Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Haga: «Zehn Punkte sind nichts»

Von Jörg Reichert
Spies und Haga waren locker drauf. Rechts Lokalmatador Praia

Spies und Haga waren locker drauf. Rechts Lokalmatador Praia

Bei der offiziellen Pressekonferenz am Donnerstag präsentierten sich Noriyuki Haga und Ben Spies entschlossen, aber auch zu Scherzen aufgelegt.

Als WM-Leader [*Person Noriyuki Haga*] (J/Ducati) und sein Verfolger [*Person Ben Spies*] (USA/Yamaha) vor versammelter Weltpresse zum obligatorischen Händedruck aufgefordert wurde, mochte man angesichts der spassigen Geste des Japaners nicht glauben, dass am Sonntag zwischen den beiden Konkurrenten der WM-Titel entschieden wird. Abseits der Strecke Freunde, im Rennen aber faire Rivalen - es ist selten geworden, umso angenehmer fällt es auf.

Aber in der Fragestunde wurden auch ernsthafte Töne angeschlagen. «Letztes Jahr war Portimao ein Desaster», erinnert sich Haga nur ungern an 2008 zurück, als er im ersten Lauf mit Defekt ausschied und im zweiten Rennen zu einer Durchfahrtsstrafe wegen Frühstart verdonnert wurde. «Aber zum Saisonbeginn waren wir hier testen und mit der Ducati bin ich ziemlich zuversichtlich. Dieses Jahr wird es mir hier wahrscheinlich besser gefallen. Zehn Punkte Vorsprung ist gar nichts. Wir beginnen also bei Null und müssen pushen.»

Sollte Ben Spies am Sonntag Weltmeister werden, wäre das für den japanischen Hersteller der erste Fahrer-Titel in der Superbike-WM. Zuvor konnte man lediglich 2007 die Marken-Wertung gewinnen. Es steht also eine Menge auf dem Spiel, aber davon will der 25-Jährige nichts wissen. «Allein die Gelegenheit um den WM-Titel kämpfen zu können, ist mehr als wir verlangen durften. Aber wir wissen jetzt was zu tun ist. Nori war schon häufiger in dieser Situation, bei mir ist es das erste Mal. Es ist eine Ehre für mich», schraubt der Amerikaner die Erwartungshaltung geschickt herunter.

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