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Deutsches Bonovo-Team will weitermachen – mit Ducati!

Von Ivo Schützbach
Hinter den Kulissen wird emsig gearbeitet, dass die Trennung des deutschen Teams Bonovo action von BMW zum Saisonschluss doch nicht das Ende in der Superbike-WM bedeutet.

Am Montag nach dem Misano-Wochenende (17. Juni) platzte die Bombe. «Das vierjährige Abenteuer des deutschen Teams in der Superbike-Weltmeisterschaft läuft am Ende des Jahres aus», teilte Bonovo damals in einer Presseaussendung mit.

Teameigentümer Jürgen Röder bevorzugte eine andere Wortwahl: «Ich werde ab 2025 aus persönlichen Gründen ausscheiden und Bonovo action zieht sich demnach als Werksteam bei BMW zurück.»

Der rührige Hesse ließ sich damit eine Hintertüre offen, sollte sich für 2025 doch noch etwas ergeben. Die Trennung von Bonovo und BMW hatte sich seit März angekündigt, Diskussionen über einen Markenwechsel gab es im Team bereits im Frühsommer des Vorjahres.

Honda ist auch im fünften Jahr mit der CBR1000RR-R nicht annähernd konkurrenzfähig, als Kundenteam von Kawasaki und Yamaha ist auch nichts zu gewinnen. Ganz anders bei Ducati: Der Hersteller aus Borgo Panigale liefert den Privatteams Material, das nahe an jenem des Werksteams und zudem schlagkräftig ist.

Bonovo-Teamchef Michael Galinski bestätigte in Donington Park gegenüber worldsbk.com: «Wir haben mit Ducati gesprochen. Es ist nicht sicher, dass wir eine Ducati fahren werden, aber es sieht nicht schlecht aus und das Paket ist gut.»

SPEEDWEEK.com erfuhr aus verlässlicher Quelle bei Ducati: Das Team hat die Rennmotoren für 2025 bereits bestellt. Das war notwendig, weil das Werk einen strikten Zeitplan bei der Fertigung einhalten muss, um für die Wintertests ab November alles parat zu haben. Hält sich Ducati an die Vorgehensweise der vergangenen Jahre, dann müssen die Motorräder bis Ende August bestellt werden.

Galinski hielt fest, dass er mit einem Fahrer plane und bis Portimao (9.–11. August) sein Paket geschnürt haben will. Wer die Panigale V4R pilotieren soll, ist offen.

Natürlich hat sich der derzeitige Teamfahrer Scott Redding mit seinen beiden vierten Plätzen und der ersten Startreihe in Donington nachhaltig ins Gespräch gebracht. Der 31-Jährige verfügt zudem über zwei Jahre Ducati-Erfahrung. 2020 und 2021 fuhr er für deren Aruba-Werksteam, eroberte zwölf Siege, 37 Podestplätze und die WM-Ränge 2 und 3.

Möglich ist aber auch, dass sich Bonovo auf den Ursprungsgedanken besinnt, den es beim WM-Einstieg mit Jonas Folger 2021 gab. Damals wünschte sich Röder ein deutsches Team mit einem deutschen Hersteller und einem deutschen Fahrer. Eine solche Kombination wäre auch mit Partner Ducati reizvoll.

Infrage kommen derzeit nur zwei Deutsche für diesen Platz: Philipp Öttl (28), der im dritten Jahr Superbike-WM fährt und auf Ducati 24 Top-10-Ergebnisse vorzuweisen hat. Die Supersport-WM beendete der Bayer 2020 und 2021 mit Kawasaki auf den Gesamträngen 3 und 5, insgesamt holte er elf Podestplätze.

Der zweite Kandidat könnte Marcel Schrötter werden, der in der Supersport-WM im Vorjahr auf MV Agusta Dritter wurde und sieben Podestplätze eroberte. Aktuell ist der 31-Jährige WM-Vierter und stand in den ersten zehn Rennen des Jahres viermal auf dem Podium.


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