Bautista rannte gegen eine Wand – Misere-Ende gesucht
Alvaro Bautista bei Trockenübungen
Das Saisonfinale in Jerez war ein Sinnbild des Jahres 2024 von Alvaro Bautista: Entweder war der zweifache Superbike-Champion im Vergleich mit Toprak Razgatlioglu (BMW) zu langsam oder er stürzte.
Crash im FP3, zwei Ausrutscher im ersten Hauptrennen, ein weiterer im letzten Lauf der Saison: Statt den Kopf hängen zu lassen, versucht Bautista aus der Schlappe etwas zu lernen.
Am Dienstag und Mittwoch nach dem Saisonfinale testete er 1,5 Tage auf dem Circuito de Jerez. Durch die Einführung eines Mindestgewichts für den Fahrer in voller Montur haben sich die Voraussetzungen für Alvaro Bautista zu Beginn der Superbike-WM 2024 grundlegend verändert. Der am 21. November 40-Jährige ist überzeugt, dass er mit seiner bisherigen Motorradabstimmung nicht mehr weiterkommt – er rannte gegen eine Wand.
«Ich brauche einen Neustart», betonte der 63-fache Laufsieger im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Seit Most hatte ich einen besseren Weg gefunden, bis Estoril fuhr ich auf dem Level von Bulega. Aber in Jerez traten meine Probleme offen zutage. Ich habe mir die Daten von Nicolo, Iannone und Petrucci genau angeschaut, sie können ihr Motorrad auf eine Weise fahren, wie es mir meine Maschine nicht erlaubt hat. Gewisse Kurven fuhr ich ganz anders als sie. Viel hängt bei uns von den Streckenbedingungen ab; wenn der Griplevel niedrig ist, strauchle ich sehr. In Aragon mit neuem Asphalt und hohem Griplevel konnte ich die Vorteile meines Fahrstils ausspielen und gewinnen. Aber darauf kann ich mich nicht verlassen, ich muss wieder so konstant werden wie 2023.»
Damals gewann der Spanier 27 der 36 Rennen und wurde mit 76 Punkten Vorsprung auf Razgatlioglu Champion – 2024 stand Alvaro lediglich viermal oben auf dem Podium.
«Vor einem Jahr ging es für mich darum zu verstehen, wie sich das Zusatzgewicht auf mich auswirkt», schilderte Alvaro. «Jetzt versuche ich einen Neustart und will alles vergessen, was ich über die Abstimmung weiß. Ich will einen anderen Weg einschlagen, auf dem uns vielleicht ein Schritt nach vorne gelingt. Der Level in dieser Meisterschaft ist gestiegen, mehr Fahrer kämpfen um Spitzenplätze. Wir haben unser Limit erreicht, wie wir die Sache 2023 angingen. Wir brauchen den anderen Weg, um uns zu steigern.»
Während einige Teams Ende November noch einmal in Jerez testen werden, geht es für die Aruba-Truppe erst Ende Januar mit den Tests in Jerez und Portimao weiter.