Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Martin Brandl: «Nach dem Ziel Pleuellager gefressen»

Von Rudi Hagen
Ganz oben auf dem Treppchen standen Martin (r.) und Hermann Brandl (l.)

Ganz oben auf dem Treppchen standen Martin (r.) und Hermann Brandl (l.)

Die ersten DMSB-Meister in der Geschichte der Seitenwagenklasse wurden 2016 die Brüder Martin und Hermann Brandl vom MSC Gangkofen. Sie freuen sich schon auf das EM-Finale am 1. Juli in Tayac (F).

Dass Martin Brandl (50) zusammen mit seinem Bruder Hermann (48) in Pfarrkirchen den Meistertitel holen würde, damit hatten wohl die wenigsten gerechnet. «Wir sind mit dem Gedanken nach Pfarrkirchen gefahren, mit etwas Glück Dritter werden zu können», sagt der ältere der Brüder im Rückblick. Und: «Viele haben uns doch im Vorfeld belächelt, dass wir hier noch mal antreten, nachdem wir in der Saison nur dreimal gefahren sind.»

Doch dann kam alles anders. «Wir hatten in den Vorläufen gute Starts und waren immer vorne mit dabei», erinnert sich Martin Brandl, «aber dann zeigte sich, dass die lange Bahn in Pfarrkirchen bei der Hitze zu einer Motorenschlacht führen würde.»

So kam es dann auch. Die Favoriten, Markus Venus/Markus Heiß vernichteten gleich zwei Aggregate und auch Markus Brandhofer/Tim Scheunemann ging im Finale, den sicheren Meistertitel schon vor der Brille, in Führung liegend auf der Zielgeraden ebenfalls der Motor ein.

«Ja, die haben es mit dem Gasgeben wohl etwas übertrieben», so Martin Brandl, «nur Vollgas zu fahren, war an diesem Tag zu brutal. Wir haben nach dem Pflichttraining den Motor gewechselt und sind vorsichtiger gefahren, um ihn mehr zu schonen. Im Finale waren wir dann hinter Brandhofer Zweiter, da Venus mit dem Kreuzmayr-Motorrad nicht an uns vorbei kam. Ich dachte noch vor der Zielkurve, ok, Platz 2 ist auch gut. Plötzlich werden die vorne langsam und wir preschen vorbei. Und? Was passierte dann? Du glaubst es nicht! Nach dem Zieleinlauf geht unser Motor kaputt. Pleuellager gefressen. Ein Stechen hätten wir gar nicht mehr fahren können.»

Jetzt bereiten sich Brandl/Brandl auf die kommende Saison vor. Das ist aber gar nicht so einfach für den beruflich als Metzger und Senfhersteller tätigen Martin. «Wir haben jetzt noch ein neues Geschäft aufgemacht, da bin ich momentan 18 bis 20 Stunden am Tag unterwegs. Aber der Beruf ist ja auch irgendwie wichtiger. Und dann müsste ich eigentlich 20 Kilogramm weniger wiegen, dann ginge es mit dem Motorrad auch noch schneller vorwärts.»

Trotzdem wollen Martin und Hermann Brandl in der kommenden Saison mehr Rennen fahren als im vergangenen Jahr. «Dingolfing, Plattling, Mühldorf und Pfarrkirchen sollen es schon sein», berichtet Martin Brandl, «und das EM-Finale wollen wir natürlich auch mitfahren, darauf freuen wir uns schon.»

Dafür wird jetzt das Motorrad fertig gemacht, Anton Nischler liefert dazu die nötigen Motoren.

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