuft es bei den beiden bislang aber gar nicht. Nach dem ersten Saisondrittel liegen sie lediglich auf den WM-Rängen 18 und 13, während Razgatlioglu die Gesamtwertung anführt und die Hälfte der Rennen gewann.

SPEEDWEEK.com fand heraus, dass Bonovo die Saison zu Ende fahren wird, sich dann aber zurückzieht. Ob sich BMW für 2025 neu aufstellt und mit einem anderen Team zusammenarbeiten will, ist unklar. Mit Toprak Razgatlioglu und Scott Redding haben bereits zwei Piloten einen Vertrag für 2025. Und Rennchef Marc Bongers sagt seit Wochen, dass er mit Michael van der Mark weitermachen möchte.

Interesse an einer Zusammenarbeit mit BMW hat Manuel Puccetti anklingen lassen. Der Italiener arbeitet seit zwei Jahrzehnten mit Kawasaki, evaluiert derzeit aber seine Möglichkeiten für nächste Saison.

Bonovo hat sich im SBK-Fahrerlager ein gutes Renommee erarbeitet, der Verlust wiegt entsprechend schwer. Vier Top-5-Platzierungen von Gerloff und seine Pole-Position 2023 in Magny-Cours zeugen davon, was die Mannschaft leisten kann.


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