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Drama um Tim Reeves/Mark Wilkes in Grobnik/Rijeka

Von Helmut Ohner
Ein vierter und ein fünfter Rang hätten Tim Reeves bei den beiden Rennen auf dem Automotodrom Grobnik bei Rijeka zum sechsten Titelgewinn gereicht, doch der Brite musste mit leeren Händen die Heimfahrt antreten.

Mit komfortablen 51 Punkten Vorsprung reiste Tim Reeves zum vorletzten Wochenende der Seitenwagen-Weltmeisterschaft nach Kroatien. Für ihn und seinen Beifahrer Mark Wilkes lag die WM-Krone quasi bereit. Ein vierter und ein fünfter Platz hätten in den beiden Läufen gereicht, um das Finale in Oschersleben als Weltmeister zu bestreiten.

Im Training lief auch alles für den Briten nach Plan. Mit Startplatz 2 hatte er sich eine optimale Ausgangsposition geschaffen, auch wenn der Zeitrückstand von 0,890 Sekunden auf seinen Kontrahenten im Kampf um den WM-Titel, seinem Landsmann Ben Birchall, groß war. Doch Reeves ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. «In Assen lag ich im Qualifying noch weiter zurück und im Rennen waren wir gleich schnell», zeigte sich der fünffache Champion zuversichtlich.

Das Sprintrennen lief vorerst auch wie geplant. Beim zweiten Startversuch – das erste Rennen musste nach einer Kollision zwischen Lewis Blackstock und Lukas Wyssen abgebrochen werden – lagen Reeves/Wilkes an der zweiten Stelle. Doch nach der fünften Runde fehlte das britische Paar. Eine schwarze Rauchwolke ließ in den Boxen Schlimmes befürchten.

«Unser Seitenwagen hat nach einem kapitalen Motorschaden Feuer gefangen. Die Streckenposten schienen vorerst unbeeindruckt. Für mein Empfinden hat es unwahrscheinlich lange gedauert bis endlich jemand mit einem Feuerlöscher gekommen ist», erzählte der 45-Jährige aus der Grafschaft Kent gegenüber SPEEDWEEK.com.

Es dauerte viele Stunden bis die Yamaha Adolf RS wieder einsatzfähig in der Box stand. «Wir mussten vorerst das Gespann vom Löschmittel befreien bevor wir den Motor tauschen konnten. Das gesamte Team hat wie verrückt gearbeitet. Erst gegen drei Uhr in der Früh haben wir das Licht abgedreht in der Box abgedreht.»

Nach einem überragenden Start konnten sich Reeves/Wilkes an die Spitze setzen. Die erste Runde auf dem 4,168 Kilometer langen Kurs beendete er Seite an Seite mit Ben und Tom Birchall. Wie schon mehrmals im Lauf der Vergangenheit kamen sich die beiden britischen Teams zu nahe und Reeves musste den Umweg durch das Kiesbett nehmen. Ein Ausflug, der Folgen haben sollte. Nur wenige Kurven später rollte die WM-Führenden aus.

«Bei unserer Fahrt durch das Kiesbett sind Steine in die Airbox gekommen. Das hat zu unserem Ausfall geführt. Wir haben schon so manch hartes Duell ausgefochten, zuletzt in Assen, aber diese unsaubere Aktion hätte von der Rennleitung sanktioniert werden müssen», ärgerte sich ein erboster Reeves nachdem er in die Boxengasse geschoben wurde.

Anstatt sich bereits vorzeitig zum sechsten WM-Titel gratulieren zu lassen, muss Reeves jetzt Anfang Oktober beim Finale in Oschersleben nochmals alles auf eine Karte setzen. Sein Vorsprung ist durch die beiden Siege von Birchall/Birchall auf einen Zähler zusammengeschmolzen. Sogar die Finnen Pekka Päivärinta/Jussi Veräväinen haben als Drittplatzierte noch Chancen auf den Titelgewinn. Ihr Rückstand beträgt lediglich 16 Punkte.

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