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Ducati exklusiv: Gründe für die dritte Werks-Panigale

Von Ivo Schützbach
Javier Fores hat seit Imola besseres Material

Javier Fores hat seit Imola besseres Material

Seit Imola ist Javier Fores aus dem Barni-Team in der Superbike-WM auf einer dritten Werks-Ducati unterwegs. Was sich General Manager Ducati Corse, Gigi Dall’Igna, davon verspricht.

Als Deutscher Meister 2014 und Ersatzfahrer im Ducati-Werksteam hat der Spanier Javier Fores seinen Speed in der Vergangenheit wiederholt bewiesen. In der Superbike-WM 2016 brauste der 30-Jährige in Aragón zweimal auf Rang 4 und schlug dabei jeweils Ducati-Werksfahrer Davide Giugliano.

Das machte Eindruck in der Fabrik in Bologna, Fores erhielt für die Rennen in Imola erstmals eine Werksmaschine.

Ducati betont zwar stets, dass alle Kunden dasselbe Material wie die Werksfahrer Giugliano und Chaz Davies erhalten, doch die Realität sieht anders aus. «Wir haben für Fores ein drittes Werksbike aufgebaut, er wird damit den Rest der Saison bestreiten», erklärte Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna SPEEDWEEK.com. «Es ist wichtig für uns, dass wir mehr konkurrenzfähige Motorräder in der Startaufstellung haben. Xavi hat in einigen Rennen sehr gute Leistungen gebracht. Jeder Ducati-Fahrer soll wissen: Wenn er gute Leistungen zeigt, unterstützt ihn Ducati entsprechend.»

«Barni war über Jahre sehr loyal zu Ducati», unterstrich Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Jetzt hatten wir die Möglichkeit, ihm das gleiche Material zu geben wie den Werksfahrern. Es ist nicht so, dass wir bestimmte Geheimnisse für uns behalten wollen. Manchmal gibt es aber Probleme mit der Verfügbarkeit von Teilen, zum Beispiel der neue Auspuff kam sehr spät. Unsere Kunden verstehen, dass wir von bestimmten Teilen anfänglich sehr wenige haben. Diese können wir ihnen dann nicht geben, weil wir ihnen ja auch das entsprechende Ersatzteil geben müssen.»

«Teile für drei Werksmotorräder zu bauen ist möglich», versichert Dall’Igna. «Das einzige Problem ist Geld. Darüber müssen wir mit dem Barni-Team reden. Bei einigen Teilen ist es kein Problem, weil diese nicht teuer sind. Bei anderen ist es schwieriger. Wenn wir mit dem Team eine Übereinkunft treffen, dann werden sie die besten Teile erhalten.»

Ducati hat in der Superbike-WM 2016 lediglich drei Maschinen am Start. Um Chaz Davies im Titelkampf gegen die Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea und Tom Sykes zu unterstützen kann es nicht schaden, wenn Fores die gleichen Waffen zur Verfügung hat.

«Ein Grund ist, dass Fores den Gegnern Punkte wegnehmen kann», sagt Dall’Igna. «Mit einem Motorrad mehr hast du aber auch mehr Informationen, um das Motorrad zu entwickeln. Drei sind besser als zwei.»

Was wird passieren, wenn Fores Giugliano regelmäßig schlägt? Hat er dann eine Chance auf dessen Platz im Werksteam 2017? «Jeder muss sein Rennen fahren», meinte Dall’Igna. «Wenn er besser ist als Giugliano – so ist das Leben. Das bedeutet keinen zusätzlichen Druck für Davide, er muss in jedem Rennen aufs Podium fahren. Das ist, was er als Werksfahrer leisten muss und was Ducati braucht. Diesen Druck hat er immer, das ist die Realität.»

Die Realität ist auch: In den ersten zehn WM-Läufen 2016 fuhr Giugliano nur einmal als Dritter in Australien aufs Podium. Mit der dritten Werksmaschine zeigt ihm Ducati deutlich, dass sein Platz im Werksteam 2017 alles andere als sicher ist.

Teamkollege Chaz Davies gewann vier Rennen, stand sieben Mal auf dem Podium, ist WM-Zweiter und eroberte bereits 98 Punkte mehr.

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