Oschersleben, Quali: Reeves vor Päivärinta und Payne
Die Auftritte von Tim Reeves in der Seitenwagen-Weltmeisterschaft sind rar geworden. Nach den ersten drei Runden in Frankreich, Portugal und Ungarn musste er eine längere Pause einlegen, weil er sich von seinem Beifahrer Mark Wilkes getrennt hatte und kurzfristig kein ebenbürtiger Ersatz zur Verfügung stand.
Beim Sidecar Festival in Oschersleben gab sich der sechsfache Weltmeister und zweifache Weltcup-Gesamtsieger wieder einmal die Ehre. An seiner Seite sorgte Ferry Segers für die nötige Stabilität im Seitenwagen. In den zwei freien Trainingseinheiten, die am Freitag noch bei trockenen Bedingungen stattfanden, reichte es für sie zu den Plätzen 4 und 5.
In den Nachtstunden hatte teils heftiger Regen mit kalten Windböen in der Magdeburger Börde Einzug gehalten und die Strecke eingenässt. Wenigstens zeigte sich der Wettergott mit den Aktiven gnädig. Pünktlich zum Zeittraining hatten die Niederschläge aufgehört, das Asphaltband blieb allerdings während der gesamten Session feucht.
Die Seitenwagenteams mussten sich anfangs an die geänderten Bedingungen gewöhnen. Da blieb es auch nicht aus, dass Harry Payne/Kevin Rousseau (Steinhausen Racing) gleich in der ersten Runde einen Umweg über die Wiese machten und sich Markus Schlosser/Lucas Krieg (Gustoil Sidecar Racing) einmal um die eigene Achse drehten. Sechs Minuten vor Ende sorgte ein Unfall sogar für die Unterbrechung des Qualifyings.
In der verbleibenden Zeit wurde es noch einmal spannend. Pekka Päivärinta/Adam Christie (Hänni Racing), die vor wenigen Wochen in Assen das Regenrennen gewonnen hatten, lagen bis knapp vor Schluss vor Tim Reeves/Ferry Segers (Carl Cox Motorsport) an der ersten Stelle, aber im letzten Abdruck konnte Reeves die Reihenfolge nochmals zu seinen Gunsten korrigieren.
Die WM-Führenden Payne/Rousseau, die zur erfolgreichen Titelverteidigung im ersten Lauf nur zwei Punkte mehr als Sam und Tom Christie (Hannafin Racing) einfahren müssen, werden von der dritten Position starten. Mit Startplatz 4 sorgten Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (Bonovo Action/Sattler Motorsport) für eine handfeste Überraschung.
In der dritten Startreihe werden Schlosser/Krieg und Christie/Christie Aufstellung nehmen. Für beide Teams, die noch Weltmeister werden können, ist ihre Ausgangslage allerdings suboptimal. Hinter Kevin Cable/Charlie Richardson (L&W Racing), Joni und Tero Manninen und Rupert Archer/Ondrej Sedlacek qualifizierten sich Markus Venus/Thomas Hofer an der zehnten Stelle.
Ohne Zeit blieben Wiggert Kranenburg/Kevin Kölsch, weil sich der niederländische Pilot im Training für die Internationale Sidecar Trophy überschlagen hatte. Sowohl er, als auch seine Beifahrerin Ronja Mahl blieben unverletzt, die Verkleidung bedurfte allerdings einer länger dauernden Reparatur. Das Team darf trotzdem an den Start gehen, weil sie im freien Training schnell genug waren.
Trainingszeiten, Qualifying, Oschersleben (4. Oktober):
1. Tim Reeves/Ferry Segers (GB/NL), ARS Yamaha, 1:50,186 min. 2. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GB), ARS Yamaha, 1:51,834. 3. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB), ARS Yamaha, 1:52,760. 4. Patrick Werkstetter (D/F), ARS Yamaha, 1:54,811. 5. Markus Schlosser/Lucas Krieg (CH/D), LCR Yamaha, 1:54,822. 6. Sam Christie/Tom Christie (GB), LCR Yamaha, 1:56,266. 7. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), LCR Yamaha, 1:58,239. 8. Joni Manninen/Tero Manninen (FIN), LCR Yamaha, 1:58,282. 9. Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (GB/CZ), ARS Yamaha, 1:58,338. 10. Markus Venus/Thomas Hofer (D/CH), LCR Yamaha, 1:59,763. 11. Raymod Lejdekkers/Calvin Reidekkers (NL), LCR Yamaha, 2:05,954. 12. Rogier Weekers/Remco Moes (NL), R&R Yamaha, 2:06,655. 13. Wiggert Kranenburg/Kevin Kölsch (NL/D), LCR Yamaha, ohne Zeit.