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Superbike-WM in Chile: Gut gemeint, schlecht gemacht

Von Kay Hettich
Gut erkennbar: Eine wenige Häuser grenzen an die chilenische Rennstrecke

Gut erkennbar: Eine wenige Häuser grenzen an die chilenische Rennstrecke

Von den Problemen der neuen Rennstrecke in Chile hatte SPEEDWEEK.com bereits berichtet. Nun braut sich noch mehr Unheil zusammen, die vollständige Stilllegung droht.

Das hatte man sich in Chile ganz anders vorgestellt: 2015 wollte man auf dem Autódromo Internacional Codegu (AIC) die Superbike-WM begrüssen, im Jahr darauf sollte die MotoGP nach Chile kommen – Dorna-Manager Javier Alonso hatte seinen südamerikanischen Gesprächspartnern bereits positive Signale gesendet.

Doch im vorläufigen Kalender der Superbike-WM 2015 fehlte das Meeting in Chile und wie es derzeit aussieht, wird es auch in Zukunft keines geben.

Weil sich Anwohner wegen zu hoher Lärmpegel beschwerten, verfügte das Umweltgericht in Santiago vor wenigen Tagen die Sperrung des AIC für Motorräder. Automobilsport durfte vorübergehend weiter ausgeübt werden. Dies allerdings auch nur für kurze Dauer: Nun wurde die Rennstrecke von den Behörden bis Ende des Jahres für jegliche Veranstaltungen geschlossen.

Der Hintergrund der gerichtlichen Verfügung: Die in der Betriebserlaubnis der Rennstrecke erlaubten Schallpegel wurden bei Kontrollmessungen mehrfach übertroffen. Das ist auch kein Wunder, denn vorgeschriebene bauliche Maßnahmen zur Minimierung der Schallemission seien nicht oder nicht vollständig ausgeführt.

Dennoch wurden auf dem AIC bereits diverse Veranstaltungen durchgeführt! Nun mussten Rennen verschiedener Serien bis auf weiteres abgesagt werden. Denn so lange keine Schallschutzwände installiert sind ist nicht davon auszugehen, dass die Sperrung aufgehoben wird.

Allein durch das stümperhafte Verhalten der chilenischen Sportveranstalter wird sich die Dorna als Promoter von Superbike-WM und MotoGP zweimal überlegen, ob es für ein Meeting dieser Serie nach Chile kommen wird.

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