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Celina Liebmann: «Definitiv unfair und unsportlich»

Von Manuel Wüst
Celina Liebmann

Celina Liebmann

Celina Liebmann hat schon so manchem ihrer Gegner das Hinterrad gezeigt. Fast alle nahmen es sportlich, von einer Frau besiegt zu werden. Ein Speedway-Fahrer aus der Ukraine kam damit nicht klar.

Schon so manche Frau hat in Deutschland den Männern auf der Bahn das Fürchten gelehrt. Nynke de Jong oder die Schwestern Nadine und Julia Frenk zeigten den Herren auf der Sandbahn das Hinterrad, auf der Speedwaybahn mussten einige hinter Celina Liebmann die Ziellinie kreuzen. Manche kommen damit nicht klar, wie der Ukrainer Andriy Rozaliuk.

Anfang Oktober kam es im Rennen um den Ostseepokal in Wittstock zu einem Sturz, der für Liebmann im Krankenhaus endete. «Die Operation ist tatsächlich gut verlaufen», berichtete die 19-Jährige SPEEDWEEK.com. «Der Arzt hatte im Vorfeld ein paar Bedenken, ob das alles wieder hundertprozentig wird, weil es so viele Trümmer waren und der Bruch so verschoben war. Nach der OP sagte er, dass die Platte gut liegt und alles gut ist. Die ersten Tage nach der OP waren schmerzhaft, aber jetzt ist es besser und Dienstag kommen schon die Fäden raus.»

Beim Unfall hat sich Liebmann die Handgelenksfraktur zugezogen, auch Elle und Speiche waren im Gelenk gebrochen: «Am Ellenbogen muss man nichts machen, das wird normal verwachsen, da ich mit dem Handgelenk sowieso nichts machen kann.»

An den Sturz mit Rozaliuk kann sie sich gut erinnern. «Es war definitiv sehr unfair und sehr unsportlich von ihm», erzählte die Allgäuerin. «Ich habe die Runden davor schon gemerkt, dass er mich hart attackiert. In Wittstock verschiebt sich die schnellste Linie im Lauf des Rennens nach außen, und die bin ich gefahren. Er hat sich immer für den kürzesten Weg entschieden, ist innen spitz in die Kurve und mir dann immer in meine Linie gefahren. Hätte ich nicht immer das Gas zugedreht, wäre ich schon die Runden davor auf der Schnauze gelegen. Ich habe dann immer kurz das Gas zu gemacht, die Linie gewechselt und bin ihm wieder innen durch.»

So lief der Zweikampf um den dritten Platz im letzten Durchgang über drei Runden. «In der vorletzten Kurve konnte ich mich dann etwas absetzen, bin auf die letzte Kurve zugefahren und habe meine Linie gehalten», schilderte Liebmann. «Er hat das gleiche Manöver wieder gemacht, ist dann geradeaus in mich hineingefahren und wir sind beide zu Sturz gekommen. Die Attacke und wie er vorher gefahren ist, war schon unfair. Unsportlich von ihm war, danach das Motorrad anzuschieben und durchs Ziel zu fahren. Ihm war scheißegal, was mit mir war. Ich und die meisten anderen denken, dass er nicht damit umgehen konnte, dass eine Frau vor ihm fährt.»

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