Locatelli: Von Startplatz 22 in die Top-5!

Andrea Locatelli war bester Yamaha-Pilot
Yamaha-Werkspilot Andrea Locatelli erlebte bei der Superbike-WM in Magny-Cours einen bittersüßen Samstag. Die Superpole endete für Locatelli zeitig: Bei seiner ersten Runde rutschte der Italiener in Kurve 3 ins Kiesbett. Die Session war gelaufen. Er musste aus der letzten Reihe ins Rennen gehen.
Am Nachmittag setzte Locatelli zu einer beachtlichen Aufholjagd an, die auf Platz 5 endete. «Ich genoss das Rennen», hielt der ehemalige Supersport-Weltmeister nach dem ersten Rennen fest. Gleichzeitig war Locatelli nachdenklich.
«Ich grübelte, ob es mein Fehler war in der Superpole. Doch es ist unser Job. Wenn man auf dem Sofa sitzt, dann stürzt man auch nie. Natürlich ist es schlecht, in der ersten Quali-Runde zu stürzen. Doch es ist mein Job, zu pushen. Und das tat ich ab der ersten Runde. Die Bedingungen waren seltsam. Auch im Rennen spürte ich einen kalten Wind. Vielleicht kühlte die rechte Reifenflanke ab. Mir rutschte das Vorderrad sehr zeitig weg», beschrieb Locatelli die Szene im Qualifying.
«Da ich im Qualifying keine Runde fuhr, fehlte mir etwas Gefühl», erklärte Locatelli. «Im Rennen gab ich mein Bestes. Sicher hatte ich auch etwas Glück, weil Fahrer vor mir stürzten. Doch das spielt unterm Strich keine Rolle.»
Das Chaos in Kurve 13 konnte Locatelli zu seinem Vorteil nutzen, auch wenn er etwas Zeit verlor. «Als Bautista und Xavi (Vierge) vor mir stürzten, musste ich das Gas zudrehen. Ich verlor viel Zeit, doch das ist manchmal so im Rennsport. Wir müssen mit diesem Ergebnis happy sein.»
«Mein Renntempo war nicht schlecht. Ich muss zufrieden sein», so Locatelli. Auf Sieger Toprak Razgatlioglu verlor er 22,6 Sekunden. Ein Podium wäre mit einem guten Startplatz durchaus möglich gewesen, wenn man sich Locatellis Renntempo anschaut.
«Zum Podium fehlten mir zehn Sekunden. In den ersten Runden habe ich viel Zeit verloren. Wenn ich aus einer der beiden ersten Reihen gestartet wäre, dann hätte ich es vielleicht auf das Podium geschafft. Doch hätte, wäre, wenn gibt es nicht. Natürlich war ich nach dem Sturz enttäuscht. Mein Gefühl auf dem Motorrad war an diesem Wochenende sehr gut», berichtete der Yamaha-Pilot, der am Sonntag ein gutes Sprintrennen zeigen möchte, das die Ausgangslage für das zweite Rennen deutlich verbessern könnte.