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Prag-GP: Jason Doyle siegt vom miesen Startplatz

Von Manuel Wüst
Speedway-Weltmeister Greg Hancock schlug zurück beim Grand Prix in Prag. Den Sieg sackte aber der Australier Jason Doyle ein, dem im Finale ein überragender Start gelang. Patryk Dudek bleibt WM-Leader.

Greg Hancock hatte in Prag (fast) alles im Griff. Der Weltmeister gewann seinen Auftaktlauf vom inneren roten Startplatz, der sich als bester Startplatz des Abends erwies, in überzeugender Manier. Auch in den weiteren Läufen präsentierte sich der Kalifornier in bestechender Form und gab lediglich gegen den Schweden Antonio Lindbäck sowie den Gewinner des Daugavpils-GP, Piotr Pawlicki, Punkte ab.

Einen ganz gegenteiligen Start in den Abend hatte der spätere Sieger Jason Doyle. Nach einer Bandberührung in seinem ersten Lauf wurde der Australier ausgeschlossen. Nachdem in seinem zweiten Lauf nur ein Punkt heraussprang, sah es danach aus, dass der Aussie die Halbfinales verpassen würde. «Es war eine der härtesten Nächte. Wir haben viel gearbeitet und vieles probiert», berichtete Doyle, der in seinen letzten drei Vorläufen sieben Punkte holte und knapp ins Semi rutschte.

Dies hat Doyle auch dem Umstand zu verdanken, dass Piotr Pawlicki nach zwei Verwarnungen wegen unkorrektem Start ausgeschlossen wurde. Der Sieger des lettischen Grand Prix hatte vor dem letzte Durchgang sieben Punkte und war auf Halbfinalkurs, ehe er aufgrund der neuen Regel ausgeschlossen wurde.

Neben Pawlicki verpassten mit dem zweifachen Weltmeister Tai Woffinden, dem WM-Dritten Bartosz Zmarzlik und Warschau-Sieger Fredrik Lindgren weitere starke Fahrer die Halbfinales. Ex-Weltmeister Chris Holder und der Schwede Antonio Lindbäck präsentierten sich dagegen in aufsteigender Form.

Das Finale sah Hancock, WM-Leader Patryk Dudek, Doyle und den sensationellen Wildcard-Fahrer Vaclav Milik. Der erste Start wurde als ungültig abgebrochen und Doyle vom Referee verwarnt. Im Re-Run zauberte Doyle einen mustergültigen Start vom äußeren Startplatz hin, zog vor den Gegnern in die erste Kurve, brachte die Führung über vier Runden bis ins Ziel und siegte vor Hancock und dem überraschend starken Milik.

«Was für ein Finale! Ich hatte einen guten Start, hatte aber Greg vier Runde lang permanent im Nacken», so Doyle, der im Laufe des Abends inklusive Finale viermal vom äußeren gelben Startplatz losfahren musste.

Hancock gratulierte in seiner sportlichen fairen Weise und blickte auf harte Wochen zurück: «Glückwunsch an Jason. Ich habe nach dem Start der Saison den Kopf nicht in den Sand gesteckt, sondern hart weiter gearbeitet. Das Ergebnis fühlt sich entsprechend gut an.»

In der Gesamtwertung setzten sich der bisher führende Dudek und Prag-Sieger Doyle etwas ab. Martin Vaculik ist Dritter, Weltmeister Hancock jetzt Siebter.

Ergebnisse Speedway-Grand-Prix Prag/CZ:

1. Jason Doyle (AUS), 13 Punkte
2. Greg Hancock (USA), 18
3. Vaclav Milik (CZ), 13
4. Patryk Dudek (PL), 13
5. Chris Holder (AUS), 11
6. Martin Vaculik (SK), 10
7. Antonio Lindbäck (S), 9
8. Peter Kildemand (DK), 8
9. Bartosz Zmarzlik (PL), 8
10. Tai Woffinden (GB), 7
11. Piotr Pawlicki (PL), 7
12. Fredrik Lindgren (S), 6
13. Maciej Janowski (PL), 6
14. Matej Zagar (SLO), 4
15. Nils Kristian Iversen (DK), 3
16. Emil Sayfutdinov (RUS), 2
17. Josef Franc (CZ), 0
18. Matej Kus (CZ), 0

Stand nach 4 von 12 Rennen: 1. Patryk Dudek (PL), 51 Punkte. 2. Jason Doyle (AUS), 50. 3. Martin Vaculik (SK), 44. 4. Fredrik Lindgren (S), 43. 5. Macej Janowski (PL), 41. 6. Piotr Pawlicki (PL), 39. 7. Greg Hancock (USA), 38. 8. Tai Woffinden (GB), 37. 9. Emil Sayfutdinov (RUS), 33. 10. Bartosz Zmarzlik (PL), 32. 11. Nils Kristian Iversen (DK), 28. 12. Chris Holder (AUS), 27. 13. Matej Zagar (SLO), 25. 14. Antonio Lindbäck (S), 21. 15. Nicki Pedersen (DK), 8.

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