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Tom Sykes: Ärger über «billige Kommentare» von Rea

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes

Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes

Im Kawasaki-Werksteam gibt es heftige Diskussionen, in welche Richtung die neue ZX-10R entwickelt werden soll. Tom Sykes und Jonathan Rea haben gänzlich unterschiedliche Vorstellungen.

Mit jeder Woche beschuldigen sich Tom Sykes und Jonathan Rea mehr, dass der jeweils andere daran schuld sei, dass es mit der neuen Kawasaki ZX-10R nicht vorwärts gehe. Während Sykes nach einer leichteren Kurbelwelle und aggressiverem Motorcharakter verlangt, will Rea eine schwerere Kurbelwelle, mehr Drehmoment und bessere Fahrbarkeit.

Die Kawasaki-Ingenieure sitzen zwischen den Stühlen und wissen nicht, auf wen sie hören sollen.

SPEEDWEEK.com setzte sich mit Tom Sykes zusammen und sprach über das Verhältnis zu seinem Teamkollegen Jonathan Rea.

Tom, von 2010 bis 2015 warst du die Nummer 1 im Kawasaki-Werksteam. Hat sich für dich etwas geändert, als Jonathan Rea letztes Jahr Weltmeister und damit zur Nummer 1 wurde?

Nein, nichts.

Am Ende ist es immer noch meine Crew, welche die ZX-10R in der richtigen Richtung hält und für die richtigen Entwicklungen sorgt.

Letztes Jahr war durch die Änderung der technischen Vorschriften eine schwierige Periode für uns, sie erlaubte es mir nicht, viele großartige Sachen auf dem Motorrad zu zeigen. Jonathan hingegen hatte ein fantastisches Timing. Die Regeln änderten sich, der Charakter des Motors der ZX-10R passte zu ihm. Außerdem war der Wettbewerb auf keinem besonders hohen Level.

Dieses Jahr verhält es sich anders. Die ZX-10R ist jetzt mehr eine Rennmaschine, wenn auch nicht so wie 2013/2014. Aber es ist ein Schritt. Deshalb bin ich konkurrenzfähiger. Sicher, wäre die Maschine mehr wie das Bike von 2013/2014, stünde ich noch besser da.

Für die Serienmaschine ist es ein schmaler Grat zwischen Racing und Straße. Mein Crew-Chief Marcel und ich haben während des Winters viel Entwicklungsarbeit geleistet – wieder einmal. Um die Richtung vorzugeben.

Von außen betrachtet scheint es so, als hätte die Konkurrenz zu Kawasaki Boden gut gemacht. Jeder erwartete einen großen Schritt nach vorne mit der neuen ZX-10R, ich kann diesen aber nicht sehen.

Was Rundenzeiten und Konstanz betrifft, ist das neue Bike ein großer Schritt für mich. Jonathan bevorzugte lange das Vorgängermodell, aber auch er hat akzeptiert, dass er mit der neuen Maschine klarkommen muss.

Ist mein Eindruck richtig, dass du und Rea nie beste Freunde werdet?

Das kommt darauf an. Mit mir kann man sich gut unterhalten, zu mir findet man leicht Zugang. Was du siehst, bekommst du.

Nachdem ich Weltmeister wurde und Rennen gewann, gab es negative Kommentare von außerhalb der Box. So etwas schätze ich nicht. Seit damals haben sich Meinungen geändert, ich habe meine Meinung über Jonathan die letzten 14 Monate geändert. So ist der Rennsport, ein Stück weit ist das natürlich.

Hat sich deine Meinung über Rea ins Positive oder Negative geändert?

Vielleicht negativ, es kommt immer auf den Blickpunkt an. Ich hatte eine andere Meinung über ihn, dann gab er aber einige billige Kommentare ab.

Ich unterschreibe deine Selbstcharakterisierung, dass du gerade heraus bist. Trotzdem halten dich viele Leute für einen speziellen Charakter. Hörst du das öfters?

Viele Leute urteilen über mich. Wenn du konstant an der Spitze fährst, bilden sich Menschen ihre Meinung. Wenn du dir dann einen kleinen Fehler leistest, wird dieser aufgeblasen.

Ich bin glücklich, dass ich eine großartige Familie und Freunde um mich habe. Wahrscheinlich bin ich der bodenständigste Fahrer im ganzen Paddock. Jeder soll seine Meinung haben – aber viele Meinungen sind nichts wert.

Viele Leute kommen nicht damit klar, wenn jemand gerade heraus und ehrlich ist.

Aber das ist der beste Weg. Lügen erzählen und anderen in den Rücken stechen, ist nichts.

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