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Prag-GP: Doyle und Chris Harris sorgen für Sensation

Von Helge Pedersen
Dass Jason Doyle irgendwann einen Speedway-GP gewinnen würde, war absehbar. Dass Chris Harris in Prag aufs Podium fuhr, ist eine Sensation. Greg Hancock nutzte das Versagen seiner Gegner und ist jetzt WM-Leader.

Die ersten zwei Durchgänge erlebten wir einen langweiligen Grand Prix in der tschechischen Hauptstadt, die Bahn im Marketa Stadion ließ kaum ein Überholmanöver zu. Ab dem dritten Durchgang wurde es besser, streckenweise sahen wir im vierten Grand Prix des Jahres hochklassigen Speedway-Sport.

Vor dem letzten Durchgang hatten sechs Fahrer die Chance, sich die beiden letzten Plätze für die Halbfinales zu sichern, Nicki Pedersen und Chris Harris gelang dies mit einem Laufsieg. Andreas Jonsson, Piotr Pawlicki, Maciej Janowski und Matej Zagar verspielten ihr Ticket und mussten zusammenpacken.

Im ersten Halbfinale setzten sich Greg Hancock und Niels-Kristian Iversen durch. Der Däne konnte sich der Angriffe des erneut stark fahrenden Fredrik Lindgren erwehren, Nicki Pedersen fiel auf dem letzten Platz liegend mit technischen Problemen aus.

Jason Doyle gewann das zweite Halbfinale souverän, während Chris Harris den jungen Polen Bartosz Zmarzlik in einem epischen Kampf niederrang. Weltmeister Tai Woffinden war vom Wiederholungslauf ausgeschlossen, nachdem er im ersten Versuch Zmarzlik am Kurvenausgang abgeräumt hatte.

Das Finale führte zunächst Hancock vom besten Startplatz innen an. Jason Doyle baute in der zweiten Kurve außen herum viel Speed auf, überschnitt die Linie von Hancock und stach dem Kalifornier eingangs der dritten Kurve innen durch. Damit waren die Plätze 1 und 2 vergeben. Chris Harris lag vom schlechtesten Startplatz ganz außen drei Runden lang hinter Iversen auf dem letzten Platz. In der vorletzten Kurve holte Harris außen viel Schwung, Iversen leistet sich am Kurvenausgang einen Überzieher und der Engländer konnte auf der Geraden innen vorbeischießen – Rang 3!

Für Doyle ist es der erste Sieg im 16. Grand-Prix, zum vierten Mal stand er im Finale. In der Weltmeisterschaft verbesserte er sich mit den 17 Punkten aus Prag auf den vierten Gesamtrang hinter Hancock, Woffinden und Holder.

Der Zweitplatzierte Hancock war in Tschechien mit 18 Punkten Erfolgreichster. Weil Woffinden und Holder mit neun und fünf Punkten weit unter ihren Möglichkeiten blieben, ist der dreifache Weltmeister nun mit acht Zählern Vorsprung auf Woffinden deutlicher WM-Leader.

Chris Harris schaffte es zum ersten Mal seit 2012 wieder in ein GP-Finale. Mit seinen zehn Punkten in Prag holte er gleich viele Punkte, wie in den drei Rennen davor zusammen. In der Gesamtwertung ist er von den 15 fixen GP-Piloten aber nach wie vor der schlechteste. Übrigens: Harris knackte in Prag die 500-Heat-Marke, er hält jetzt bei 502 GP-Läufen.

Ergebnisse Speedway-GP Prag/CZ:

Vorläufe: 1. Greg Hancock (USA), 13 Punkte. 2. Bartosz Zmarzlik (PL), 12. 3. Jason Doyle (AUS), 11. 4. Fredrik Lindgren (S), 10. 5. Tai Woffinden (GB), 9. 6. Niels-Kristian Iversen (DK), 9. 7. Nicki Pedersen (DK), 8. 8. Chris Harris (GB), 7. 9. Peter Kildemand (DK), 6. 10. Andreas Jonsson (S), 6. 11. Piotr Pawlicki (PL), 6. 12. Maciej Janowski (PL), 5. 13. Antonio Lindbäck (S), 5. 14. Matej Zagar (SLO), 5. 15. Chris Holder (AUS), 5. 16. Vaclav Milik (CZ), 3.

1. Halbfinale: 1. Hancock. 2. Iversen. 3. Lindgren. 4. Pedersen A.

2. Halbfinale: 1. Doyle. 2. Harris. 3. Zmarzlik. 4. Woffinden D.

Finale: 1. Doyle. 2. Hancock. 3. Harris. 4. Iversen.

Stand nach 4 von 11 Läufen: 1. Hancock, 56 Punkte. 2. Woffinden 48. 3. Holder 44. 4. Doyle 42. 5. Janowski 41. 6. Zmarzlik 38. 7. Lindbäck 35. 8. Kildemand 34. 9. Pedersen 32. 10. Lindgren 32. 11. Zagar 31. 12. Iversen 30. 13. Jonsson 28. 14. Pawlicki 23. 15. Harris 20.

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