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BMW: Toprak Razgatlioglu ist vom Limit weit entfernt

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu kann auch über sich lachen

Toprak Razgatlioglu kann auch über sich lachen

Toprak Razgatlioglu sieht nach seinen Siegen in der Superbike-WM jeweils aus, als hätte er eine gemütliche Spazierfahrt hinter sich – selbst im hochsommerlichen Most. «Glaubt mir, auch ich pushe», betont der BMW-Star.

An diesem Wochenende kommen wir in Most in Nordböhmen in den Genuss von schönstem Sommerwetter, nach den kühlen und windigen Tagen in Donington Park eine willkommene Abwechslung.

Am Samstag hatte es 29 Grad Celsius, der Asphalt hatte sich bis auf 47 Grad aufgeheizt – die Fahrer kamen ordentlich ins Schwitzen. Am Sonntag soll es noch etwas wärmer werden. Der zweitplatzierte Danilo Petrucci (Barni Ducati) zerfloss regelrecht, als er sich nach der Siegerehrung mit einigen Medienvertretern zusammensetzte. «Ich habe schon immer stark geschwitzt, das war schon als Kind so», meinte der 33-Jährige. Und ergänzte grinsend: «Außerdem bin ich alt.»

Der sechs Jahre jüngere Toprak Razgatlioglu sah nach seinem zehnten Saisonsieg hingegen aus, als hätte er eine gemütliche Spazierfahrt hinter sich.

«Auf dem Bike bin ich immer entspannt, ich muss nicht wie verrückt fahren», hielt der Wundertäter von BMW fest, der nach überragenden Leistungen in Misano und Donington Park auch Lauf 1 in Most dominierte und 5,7 sec vor dem Zweiten mit einem langen Wheelie über die Ziellinie fuhr. «Ich fuhr aber auch allein. Hätte mich ein anderer eingeholt, hätte ich mehr geben müssen. Ich hatte noch etwas in der Hinterhand. Als ich den Vorsprung sah, fuhr ich ganz normal. Nur zu Rennbeginn habe ich Druck gemacht. Ich wusste, dass ich gewinne. Ob ich das mit 7 sec Vorsprung tue oder mit 0,1, macht keinen Unterschied.»

Ist Razgatlioglu in der besten körperlichen Verfassung seiner Karriere? «2021 war ich auch gut in Form, auch im Vorjahr», erzählte der 49-fache Lausieger und WM-Leader. «Eigentlich bin ich immer gut in Form. Mit der Yamaha habe ich das gebraucht, weil ich mit ihr ganz schön zu kämpfen hatte. Mit ihr musste ich in jeder Kurve ans Limit gehen, nicht nur in den letzten Runden. Mit ihr musste ich immer alles geben. Heute ist es so, dass ich mich gut fühle und auch im Kopf stärker bin als zuvor. Mit BMW werde ich jedes Rennwochenende stärker, das ist gut. Ich fühle mich körperlich und geistig sehr gut.»

«Ich musste vielleicht nicht so pushen wie Petrux, aber glaubt mir, ich habe gepusht», unterstrich Toprak. «Ich war nach dem Rennen genauso müde, ich bin auch nur ein Mensch.»

Ergebnis Superbike-WM Most, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW
2. Danilo Petrucci (I) Ducati + 5,740 sec
3. Andrea Iannone (I) Ducati + 5,881
4. Alvaro Bautista (E) Ducati + 9,217
5. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 11,622
6. Nicolò Bulega (I) Ducati + 13,841
7. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 14,186
8. Garrett Gerloff (USA) BMW + 14,596
9. Michael vd Mark (NL) BMW + 19,520
10. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 23,579
11. Michael Rinaldi (I) Ducati + 25,370
12. Sam Lowes (GB) Ducati + 25,993
13. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 28,213
14. Xavi Vierge (E) Honda + 29,628
15. Scott Redding (GB) BMW + 32,972
16. Axel Bassani (I) Kawasaki + 35,666
17. Tito Rabat (E) Kawasaki + 36,979
18. Philipp Öttl (D) Yamaha + 39,711
19. Bradley Ray (GB) Yamaha + 39,850
20. Leandro Mercado (ARG) Honda + 56,310
21. Hayden Gillim (USA) Honda + > 1 min
- Alex Lowes (GB) Kawasaki
- Iker Lecuona (E) Honda
Superbike-WM 2024: Stand nach 16 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 266
2. Nicolò Bulega (I) Ducati 210
3. Alvaro Bautista (E) Ducati 199
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 165
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha 125
6. Danilo Petrucci (I) Ducati 105
7. Andrea Iannone (I) Ducati 104
8. Remy Gardner (AUS) Yamaha 94
9. Michael vd Mark (NL) BMW 84
10. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 64
11. Jonathan Rea (GB) Yamaha 63
12. Axel Bassani (I) Kawasaki 50
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 46
14. Scott Redding (GB) BMW 43
15. Sam Lowes (GB) Ducati 40
16. Michael Rinaldi (I) Ducati 29
17. Xavi Vierge (E) Honda 28
18. Nicholas Spinelli (I) Ducati 25
19. Iker Lecuona (E) Honda 24
20. Tarran Mackenzie (GB) Honda 7
21. Philipp Öttl (D) Yamaha 5
22. Tito Rabat (E) Kawasaki 4
23. Michele Pirro (I) Ducati 3
24. Bradley Ray (GB) Yamaha 2

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