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Alex Lowes (4.): «Toprak der verdiente Weltmeister»

Von Kay Hettich
Alex Lowes wird nur noch einen Tag mit der Kawasaki ZX-10RR verbringen

Alex Lowes wird nur noch einen Tag mit der Kawasaki ZX-10RR verbringen

Als Vierter im ersten Lauf wahrte Alex Lowes die Chance, die Superbike-WM 2024 auf Rang 4 zu beenden. Was sich der Kawasaki-Pilot für Sonntag vorgenommen hat und was er über Weltmeister Toprak Razgatlioglu (BMW) sagt.

Als Dritter der Superpole nahm sich Alex Lowes für den ersten Superbike-Lauf eine Platzierung auf dem Podium vor, doch diese Position belegte ab der ersten Runde Yamaha-Pilot Andrea Locatelli. Später gesellte sich auch noch Iker Lecuona mit der schnellen Honda dazu und der Kawasaki-Pilot betrieb als Vierter solide Schadensbegrenzung.

«Im dritten Training hatte ich mit gebrauchten Reifen meine bis dahin beste Runde in Jerez gefahren. Es ist gut zu erkennen, dass wir immer noch zulegen können und der Startplatz in der ersten Reihe war wichtig. In der Superbike-WM geht es mittlerweile so eng zu, dass man sich im Qualifying in die bestmögliche Ausgangsposition bringen muss», erklärte Lowes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Im Rennen fühlte ich mich ziemlich gut, aber gegen Rennende verschlechterte sich der Grip und aus den Kurven heraus wurde es schwierig. Wir werden schauen, ob wir das für die Rennen am Sonntag verbessern können. Unsere Schwäche ist der Grip gegen Rennende. Die Yamaha hat ein gutes Turning, es fehlt ein wenig an Top-Speed. Die Honda scheint mittlerweile ein stabiles Paket zu sein, aber im Grunde hat jedes Motorrad auch eine Stärke. Wir müssen also versuchen, die guten Bereiche über das gesamte Rennen zu nutzen, darum geht es. Definitiv haben wir in der Superbike-WM viele starke Piloten und auch gute Teams.»

Lowes kann mit seiner Leistung in der Superbike-WM 2024 zufrieden sein. Zeitweise schien der Engländer Alvaro Bautista (Ducati) sogar den dritten WM-Rang abspenstig machen zu können, doch auch durch eigene Fehler geht es beim Saisonfinale in Jerez zwischen ihm und Danilo Petrucci (Ducati) um den vierten WM-Rang. Weil der Italiener im ersten Lauf stürzte und keine Punkte holte, rückte der Engländer wieder auf Rang 4 nach vorn; sein Vorsprung beträgt allerdings nur sieben Punkte.

«Ich sah, dass er in Kurve 5 gestürzt war und hoffe, dass er in Ordnung ist. Er fährt eine großartige Saison und seit August ist er einer der erfolgreichsten Piloten. Er hatte diesen schlimmen Sturz zu Saisonbeginn und es ist schön zu sehen, wie stark er sich zurückmeldete», sagte der Kawasaki-Pilot anerkennend. «Aber bei allem Respekt für ihn, ich fahre ebenfalls eine starke Saison und werde am Sonntag alles in die Waagschale für ein Podium werfen. Die Meisterschaft hätte ich gerne in den Top-3 beendet, aber dafür fehlte mir am Ende die Konstanz.»

Am Sonntag wird Lowes nach drei Jahren mit Kawasaki die letzten Rennen mit der ZX-10RR bestreiten. Sein KRT-Team organisiert in der Superbike-WM 2025 die Rückkehr von Bimota. Bei aller Wehmut sieht der 34-Jährige den Wechsel des Motorrads eher positiv.

«Die Kawasaki zu fahren macht echt Spaß, aber wir müssten etwa 0,6 sec pro Runde finden und die gibt das Motorrad nicht mehr her», argumentierte Lowes. «Darüber denke ich aber nicht mehr nach und freue mich auf das neue Projekt, was allerdings kein Selbstgänger sein wird. Wenn wir uns die guten Bereiche der Kawasaki bewahren und die wenigen guten verbessern können, wäre das großartig.»

Was sagt Lowes zum Gewinn der Superbike-WM 2024 durch BMW-Star Toprak Razgatlioglu?

«Ein sehr verdienter Weltmeister und der beste Fahrer in diesem Jahr», betonte der Kawasaki-Pilot. «Es war gut für die Meisterschaft an sich, dass es erst beim Saisonfinale entschieden wurde. Er und BMW haben gute Arbeit geleistet. Sie arbeiten seit einigen Jahren mit SMR zusammen und es lief nicht immer nach Plan. Aber sie haben immer weiter gemacht und großen Einsatz gezeigt und Toprak hat am Ende den Unterschied ausgemacht. Dieses Paket war in dieser Saison nicht zu besiegen. Ich kann Toprak und dem Team nur gratulieren.»


Ergebnis Superbike-WM Jerez, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolò Bulega (I) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 6,067 sec
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 9,361
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 11,249
5. Iker Lecuona (E) Honda + 13,597
6. Michael vd Mark (NL) BMW + 14,976
7. Xavi Vierge (E) Honda + 15,762
8. Axel Bassani (I) Kawasaki + 16,285
9. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 16,715
10. Garrett Gerloff (USA) BMW + 16,854
11. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 19,768
12. Andrea Iannone (I) Ducati + 19,773
13. Sam Lowes (GB) Ducati + 27,133
14. Scott Redding (GB) BMW + 30,105
15. Tetsuta Nagashima (J) Honda + 33,520
16. Tito Rabat (E) Kawasaki + 34,316
17. Bradley Ray (GB) Yamaha + 37,431
18. Philipp Öttl (D) Yamaha + 40,497
19. Alessandro Delbianco (I) Yamaha + 43,443
20. Ivo Lopes (P) Honda + 52,599
21. Luca Bernardi (RSM) Yamaha + 54,917
22. Kyle Ryde (GB) Yamaha + > 1 min
23. Alvaro Bautista (E) Ducati + > 1 min
24. Tarran Mackenzie (GB) Honda + > 1 min
- Michael Rinaldi (I) Ducati
- Thomas Bridewell (GB) Honda
- Danilo Petrucci (I) Ducati
Superbike-WM 2024: Stand nach 34 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 493
2. Nicolò Bulega (I) Ducati 452
3. Alvaro Bautista (E) Ducati 356
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 298
5. Danilo Petrucci (I) Ducati 291
6. Michael vd Mark (NL) BMW 225
7. Andrea Locatelli (I) Yamaha 219
8. Andrea Iannone (I) Ducati 215
9. Garrett Gerloff (USA) BMW 165
10. Remy Gardner (AUS) Yamaha 140
11. Xavi Vierge (E) Honda 134
12. Iker Lecuona (E) Honda 134
13. Jonathan Rea (GB) Yamaha 120
14. Scott Redding (GB) BMW 103
15. Axel Bassani (I) Kawasaki 102
16. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 91
17. Michael Rinaldi (I) Ducati 73
18. Sam Lowes (GB) Ducati 51
19. Nicholas Spinelli (I) Ducati 25
20. Tito Rabat (E) Kawasaki 22
21. Bradley Ray (GB) Yamaha 13
22. Alessandro Delbianco (I) Yamaha 10
23. Tarran Mackenzie (GB) Honda 7
24. Philipp Öttl (D) Yamaha 5
25. Michele Pirro (I) Ducati 3
26. Markus Reiterberger (D) BMW 3
27. Ivo Lopes (P) Honda 2
28. Tetsuta Nagashima (J) Honda 1

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