MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Max Biaggi behauptet: «Ich kann kein Rennen gewinnen»

Von Ivo Schützbach
Bestzeit in beiden Qualifyings am Freitag: Max Biaggi (44) drückt der Superbike-WM in Misano seinen Stempel auf wie in alten Zeiten. Ergebnisse, wie sie Troy Bayliss holte, würde der Römer als Versagen betrachten.

Italien steht Kopf. War der Trubel um das Comeback von Troy Bayliss zu Beginn der Saison groß, ist er um Max Biaggi gewaltig. Der 44-Jährige mobilisiert Fans und Medienschaffende, wie wir es in der Superbike-WM seit Jahren nicht mehr erlebt haben. Dass er den Freitag mit einer Viertelsekunde Vorsprung auf Davide Giugliano (Aruba.it Ducati) als Schnellster abschloss, macht seinen Auftritt umso beeindruckender.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem sechsfachen Weltmeister.

Was für ein Comeback! Schnellster in den ersten zwei Qualifyings, hast du es dir so vorgestellt?

Diese Rückkehr ist großartig und unglaublich. Wenn man so etwas leisten kann, erfüllt dich das mit Energie. Ich habe nicht erwartet, dass ich zweimal Erster werde. Aber das war nur der Freitag. Die Ergebnisse am Freitag sind nichts Wert, emotional bedeuten sie mir aber viel. Ich bin sicher, dass wir einige Muskeln unter dem T-Shirt haben. Unsere Gegner sind stark, sie haben sicher an einem guten Set-up für die Renndistanz gearbeitet.

Der Maßstab für dich ist Troy Bayliss, er hat bei seinem Comeback einen neunten Platz als bestes Ergebnis vorzuweisen. Du hast mehr vor?

Aprilia gibt mir die Chance diese Rennen zu bestreiten, ich teste für ihr Superbike- und MotoGP-Team. Troy fuhr in Australien, ich fahre in Italien, dieselbe Geschichte. Sicher, er hatte nicht so viel Vorbereitung wie ich. Für mich arbeitet das Testteam, die Jungs, die normal im Verborgenen in der Fabrik schuften. Sie haben keine Rennerfahrung, wenn ich an die Box zurückkomme spüre ich viel Nervosität, aber auch Enthusiasmus.

Ob ich mit Platz 9 zufrieden wäre? Nein. Aber ich habe viel Respekt vor Troy, er ist ein guter Typ und hat eine gute Vorstellung abgeliefert.

Die technischen Regeln heute sind anders als in deiner letzten Saison 2012. Wie sehr unterscheidet sich die heutige Aprilia RSV4 von der damaligen?

Das Motorrad heute hat eine schlechtere Performance als vor drei Jahren. Aprilia hat nicht vergessen wie man ein schnelles Bike baut, es liegt an den Regeln. Sie zwingen dich näher an der Serienmaschine zu sein.

Dein Aprilia-Teamkollege Leon Haslam kämpft mit Tom Sykes um den zweiten WM-Platz. Möglicherweise nimmst du ihm am Sonntag Punkte weg?

So denke ich nicht, heute ist Freitag. Wenn es an der Zeit ist, mache ich mir darüber Gedanken. Ich versuche so schnell wie möglich zu fahren.

Kannst du beide Rennen gewinnen?

Keine Chance. Ein Sieg liegt nicht in meinen Möglichkeiten. Aber gute Rennen, die traue ich mir zu.

Glaubst du, dass es gut ist für die Meisterschaft, wenn ein Fahrer mit 44 Jahren zurückkommt und den heutigen Stars vor der Nase herumfährt?

Ich glaube gar nichts. Ich weiß nur, dass ich zurück bin, ich lebe den Moment und alles strahlt. In Misano scheint die Sonne, ich fühle mich gut, in meiner Box und meinem Team sehe ich viele lachende Gesichter, dadurch fühle ich mich sehr sehr gut.

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