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SBK-Rückkehr nach Istanbul: Es gibt eine große Hürde

Von Ivo Schützbach
Am Dienstag besucht eine Abordnung von Promoter Dorna und dem Weltverband FIM den Istanbul Park Circuit. Kenan Sofuoglu gab SPEEDWEEK.com seine Einschätzung bezüglich einer möglichen SBK-Rückkehr in die Türkei.

Spätestens seit dem Titelgewinn von Toprak Razgatlioglu 2021 gibt es Bestrebungen, die Superbike-WM nach Istanbul zurückzubringen. Doch weil sich die türkische Lira im Vergleich mit dem Euro seit Jahren im freien Fall befindet, war das Thema vorerst vom Tisch.

Mit den neuen Eigentumsverhältnissen des Istanbul Park Circuits hat sich das geändert, seit Anfang August gibt es wieder intensiven Kontakt zu SBK-Promoter Dorna. Diese Woche Dienstag besuchen Vertreter der Dorna und des Motorrad-Weltverbands FIM die Rennstrecke am Bosporus.

Die von Hermann Tilke entworfene Piste ist atemraubend schön, orientalisches Flair trifft auf Hightech. Doch die seriennahe Weltmeisterschaft gastierte dort erst einmal, das war 2013. Gut 50.000 türkische Fans waren gekommen, um Kenan Sofuoglu im Supersport-Rennen siegen zu sehen – und wurden nicht enttäuscht. Die Atmosphäre während des Rennens und bei der Siegerehrung sorgte für Gänsehaut, so etwas erlebt man nicht alle Tage.

Sofuoglu wurde fünfmal Supersport-Weltmeister und zählt in der Türkei noch heute zu den populärsten Sportlern. Er verfügt über beste politische Verbindungen und hat Toprak Razgatlioglu zum derzeit stärksten Superbike-Fahrer gemacht.

Bei der Dorna herrscht ein gewisser Optimismus, dass wir Istanbul im Kalender 2025 sehen. Doch die Voraussetzungen sind schwierig, wie Sofuoglu SPEEDWEEK.com im exklusiven Interview erklärte.

«Der neue Eigentümer versucht alles, um die Superbike-WM nächstes Jahr in die Türkei zurückzubringen», unterstrich Kenan. «Toprak und ich haben die Strecke bereits getestet, der Asphalt und die Kerbs sind in Ordnung – die Strecke ist bereit. Die größte Schwierigkeit stellt die Gesamtorganisation dar, für sie brauchen wir ein recht hohes Budget. Und sie müssen das entsprechende Team dafür zusammenstellen. Die Strecke ist riesig, dort brauchst du viele Streckenposten. Und es gibt auch drumherum viel. Eine solche Veranstaltung ist in der Türkei recht teuer. Und es gibt viel zu tun, um für einen SBK-Event vorbereitet zu sein.»

«Für den neuen Eigentümer ist der Kauf der Rennstrecke eine Investition», verdeutlichte Sofuoglu. «Dafür muss es dort aber auch Events geben. In den vergangenen Jahren war dort nur die Formel 1 – und das auch nur wegen Covid. Nächstes Wochenende wird dort die Türkische Motorrad-Meisterschaft stattfinden, vergangenes Wochenende war die Automeisterschaft. Die Strecke ist offen. Sie würden gerne die Formel 1 haben, aber das ist zu schwierig. Toprak ist momentan die beste Option für einen Motorsportevent im Istanbul Park. MotoGP zeigt auch Interesse. Aber einen SBK-Event auszurichten wäre wegen Topraks Bekanntheit schlauer. Wenn du mich fragst, ob das Wirklichkeit wird, dann bin ich mir nicht sicher. Denn es muss das notwendige Budget dafür aufgetrieben werden. Momentan ist die öffentliche Hand nicht involviert. Ändert die Regierung ihre Pläne und greift dem neuen Eigentümer unter die Arme, dann ist es okay. 2013 bezahlte alles der damalige Eigentümer und es kostete fast drei Millionen Euro. Das bezahlen auch reiche Leute nicht einfach so. Dabei geht es auch nicht nur um die Gebühren für die Dorna, sondern um die Gesamtorganisation. Damals hatten wir 50.000 Zuschauer – mit Toprak wären es mehr. Damals gab es keinen Vorverkauf, der ist aber sehr wichtig, um die Menschen an die Strecke zu bringen.»


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