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Bei Bautista-Rücktritt: Nachfolger stehen Schlange

Von Ivo Schützbach
Kommen das Aruba-Ducati-Team und Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista für 2025 auf keinen gemeinsamen Nenner, dann endet die illustre Karriere des 39-Jährigen. Das würde für Bewegung auf dem Fahrermarkt sorgen.

Alvaro Bautista knüpft die Fortsetzung seiner Karriere offiziell an sportlichen Erfolg, der dieses Jahr nicht wie von ihm erhofft ausfällt. Zwar brauste der Spanier in den ersten zwölf Rennen neunmal aufs Podium, konnte aber nur zweimal gewinnen. Vor dem Event in Donington Park an diesem Wochenende liegt der 61-fache Laufsieger mit 155 Punkten auf dem dritten Gesamtrang hinter Toprak Razgatlioglu (BMW, 179) und Aruba-Teamkollege Nicolo Bulega (158).

Natürlich spielt bei den Verhandlungen zwischen Bautista und Aruba auch das Thema Geld eine Rolle – laut Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli die Hauptrolle. Aruba-Chef Stefano Cecconi hat seinem Star angeboten, was er für angebracht hält. Er weiß, dass Bautistas Erfolg auf der Qualität seines Teams und der Ducati Panigale V4R baut. Und mit Supersport-Champion Nicolo Bulega hat Aruba ein Eigengewächs, das bereits im ersten Jahr in der Superbike-WM um Siege und den Titel kämpft und in der Zukunft Bautistas Führungsrolle übernehmen könnte.

In den vergangenen Monaten wurde Andrea Iannone als wahrscheinlichster Nachfolger von Bautista im Ducati-Werksteam gehandelt, sollte der Weltmeister nach dieser Saison zurücktreten. Diese Einschätzung fußte auf der Tatsache, dass Andrea den Rückhalt von Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna genießt, der großen Anteil daran hatte, dass dem bald 35-Jährigen nach seiner vierjährigen Dopingsperre in der Superbike-WM ein Neuanfang vergönnt war.

Doch den Vertrag für 2025 unterschreibt Cecconi und nicht Dall’Igna. Und wer bezahlt, bestimmt die Musik, die gespielt wird.

Cecconi fragt sich, ob der umstrittene Iannone mit dem bezeichnenden Spitznamen «der Verrückte» zum Sauberimage von Aruba passt, einem großen IT-Anbieter, der sich auf Cloud-Lösungen spezialisiert hat.

Sollte sich Aruba einen älteren Piloten mit Ducati-Erfahrung wünschen, wäre Danilo Petrucci ein Kandidat, der gut ein Jahr jünger ist als Iannone und beim Hersteller aus Bologna ebenfalls in hohem Ansehen steht.

«Ich setze mich für Danilo ein und habe bereits in Misano mit Cecconi und in Assen mit Gigi geredet», verriet Petruccis Manager Alberto Vergani SPEEDWEEK.com. «Danilo kann ein Kandidat werden. Vielleicht ist das aber auch nur mein Wunsch und sie entscheiden sich für einen Fahrer aus der MotoGP. Aber wie man an Gardner sehen kann, ist es nicht einfach, in die Superbike-WM zu kommen und sofort zu gewinnen. Bulega ist eine Ausnahme, der noch immer seinen Fahrstil aus der Moto2 hat. Wie es scheint, muss man dieses Motorrad mit diesem Stil fahren. Danilo hat sich mit dem Bike und den Reifen deutlich verbessert.»

Aus der MotoGP gibt es momentan nur einen möglichen Kandidaten: Augusto Fernandez (26), der seinen Platz bei Red Bull GASGAS verliert und voraussichtlich kein anderes Team in der höchsten Klasse finden wird. Der Moto2-Weltmeister von 2022 hört sich deshalb seit Wochen im SBK-Fahrerlager um.

Sollte sich das Team Aruba.it Ducati für einen jungen Fahrer entscheiden, wäre die naheliegende Wahl Adrian Huertas aus den eigenen Reihen. Der 20-Jährige führt vor Donington Park die Supersport-WM an und hat die Hälfte der bislang acht Rennen dieser Saison gewonnen. Er war 2021 Weltmeister in der Supersport-300-WM und soll es als erster Fahrer dieser Klasse bis in die Superbike-WM schaffen, so die Idee von Promoter Dorna.


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