Yamaha-Test für Andrea Iannone: Ducati im Zwiespalt
Pramac-Eigentümer Paolo Campinoti und Rennfahrer Andrea Iannone sind seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden, 2013 und 2014 fuhr der am 9. August 35-Jährige sogar zwei Jahre MotoGP für dessen Team.
Seit Monaten redet Iannone verklausuliert darüber, dass er sich Chancen auf die MotoGP-Rückkehr ausrechne. Voraussetzung dafür, dass eine Türe aufgeht, ist der Wechsel von Pramac Racing von Hersteller Ducati zu Yamaha – der am 28. Juni für 2025 und weitere sechs Jahre verlautbart wurde.
«Wir wollen versuchen, einen Test zu organisieren, dann werden wir sehen», hält Campinoti den Ball flach. Denn der Pramac-Boss weiß, dass diese Entscheidung nicht in seinen Händen liegt.
«Ob er testen darf, hängt von Yamaha und uns ab», teilte Iannones Arbeitgeber, das italienische Superbike-WM-Team Go Eleven Ducati, SPEEDWEEK.com mit. «Wir sind der Meinung, dass sich Andrea entscheiden soll, ob er mit Ducati weitermachen möchte oder nicht, bevor er die Yamaha testet.»
Natürlich haben weder Ducati noch Go Eleven Interesse daran, dass Iannone Runden auf einer MotoGP-Yamaha M1 dreht. Gleichzeitig ist er aber kein Werksfahrer und unterliegt damit geringeren Zwängen.
«Ich war selbst Rennfahrer und verstehe, was es für Andrea bedeutet, noch einmal ein MotoGP-Bike zu fahren», bemerkte Go-Eleven-Teammanager Denis Sacchetti. «Er möchte wissen, wie er sich dabei fühlt, deshalb könnte ich nicht nein sagen.»
«Wir haben mit Andrea noch nicht über seine Zukunft gesprochen», verdeutlichte Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli beim Treffen mit SPEEDWEEK.com während des MotoGP-Events auf dem Sachsenring. «Andrea ist sehr wichtig für Ducati und Gigi Dall’Igna, er gehört zu unserer Familie. Natürlich hat es Priorität für uns, dass das so bleibt. Gleichzeitig ist er aber kein Fahrer mit einem Ducati-Vertrag. Das ist eine sehr komplizierte Situation. Ich muss erst mit Andrea reden und wissen, was genau er tun möchte.»