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Einige Hersteller fürchten Abrüstung

Kolumne von Ivo Schützbach
Momentan kann jeder Hersteller in SBK gewinnen

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MotoGP- und Superbike-WM sind seit einer Woche unter dem Dach von Promoter Dorna vereint. Teams und Hersteller fürchten Veränderungen.

Infront und Dorna gehören beide zur Kapitalbeteiligungsgesellschaft Bridgepoint, deren Ziel Wertsteigerung von Unternehmen ist. Um fortwährende Streitigkeiten zwischen Dorna und Infront zu beenden, wurde Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta von Bridgepoint als neuer starker Mann für die zwei weltweit grössten Motorrad-Rennserien eingesetzt.
Viele Menschen im Superbike-Fahrerlager fürchten um ihre Zukunft, glauben, dass Ezpeleta SBK beerdigen will. Aber das sind nicht Bridgepoints Unternehmensziele. Der Plan, die Superbike-WM zu ihren Wurzeln zurückzubringen, nämlich Rennen mit zumindest seriennahen Motorrädern zu fahren, ist grundsätzlich begrüssenswert. Da stören auch Profilreifen und aufgeklebte Lichter oder gar Spiegel nicht.

Dass es nicht schon längst eine Abrüstung gab, liegt an den Herstellern. Aprilia, BMW, Ducati, Honda und Kawasaki: Sie alle nützen die Superbike-WM, um zu entwickeln. Eine Aufgabe, für die eigentlich die Prototypen-Serie MotoGP da wäre. Doch weil MotoGP viel zu teuer wurde, wählten BMW und Kawasaki die andere Spielwiese.

Superbikes heute sind nur deshalb so hochgezüchtet und in Wahrheit verkappte MotoGP-Maschinen, weil es die Hersteller so haben wollen. Sie sind es, die sich gegen eine Standard-Elektronik wehren oder gegen ein Drehzahllimit. Auch, um Defizite ihres Serienmotorrades ausgleichen zu können und konkurrenzfähig zu sein.

Werden die Superbikes zukünftig seriennaher, könnten Hersteller mit schwächeren Serienmaschinen das Interesse verlieren. Womit wir wieder bei den Ängsten im Superbike-Paddock wären. Dorna-Chef Ezpeleta muss viel Fingerspitzengefühl beweisen, um beide Serien voranzubringen und damit letztlich mehr Geld in die Kassen Bridgepoints zu spülen.

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