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Toni Elias (Aprilia): Biaggi hat Vorarbeit geleistet

Von Ivo Schützbach
2010 Moto2-Weltmeister, seither herrscht bei Toni Elias Erfolglosigkeit. Nun versucht er seine Karriere in der Superbike-WM wieder in Schwung zu bringen – bislang gelingt das!

Der Wechsel vom Moto2-Team Avintia Blusens zu Red Devils Roma Aprilia erfolgte ohne viel Vorbereitung. Bislang zahlt er sich für Toni Elias aus. In der Moto2-WM hat der 17-fache Grand-Prix-Sieger in diesem Jahr nur magere 21 Punkte zusammengestottert, auf der schnellen Aprilia RSV4 ist er in Istanbul von der ersten Runde an konkurrenzfähig.

Das erste freie Training sowie das erste Qualifying am Freitag beendete der 30-Jährige auf den Rängen 5, war stellenweise in den Top-3 zu finden. Auf Markenkollege Sylvain Guintoli, Schnellster im einzigen trockenen ersten Quali, verlor er zwar 1,016 sec, aber schon der zweitplatzierte Marco Melandri liegt 0,559 sec zurück. Das verregnete zweite Qualifying am Samstagmorgen beendete Elias als Schnellster, er war einer der wenigen, der die Trainingszeit nützte.

Elias ist selbst überrascht, wie gut er sich schlägt. Er hatte vor dem Istanbul-Wochenende kein Training auf der fremden RSV4. «Ich bin sehr glücklich», strahlte der Aprilia-Pilot übers ganze Gesicht. «Der Teamwechsel erfolgte sehr kurzfristig. In der Moto2-WM stand ich an, hatte viele Probleme, wir fanden keine Lösungen. Als Weltmeister von 2010 nur noch um einzelne Punkt zu kämpfen war hart. Als mich Andrea Petricca von Red Devils anrief, entließ mich mein Team Avintia Blusens freundlicherweise, es gab keine Probleme.»

«Ich bin sehr motiviert», unterstreicht der Spanier gegenüber SPEEDWEEK.com. «Mein Ziel war ohnehin 2014 Superbike-WM zu fahren. Die vier Rennen jetzt sind wie ein Test für mich. Ich habe keinen so famosen Start erwartet. Ich dachte, dass ich am ersten Tag 3 sec oder so hinten liege. Aber das Motorrad ist sehr gut, der Motor fährt sich leicht. Das Team und ich liegen auf der gleichen Wellenlänge, ich bin nur 1 sec hinten, das ist sehr gut für den ersten Tag.»

Auf der BMW kaum den Lenker erreicht

«Ich weiß, dass ich eines der besten Motorräder im Fahrerlager habe», bemerkt Elias. «Mir hat es schon immer gut gefallen, große Motorräder zu fahren. Da muss man hart bremsen, umlegen, aufstellen, Vollgas. Das Feedback der Aprilia ist hervorragend, der Rahmen sehr gut. Wenn du zu Beginn 3 sec hinten liegst, ist es schwierig diese aufzuholen. Wenn es nur 1 sec ist, dann ist der Rückstand überschaubar, daran kann man arbeiten.»

Bereits 2011 testete er in Misano eine BMW S1000RR von BMW Italia und wurde als Nachfolger des zurückgetretenen zweifachen Weltmeisters James Toseland (GB) gehandelt. Die Rundenzeiten ließen auch nach zwei Tagen zu wünschen übrig, der Deal kam nicht zu Stande. «Damals fehlten mir gute zwei Sekunden», erinnert sich Elias. «Die BMW heute ist viel besser. Ich hatte damals arge Probleme mit der Größe des Motorrades, es war wirklich groß. Ich bin kaum bis an den Lenker gekommen. Die Aprilia ist ganz anders, sehr klein. Die RSV4 wurde für Max Biaggi gebaut, er ist sehr klein, wie ich. Das passt!»

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