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Challenge-Skandal: DMSB legt Beschwerde ein

Von Ivo Schützbach
Tobias Kroner (li.) und Max Dilger wurden übergangen

Tobias Kroner (li.) und Max Dilger wurden übergangen

Max Dilger und Tobias Kroner wurden um ihren Start beim Speedway-GP-Challenge in Poole betrogen. Wie sich jetzt herausstellte, trägt alleine der Motorrad-Weltverband FIM die Schuld.

Der Speedway-GP-Challenge ist die letzte Chance für einen Fahrer, auf dem regulären Qualifikationsweg in den Speedway-Grand-Prix des Folgejahres einzuziehen. Nach diversen Absagen wegen Verletzung, Visumsproblemen und freiwilligem Verzicht, wären die beiden Deutschen Tobias Kroner und Max Dilger letzten Samstag in Poole mindestens als Reservisten dabei gewesen.

Doch statt die Liste der potenziell qualifizierten Fahrer aus den beiden Race-offs von oben nach unten durchzugehen, nominierte der Motorrad-Weltverband FIM bereits am Donnerstagmittag, also zwei komplette Tage vor dem Rennen, willkürlich den Engländer Chris Harris für den Slowenen Matej Zagar, der seine Nennung zurückzog. Die beiden Reservistenplätze wurden mit den Engländern Ben Barker und Lewis Bridger anstatt den dafür regulär Qualifizierten besetzt.

DMSB hat nichts von der FIM gehört

Betrogen sind die Fahrer, die in Poole hätten dabei sein müssen, aber nie benachrichtigt wurden. «Am Freitag war Herr Wirth noch da, wenn da die letzte Woche etwas gekommen wäre, müsste er es bearbeitet haben», teilte Markus Schullenberg vom Deutschen Motor Sport Bund auf Anfrage von SPEEDWEEK.com mit. «Ich habe aber auch nichts mitbekommen, dass da irgendwas war. Bei mir ist diesbezüglich bis heute nichts von der FIM angekommen.»

DMSB-Vizepräsident Wolfgang Glas hat ebenso wie SPEEDWEEK.com schriftlich bei der FIM angefragt, weshalb nicht der vorgeschriebene Nachnominierungsweg eingehalten wurde – bis heute keine Antwort. «Wo Harris, Barker und Bridger herkommen, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn etwas mit den Nominierungen nicht okay war, wird sich der DMSB beschweren. Die Quali ist dann allerdings schon Geschichte», so Glas.

Castagna wird Versagen vorgeworfen

Zuständig für die reguläre Vergabe der Plätze ist FIM-Mann Gregory Ricci, der die Bahnsport-Koordination von Jean-Paul Gombeaud übernommen hat, und sich früher um die Spesenabrechnung der FIM-Offiziellen gekümmert hat. Aus seinem Umfeld ist zu hören, dass er mit dem Motorsportgesetz nicht sehr vertraut ist. CCP-Chef Armando Castagna, oberster Bahnsport-Verantwortlicher der Welt, muss sich nach dem Skandal von Poole nachsagen lassen, versagt zu haben. Ihm wird vorgeworfen, mit dem Job überfordert zu sein.

Chris Harris, der gar nicht hätte dabei sein dürfen, wurde in Poole Fünfter und ist damit zweiter Stand-by-Fahrer für den Speedway-GP 2014. Betrogen sind also nicht nur Dilger und Kroner, sondern auch alle hinter Harris Platzierten, die nun stets dem Engländer Vorrang gewähren müssen, bevor sie im Fall eines Ausfalls eines fixen GP-Piloten selbst zum Einsatz kommen. In erster Linie betrifft dies Troy Batchelor, Michael Jepsen Jensen und Hans Andersen.

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