Aprilia-Infos aus der Vergangenheit bringen nichts
Aprilia-Werksfahrer Leon Haslam
2010 wurde Leon Haslam (damals auf Suzuki) hinter Aprilia-Star Max Biaggi Vizeweltmeister. Nach zehn von 26 Rennen liegt der Engländer vor seinem Heimrennen in Donington Park an diesem Wochenende erneut auf dem zweiten Platz, 87 Punkte hinter dem Führenden Jonathan Rea (Kawasaki).
Nach seinem Sieg in Australien und zweiten Plätzen in Thailand fuhr der Engländer in Aragón, Assen und Imola nur einmal aufs Podest – als Dritter in Spanien. «Richtungswechsel bereiten uns immer Probleme», erklärte Haslam die Aprilia-Nachteile auf diesen Strecken. «In niedriger Drehzahl zu beschleunigen ist auch keine Stärke von uns, die liegt klar im Topspeed vom vierten bis sechsten Gang. Im ersten Gang haben Ducati und Kawasaki mehr Punch aus der Kurve hinaus.»
Auf das Erfolgsmodell RSV4, mit dem Max Biaggi zweimal und Sylvain Guintoli letztes Jahr Weltmeister wurden, folgte dieses Jahr die RSV4 RF, mit der die Werksfahrer Haslam und Jordi Torres unterwegs sind. Ist es ein Nachteil, dass das Aprilia-Team nach der letzten Saison umstrukturiert und ein neues Motorrad gebracht wurde, fragte SPEEDWEEK.com.
«Das Team ist fantastisch, es könnte nicht besser sein», ist Haslam überzeugt. «Das Motorrad ist aber ganz anders als das letztjährige, wir sehen das in den Datenaufzeichnungen. Im neuen Chassis ist die Motorposition anders, wir haben wenig mit diesem Motorrad getestet und müssen unseren Weg noch finden. Es ist nicht schlecht, was Aprilia geleistet hat. Nur ist es so, dass wir die vorhandenen Daten nicht auf das neue Bike anwenden können. Früher kam Aprilia mit der richtigen Getriebeübersetzung, dem richtigen Mapping und Chassis-Set-up zu einer Rennstrecke, mit dem neuen Bike fangen wir bei jedem Rennen bei null an.»