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Ducati-Star Carlos Checa über seinen Horror-Sturz

Von Gordon Ritchie
Zwischen Melandri (li.) und Checa krachte es heftig

Zwischen Melandri (li.) und Checa krachte es heftig

Den Superbike-WM-Auftakt in Australien nahm Carlos Checa (Ducati Alstare) überraschend von Pole aus in Angriff. Lauf 1 beendete er im Krankenhaus.

Den Test vor dem Saisonstart in Australien konnte Ex-Weltmeister Carlos Checa wegen eines Darmverschlusses nicht bestreiten. Trotzdem stellte er seine Ducati 1199 Panigale für die Rennen auf Startplatz 1. Nach einem Fahrfehler im ersten Lauf fuhr Checa auf das Hinterrad von Marco Melandris BMW, stürzte, wurde bewusstlos und musste nach Melbourne ins Krankenhaus.

Checa verbrachte nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zur Erholung einige Tage in Neuseeland. Als er wieder zu Hause in Spanien war, ließ er seinen schmerzenden rechten Fuß erneut untersuchen. «Die Schmerzen wurden einfach nicht weniger, für die kommenden zehn Tage habe ich ein spezielles Physioprogramm verordnet bekommen», erklärte der Ducati-Werksfahrer SPEEDWEEK.de. «Die Bänder wurden überdehnt, ich muss den Fuß jetzt still halten, er wurde bandagiert.»

Der 40-Jährige macht sich Vorwürfe, dass er mit dieser Verletzung so leichtfertig umging. «Als ich nach Neuseeland aufbrach, dachte ich mir weiter nicht viel», gibt er zu. «Es war alles gebucht. Dann merkte ich aber, dass mein Fuß nicht besser wird. Das ist jetzt aber kein Drama, weil es bis zum nächsten Rennen noch vier Wochen sind.»

Gestürzt, verstört, ohne Erinnerung

Erstmals spricht Checa auch über seinen schlimmen Sturz im ersten Lauf auf Phillip Island. «Die Fußverletzung hatte ich mir bereits bei dem Sturz im Freitags-Training zugezogen», weiß der Spanier. «Ich fiel heftig auf den Kopf und prellte mir die Schulter und den Rücken. Mir tat alles weh, ich war mir sicher, dass etwas gebrochen ist. Als ich dann im Rennen stürzte, schlug ich mir nur sehr hart den Kopf an.»

So hart, dass er eine ganze Zeit lang bewusstlos auf der Strecke lag und anschließend in der Clinica Mobile desorientiert, verstört und ohne Erinnerung an den Sturz war. Inzwischen kann Checa die Geschehnisse wieder schildern: «Warum genau der Crash passiert ist, kann ich nicht sagen. Ich war dicht hinter Melandri, mein Hinterreifen war bereits hinüber. Es fiel mir schwer herunterzuschalten, weil das Getriebe an der Ducati zwischendurch sehr schwer geht. Ich glaube, ich war nicht im ersten, sondern im zweiten Gang. Das hat mir beim Bremsen nicht geholfen. Hinzu kam, dass ich mir schwer damit tat, meinen Fuß auf die Bremse zu bewegen. Es kamen viele Sachen zusammen. Was ich auf dem Video gesehen habe, ist, dass ich keine Möglichkeit hatte auszuweichen.»

«Ich kämpfte mit stumpfen Waffen»

Checa unterstreicht, dass er es nicht darauf angelegt hatte, Melandri zu attackieren. «Mein Reifen war zu diesem Zeitpunkt schon so kaputt, dass ich mir überlegte, wie ich über die Renndistanz komme», bemerkte der Weltmeister von 2011. «Ich fuhr bereits auf Verteidigung. Als mich Guintoli und Melandri überholt hatten, konnte ich keine Gegenwehr leisten. In so einer Situation riskierst du keine blödsinnigen Angriffe. Mir war schon vor dem Rennen klar, dass ich mit den Reifen über keine Renndistanz komme. Ich ging das Rennen deshalb sehr konservativ an, schonte die Reifen. Als ich nach sieben Runden zu pushen begann, kämpfte ich bereits mit stumpfen Waffen.»

Mit null Punkten aus Australien fehlen Carlos Checa schon 45 auf die WM-Leader Eugene Laverty und Sylvain Guintoli (beide Aprilia). «Wir wissen, dass wir mehr Motorleistung brauchen, wenn wir mit der Ducati Panigale mithalten können wollen», so Checa.

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